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28.04.2021 | 05:00

Nestlé, Kraft Heinz, Very Good Food Company: Konservative Investments – neu gedacht

  • Nahrungsmittel
Bildquelle: The Very Good Food Company

Wie die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) im vergangenen Jahr gezeigt hat, sind allein in Deutschland 24,75 Mio. Menschen an gesunder Ernährung und Lebensweise interessiert -- Tendenz steigend. Vor allem junge Menschen fühlen sich zunehmend dem Veganismus hingezogen. Auch wenn wissenschaftlich umstritten ist, inwiefern Fleischkonsum mit einer schlechteren Gesundheit einhergeht, liegen die ethischen Vorteile doch auf der Hand: Wo kein Tier verarbeitet wurde, musste kein Tier gemästet, gehalten und geschlachtet werden. Etablierte Nahrungsmittelkonzerne und innovative Newcomer buhlen auf dem Lebensmittelmarkt um die Kunden. Wir stellen drei Aktien vor.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: CA88340B1094 , CH0038863350 , US5007541064

Inhaltsverzeichnis:


    Nestlé: Dieser Langeweiler geht neue Wege

    Wer in Nahrungsmittel investieren will, dem fällt im deutschsprachigen Raum in erster Linie Nestlé ein. Das Unternehmen ist alles andere als zyklisch und bietet eine attraktive Dividendenrendite. Die Schweizer sind weltweit der größte Nahrungsmittelhersteller und bieten von Cerealien über Konserven bis hin zu Babynahrung oder Diätprodukten alles. Auch Süßes und Milchprodukte hat Nestlé im Angebot. Dass Lebensmittel ein solides Geschäft sind, zeigt das solide organische Wachstum von Nestlé selbst in der Krise.

    Zuletzt hat der Konzern mit Aimune Therapeutics im Bereich Gesundheit zugekauft und sich so einen moderneren Anstrich verpasst. Aimune hat ein Produkt gegen Erdnussallergie auf den Markt gebracht. Die Idee wirkt verlockend: Ein Lebensmittelkonzern bietet zugleich Lösungen für die wachsende Anzahl an Allergikern. Perspektivisch will Aimune weitere Zivilisationsleiden adressieren. Für Nestlé ist der Zukauf ein Wachstumskick -- immerhin steht für das Erdnuss-Allergie-Produkt ein möglicher Umsatz von 1 Mrd. EUR im Raum. Auch wenn sich Nestlé für Anleger gut liest, bleibt die Aktie doch hinter den Erwartungen zurück -- 1,8% Aktienrendite in einem Jahr sind einfach zu wenig. Viel falsch kann man mit dem Wert aber auch nicht machen.

    Kraft Heinz muss sich neu erfinden

    Ähnlich bekannt wie Nestlé ist Kraft Heinz. Das Unternehmen steht für allerlei Dips und Grillsaucen, den Frischkäse von Philadelphia und Wurstwaren. Das Beispiel von Philadelphia beschreibt ganz gut das Geschäftsmodell der großen Lebensmittel-Multis: Frischkäse ist günstig herzustellen und auch sonst kein sonderlich herausforderndes Produkt. Dank einer bekannten Marke und anhaltendem Marketing können Unternehmen wie Kraft Heinz aber besonders viel Marge abschöpfen.

    Trotzdem läuft es bei Kraft Heinz nicht so wirklich rosig. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sorgen Sonderabschreibungen dafür, dass der Gewinn nur noch niedrig dreistellig war -- für einen der fünf größten Anbieter im Lebensmittelbereich weltweit ist das zu wenig. Zwar zeigten die letzten Quartale leichte Anzeichen einer Trendumkehr, die sich auch ins laufende Geschäftsjahr fortsetzen soll, doch betont Kraft Heinz selbst, dass man das Produktangebot erneuern müsse, um am Markt erfolgreich zu sein.

    The Very Good Food Company: Veganes Essen wie vom Metzger

    Dieses Problem hat die Very Good Food Company nicht. Das kanadische Unternehmen trifft mit seinen veganen Produkten den Zeitgeist -- und macht nebenbei alle Konsumenten glücklich, die es besonders fleischig und herzhaft mögen. Wie geht das? The Very Good Food Company stellt Fleisch und Wurst-Ersatzprodukte her und verzichtet auf komplexe Verarbeitungsprozesse. Verarbeitete Lebensmittel gelten gesundheitsbewussten Menschen als eher ungesund. Trotzdem achtet man beim kanadischen Unternehmen darauf, dass die Produkte aussehen, wie frisch beim Fleischer gekauft. Neben einem Onlineshop betreibt the Very Good Food Company auch Restaurants in denen Kunden das Angebot des Unternehmens kennenlernen können.

    In den vergangenen Monaten investierten die Kanadier in mehr Produktionskapazität und arbeiten heute mit 301 Partnerbetrieben zusammen, darunter Ketten wie Whole Foods, Thrifty Foods und andere. The Very Good Food Company hebt sich bewusst von Beyond Meat und anderer Konkurrenz ab und agiert im Qualitätssegment. Im Hintergrund arbeitet the Very Good Food Company an der Expansion in die USA und kann sich auch den Gang nach Europa vorstellen -- entsprechende markenrechtliche Schritte hat das Unternehmen bereits unternommen. In den vergangenen drei Monaten hat die Aktie um 26% korrigiert, nachdem sie zuvor einen wahren Hype aufs Parkett gelegt hatte. Für alle, die innerhalb des Nahrungsmittelsektors innovativ anlegen möchten, ist The Very Good Food Company einen Blick wert. Auch traditionelle Lebensmittelkonzerne könnten auf das Unternehmen aufmerksam werden - die Marken sind stimmig, die Produkte kommen gut an.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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    Kommentar von Nico Popp vom 02.03.2021 | 05:10

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    Die jüngste Veggie-Studie der PHW-Gruppe zeigt es: Fleischlos liegt im Trend. In Deutschland verzichtet schon heute jeder Zweite hin und wieder bewusst auf Fleisch. Vor allem die Jüngeren ziehen fleischlose Speisen vor. Von den befragten 18 bis bis 29-Jährigen ernähren sich immerhin 14 Prozent vegetarisch und 3 Prozent vegan. Für Unternehmen, die fleischlose Alternativen bieten, ist das ein großes Wachstumspotenzial -- schließlich werden Millennials irgendwann einmal sesshaft und verdienen mehr. In diesem Fall könnten vor allem Premium-Anbieter rund um fleischlose Produkte profitieren.

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