10.09.2021 | 05:00
Daimler, Aztec Minerals, Varta: So gelingen Wachstums-Investments
Neue Technologien krempeln gerade die Wirtschaft um. Der Siegeszug der Elektroautos ist beschlossene Sache und auch Gebäude werden schon bald weitgehend klimaneutral sein. In erster Linie bringen Autobauer, Hersteller von Photovoltaikanlagen und Energiespeicher diese Entwicklung voran. Doch es gibt weitere Profiteure, die vom Markt aktuell wenig beachtet werden. Wir stellen drei Titel vor.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
AZTEC MINERALS CORP. | CA0548271000 , DAIMLER AG NA O.N. | DE0007100000 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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Daimler macht US-Amerikaner und Asiaten glücklich
Einer der größten Profiteure der Mobilitätswende dürfte Daimler sein. Das Unternehmen hat bei der Elektrifizierung seiner Flotte gute Fortschritte gemacht. Hinzu kommt, dass Daimler immer wieder mit technischen Neuerungen aufwartet. Etwa dann, wenn die neue S-Klasse dank Assistenten weitgehend autonom fahren kann oder für neue Modelle große elektrische Reichweiten angekündigt werden. Vor allem in China und den USA sind auch die aktuellen Premium-Modelle noch immer sehr gefragt und bescherten dem Unternehmen einen guten Start ins aktuelle Jahr. Doch es gibt auch Probleme : Der Halbleitermangel trifft auch Daimler. Viele Autohersteller mussten die Produktion bereits drosseln, weil keine neuen Teile nachkommen. Hier muss die gesamte Autoindustrie Lösungen finden.
Teilweise schlossen Autobauer bereits direkt Lieferverträge mit Chipherstellern und ließen klassische Zulieferer außen vor. Andere Autohersteller, wie etwa die Chinesen von BYD, haben gar eine eigene Chipparte. Für Daimler deuten sich ähnliche Lösungen aktuell zwar noch nicht an, es soll nach Angaben des Unternehmens aber bereits Gespräche entlang der Lieferkette geben, um dem Chipmangel zu begegnen. In diesem Jahr sollten Anleger aber keine Entspannung der Situation mehr erwarten. Die Aktie ist seit drei Monaten auf Tauchstation und hat zuletzt auch eine Unterstützungszone nach unten gerissen. Kurse zwischen 65 und 67 EUR sind kurzfristig wahrscheinlich. Die Aktie aktuell wenig interessant.
Aztec Minerals: Klare Strategie, gute Bohrergebnisse
Ein Unternehmen, das gleich bei mehreren kritischen Rohstoffen eine aussichtsreiche Perspektive hat, ist Aztec Minerals. Die Gesellschaft aus Kanada arbeitet an Gold-Kupfer-Vorkommen in Mexiko und an einer Silber-Liegenschaft in Arizona , die zugleich Blei , Zink und Gold** verspricht . Beide Projekte werden in Joint Ventures vorangetrieben, Aztec Minerals ist aber jeweils als Mehrheitseigner federführend. Das Unternehmen versteht sich als Wegbereiter für die Bergbau-Industrie. Viele große Unternehmen würden der Exploration keine bedeutende Rolle mehr beimessen und stattdessen auf Zukäufe setzen. Mit seiner Arbeit will Aztec Minerals aussichtsreiche Projekte entwickeln und mit einem Aufgeld an die großen Unternehmen der Branche verkaufen.**
Dass diese Herangehensweise vielversprechend sein kann, haben zahlreiche Übernahmen in der Bergbau-Branche während der vergangenen Jahre gezeigt. Aktuell ist Aztec Minerals lediglich mit 11,8 Mio. EUR bewertet. Zugleich entwickelt das Unternehmen seine Projekte beständig weiter. Zuletzt meldete man vom Tombstone-Projekt in Arizona unter anderem 1,8 g/t Gold und 36,9 g/t Silber über eine Strecke von 70,1m. Da kleine Explorationsgesellschaften am Anfang einer Aufwärtsbewegung von Rohstoffen meist noch nicht die ersten Investitionsziele der Anleger sind, können Chancen auf günstige Einstiege bestehen. Aztec Minerals bietet einen breiten Rohstoff-Mix auf zwei Projekten im Frühstadium. Die Aktie ist spekulativ, kann sinnvoll allokiert aber eine spannende Rolle in ausgewogenen Depots einnehmen.
Varta: Was bringt das neue Geschäft?
Ihrem Depot beigemischt haben viele deutsche Privatanleger in den vergangenen Monaten auch Varta. Der deutsche Platzhirsch im Bereich Batterien und Knopfzellen hatte angekündigt, ins Geschäft mit Batterien für E-Autos einsteigen zu wollen. Seitdem zählt Varta zu den Lieblingen für spekulative Anleger. Doch die Aktie kommt seitdem nicht wirklich in Schwung: Innerhalb eines Monats ging der Kurs um 18,8% zurück. Auch senkten die Analysten des Bankhauses Metzler zuletzt den Daumen und riefen mit 106 EUR ein niedriges Kursziel aus. Da noch nicht klar ist, inwiefern Varta vom Batterie-Boom profitieren kann und was es kostet, das neue Geschäft anzuschieben, sollten Anleger besser noch abwarten.
Immer dann, wenn sich etablierte Unternehmen neue Geschäftsfelder suchen , besteht zwar einerseits große Hoffnung, es gibt aber andererseits auch Risiken , dass es doch nicht so gut läuft. Das spüren aktuell Aktionäre von Varta. Auch ist jede Technologiewende mit Risiken verbunden – die Lieferprobleme von Chips für die Autoindustrie sprechen Bände. Anders sieht es im Rohstoffsektor aus. Hier haben steigende Preise zwar zahlreiche neue Projekte angeschoben, ein Boom, in dem Bohrgeräte und Personal knapp werden, ist aber noch weit entfernt. Dieses frühe Stadium können sich Anleger bei Aztec Minerals zu Nutze machen.
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