29.07.2025 | 04:30
RENDITEMONSTER 2025: Hensoldt, Steyr Motors, Veganz Aktie – erneut 250 %?
Bei den deutschen Renditemonstern 2025 denken Anleger zu Recht ganz überwiegend an die Rüstungsplayer Rheinmetall, Renk, Hensoldt oder Steyr Motors. Doch mit einem Plus von 250 % ist die Veganz Group wahrscheinlich die Überraschung des Jahres. Das Unternehmen erfindet sich derzeit neu und greift in einem Milliardenmarkt an. Die Analystenschätzungen scheinen viel zu konservativ zu sein und dürften bald angehoben werden. Daher erscheint die Aktie weiterhin sehr attraktiv. Hensoldt hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. Jetzt liefert man Radare für den Schutz der Ukraine. Das Auftragsvolumen liegt im mittleren dreistelligen Millionenbereich. In diesen Umsatzbereich muss Steyr Motors in den kommenden Jahren wachsen, um die aktuelle Bewertung zu rechtfertigen. Analysten raten dennoch zum Kauf.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
VEGANZ GROUP AG | DE000A3E5ED2 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , STEYR MOTORS AG | AT0000A3FW25
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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Veganz Group erfindet sich neu: Aktie vor Vervielfachung?
Die Veganz Group liefert derzeit die Comeback-Story des Jahres in Deutschland. Der Spezialist für gesunde Ernährung hat sich in den vergangenen Monaten neu erfunden. Statt eine Vielzahl von veganen Produkten in den Handel drücken zu müssen, geht man jetzt mit einem innovativen Food-Tech-Modell in Milliardenmärkte. Zudem trennt man sich von Tochterunternehmen. So wird die OrbiFarm GmbH derzeit für 30 Mio. EUR zuzüglich einer Gewinnbeteiligung verkauft. Zur Einordnung: Bei einem Kurs von aktuell 18,35 EUR wird das Unternehmen lediglich mit 37,25 Mio. EUR bewertet. Außer einer langlaufenden Anleihe mit einem Volumen von 10 Mio. EUR ist Veganz zudem schuldenfrei.
Die neue Perle in der Gruppe ist Mililk FoodTech GmbH. Das Unternehmen beschäftigt sich mit revolutionärer Technik zur Herstellung von Nahrungsmitteln. Dabei fokussiert man sich zunächst auf pflanzliche Milchalternativen. In einem patentierten 2D-Druckverfahren kann beispielsweise Hafermilch in konzentrierter Form hergestellt und beim Kunden mit großem Verbrauch wie beispielsweise Kaffeeketten oder Schnellrestaurants wieder verflüssigt werden. Das ganze sogar Bio und in Barista-Qualität. Die Vorteile sollen signifikant sein: keine Kühlung notwendig, lange Haltbarkeit, bis zu 85 % weniger Gewicht und Volumen, bis zu 94 % weniger Verpackungsmaterial sowie bis zu 90 % CO2-Ersparnis. Das Ergebnis ist ein überzeugender Mix aus sehr geringen Transport- und Logistikkosten sowie einer signifikanten Müllvermeidung.
In den USA wurde bereits ein Produktionsstandort identifiziert, um allein dort jährlich mehr als 60 Mio. Liter der pflanzlichen Milchalternativen herzustellen. In Europa sind sogar sechs neue Produktionsstandorte geplant. Das Umsatzpotenzial dürfte demnach deutlich über 100 Mio. EUR gehen. Wer die Milch testen will, kann sie bereits online bestellen (hier)
Entsprechend dürfte das mwb-Research schon bald überarbeitet werden. Die Analysten erwarten bisher für 2026 einen Umsatz von 37 Mio. EUR und für 2027 von 59 Mio. EUR. Dies scheint allein mit Blick auf Mililk viel zu wenig zu sein. Trotz der alten Schätzungen liegt das aktuelle Kursziel immerhin bei 21,50 EUR. Nach Abschluss des OrbiFarm-Deals sehen die Analysten einen zusätzlichen Wert von 10,80 EUR je Aktie.
In den kommenden Wochen ist ein starker Newsflow zu erwarten – vom Unternehmen und Analysten. Dies spricht stark für steigende Kursziele und eine steigende Aktie.
Steyr Motors: Pause nach 300 %
Während die Veganz-Story gerade erst ins Laufen kommt und die Aktie vielversprechend ist, macht Steyr Motors eine Verschnaufpause. Diese ist allerdings auch wichtig, denn bei einem Kurs von aktuell 57,80 EUR hat die Aktie im laufenden Jahr über 300 % zugelegt und bringt inzwischen 300 Mio. EUR auf die Börsenwaage. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Aktie im Rüstungshype kurzzeitig bei über 300 EUR notierte und die Bewertung in den Milliardenbereich schoss.
Dagegen lag der Umsatz des Herstellers von Spezialmotoren 2024 bei 41,7 Mio. EUR. Zwar sollte das Wachstum dank der Motoren für militärische Fahrzeuge in den kommenden Jahren an Dynamik gewinnen, dies ist allerdings auch dringend nötig, um die Bewertung halbwegs zu rechtfertigen. Immerhin verfügen die Österreicher über einen Auftragsbestand von rund 200 Mio. EUR. Daher empfehlen die Analysten von Hauck Aufhäuser die Steyr-Aktie mit einem Kursziel von 61 EUR zum Kauf.
Hensoldt: 340 Mio. Auftrag aus der Ukraine
In der Nacht zum Montag hat Russland die Ukraine wieder massiv aus der Luft angegriffen. Der ukrainische Präsident Selenskyj sprach von der Abwehr mehrerer Hunderte feindlicher Drohnen. Zum besseren Schutz der Ukraine trägt auch Hensoldt bei. Kürzlich hat der deutsche Spezialist für militärische Elektronik von einem Auftrag mit einem Volumen von 340 Mio. EUR berichtet. Demnach liefert das Technologieunternehmen TRML-4D-Hochleistungsradare und Nahbereichsradare SPEXER 2000 3D MkIII in die Ukraine.
Hensoldt-CEO Oliver Dörre: „Unsere Hochleistungsradare werden von der ukrainischen Luftverteidigung dringend benötigt. Eine Reihe von Radaren schützt die Ukraine bereits seit Beginn des Angriffskriegs Russlands. Wir sind stolz darauf, dass wir weitere Systeme liefern. Die Radare sind für den Schutz der Bürger enorm wichtig.“ Hensoldt verfügt über jahrzehntelange Erfahrung mit Radarsystemen für die Luftverteidigung und treibt die Weiterentwicklung von Schlüsseltechnologien voran. Darüber hinaus liefert Hensoldt Radare unter anderem für die neuen Fregatten und Korvetten der Deutschen Marine, für die Luftraumüberwachung und für die Anflugkontrolle auf Flugplätzen der Bundeswehr.
Daher überrascht es nicht, dass die Aktie im laufenden Jahr 170 % zulegen konnte. Seit 2022 liegt das Plus sogar bei rund 720 %.
Fazit
Bei Rüstungsaktien scheint derzeit eine Verschnaufpause eingesetzt zu haben. Dagegen scheint die Neubewertung von Veganz noch lange nicht beendet zu sein. Das Unternehmen erfindet sich gerade neu und die Analystenschätzungen scheinen viel zu niedrig zu sein.
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