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07.11.2022 | 06:00

Die Revolution fürs Depot: Meta Platforms, Meta Materials, BYD

  • Revolution
Bildquelle: pixabay.com

Die alten Griechen sind bei Investoren seit jeher beliebt. Einerseits machen Kennzahlen wie Beta, Gamma oder Theta klar, wie sich Optionsscheine verhalten, andererseits erlaubt der Blick in die Antike interessante Wortschöpfungen, etwa wenn es um neue Unternehmen geht. Die Vorsilbe „Meta" umschreibt entweder einen Wechsel oder eine übergeordnete Ebene. In diesem Artikel beleuchten wir gleich zwei Unternehmen, die sich dieser griechischen Silbe bedient haben. Wir erklären, welche Aktien für Revolutionen stehen und wo Anleger vor lauter Meta-Ebene besser Reißaus nehmen sollten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: Meta Materials Inc. | US59134N1046 , FACEBOOK INC.A DL-_000006 | US30303M1027 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

Inhaltsverzeichnis:


    Meta Platforms: Visionen, aber wenig Konkretes

    Die Aktie von Meta Platforms ist aktuell in aller Munde. Vor einiger Zeit schockte das Unternehmen mit schwachen Quartalszahlen. Der Grund: Meta Platforms steckt aktuell viel Geld in das Internet der Zukunft. Gründer Mark Zuckerberg hat das Metaverse dazu auserkoren, die neue Spielwiese des ehemaligen Facebook-Konzerns zu sein. Doch was ist das Metaverse eigentlich? Das Metaverse bezeichnet einen virtuellen Raum, in dem dank Datenbrillen Parallelwelten existieren, die gepaart mit Kryptowährungen neue Möglichkeiten rund um Unterhaltung, Business und Forschung ermöglichen. Ein Beispiel ist etwa das virtuelle Büro, das sich Freelancer, die gemeinsam an einem Projekt arbeiten, im Metaverse teilen. Frei nach dem Motto: VR-Brille auf, Büro da.

    Zwar ist das Metaverse bereits heute in aller Munde, doch halten sich die Anwendungen aktuell noch in Grenzen. Auch ist nicht ganz klar, warum ausgerechnet Meta Platforms der entscheidende Player im Metaverse sein soll. Der ehemalige Facebook-Konzern hat bei Nutzern nicht gerade das beste Image. Wieso künftige Kunden jetzt auch noch aus virtuellen Parallelwelten die Daten frei Haus an Mark Zuckerberg liefern sollten, erscheint zweifelhaft. Naheliegender ist, dass es mehrere Unternehmen gibt, die das Metaverse gemeinsam erschaffen. Beispielsweise hat Zoom im Sommer erste Konferenzen im Metaverse angekündigt. Es ist viel naheliegender, dass das Metaverse dank konkreter Lösungen seinen Durchbruch erlebt, als dass Mark Zuckerbergs bislang noch weitgehend inhaltslosen Visionen dem Projekt zum Durchbruch verhelfen. Die Aktie von Meta Platforms ist am Boden und aktuell eher kein Investment. Das Metaverse-Projekt ist zu abstrakt.

    Meta Materials: Neue Märkte an den Grenzen der Physik

    Deutlich konkreter sind dagegen die Pläne des zweiten Unternehmens mit Meta im Namen: Meta Materials bedient eher die Bedeutung von Meta im Sinne einer Revolution. Meta Materialien sind nämlich Produkte, die die Gesetze der Physik auf den Kopf stellen. Konkret geht es bei Meta Materialien um Eigenschaften, die so in der Natur nicht vorkommen. Das können etwa ultradünne Beschichtungen sein, die das Licht um Objekte herumleiten und so Tarnkappen ermöglichen. Auch hauchdünne und damit weitgehend unsichtbare Antennen oder Displays sind auf diese Weise möglich. Insgesamt listet Meta Materials in seiner aktuellen Unternehmenspräsentation satte neun Märkte auf, die dank der innovativen Produkte revolutioniert werden können: Luftfahrt und Rüstung, Augmented Reality, die Automobilbranche, Markenschutz, Batterien, regenerative Energien, Kommunikation, Konsumelektronik und das Gesundheitswesen. Insgesamt steht Meta Materials schon heute für 288 Patente.

    Während die Projekte von Mark Zuckerberg noch kaum mehr als Visionen sind, hat Meta Materials in den vergangenen Monaten Bestellungen im Gegenwert von Millionen USD erhalten sowie in verschiedenen Bereichen Partnerschaften mit anderen Unternehmen vermeldet. Unter anderem arbeitet Meta Materials mit Covestro, also der ehemaligen Kunststoff-Sparte von Bayer, zusammen. Das Unternehmen ist in den USA an der NASDAQ gelistet und steht daher im Fokus zahlreicher Investoren. Die Aktie hat in den vergangenen Wochen bereits Stärke gezeigt und zog allein in der vergangenen Woche um 57% an. Auf Sicht von einem Jahr steht jedoch noch immer ein Verlust von rund 70% zu Buche. Gelingt Meta Materials in nur einem der zahlreichen Betätigungsfelder ein Durchbruch, dürfte eine Neubewertung anstehen. Das Unternehmen ist zwar bereits mit 587 Mio. EUR bewertet, doch ist am Markt klar, dass die innovativen Meta Materialien Milliarden-Potenzial haben.

    BYD und die realistischen Träume

    Ein Unternehmen, das sich zumindest mit seinem Slogan „Build your Dreams" in anderen Sphären wähnt, ist der chinesische Autobauer BYD. Als Akkuhersteller gestartet und noch vor rund einem Jahrzehnt von deutschen Autoherstellern als Anbieter von Elektrorollern verspottet, ist BYD heute kein Gegenstand mehr von flapsigen Sprüchen. Die Chinesen überzeugen mit leistungsstarken Modellen, sind bei Batterien und Akkus führend und haben gar eine eigene Chip-Sparte im Konzern. Trotzdem hat Börsenlegende und Milliardär Warren Buffet mit seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway zuletzt erneut Aktien von BYD verkauft. Was am Markt für Tohuwabohu sorgt, sollte langfristig denkende Anleger nicht irritieren: Buffet nimmt lediglich Gewinne mit.


    Dass BYD auf Sicht von einem Jahr rund 27% verloren hat, ist kein Beinbruch. Dank der inzwischen soliden Marktstellung in China kann das Unternehmen die nächste Stufe des Wachstums zünden. Der Markteintritt in Europa wird zur Bewährungsprobe, die vorsichtige Anleger abwarten sollten. Es wäre nicht verwunderlich, wenn das innovative Unternehmen bald strategisch zukauft. Neben Automobilzulieferern könnten auch Revolutionäre, wie Meta Materials, zu den potenziellen Zielen der umtriebigen Chinesen zählen. Dass der Grat zwischen Visionen und Träumerei schmal ist, zeigt aktuell dagegen Meta Platforms: Erst wenn das Unternehmen rund ums Metaverse konkrete Produkte anbietet, die bei Kunden punkten, wird die Aktie wieder interessant.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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