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20.09.2022 | 06:00

Handelskrieg und neue Weltordnung: BYD, NIO, Almonty Industries, Airbus

  • Handelskrieg
Bildquelle: pixabay.com

Erst vor einigen Wochen gelang es dem US-Autobauer Tesla in China langfristige Verträge über die Lieferung von wichtigen Batteriemetallen zu schließen. Zugleich betonen Marktkenner, dass die Lage für westliche Kunden in China immer unsicherer wird. Auch die USA tragen mit Subventionen für E-Autos und Batterien, die überwiegend aus den USA kommen, nicht gerade zur Entspannung bei. Wir beleuchten drei Aktien und erklären, wie es in der aktuellen Lage weitergehen könnte.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , NIO INC.A S.ADR DL-_00025 | US62914V1061 , AIRBUS | NL0000235190

Inhaltsverzeichnis:


    BYD und NIO: Expansion trotz Gegenwind

    Die Aktie von BYD kam zuletzt in die Schlagzeilen. Hintergrund war der Verkauf von Anteilen durch Star-Investor Warren Buffet. Doch inzwischen hat sich am Markt die Einschätzung durchgesetzt, dass Buffet nach Jahren des Engagements womöglich einfach nur Gewinne mitgenommen hat. Jetzt rücken operative Fortschritte wieder in den Fokus. Da hat vor allem BYD einiges zu vermelden. Mit dem BYD Seal soll 2023 eine Mittelklasse-Limousine nach Deutschland kommen, die es mit dem Tesla Model 3 aufnehmen kann und in China bereits sehr beliebt ist. In China kostet das Auto rund 32.000 EUR. Die Eckdaten: Reichweiten zwischen 550 und 650km, viel Power und allerlei Technik.

    Auch China-Konkurrent NIO drängt nach Deutschland und eröffnet in Berlin in diesem Herbst einen Showroom. Gleichzeitig soll der Vertrieb der Limousine mit dem etwas sperrigen Namen ET7 starten. Das Besondere an NIO: Anders als etwa Tesla will man weniger auf Ladestationen setzen, sondern Akkus kurzerhand binnen Minuten ausbauen und durch neue ersetzen. Ob sich der Service erstens rechnet und zweitens auch die Kunden überzeugt, bleibt offen. Ein Alleinstellungsmerkmal ist der Akkutausch allemal. Die Aktie von NIO steckt langfristig im Abwärtstrend. Über 22 EUR könnte sich das Chartbild aber ein wenig aufhellen. Ähnlich steht es um BYD. Hier müssen Anleger eine hohe Volatilität aushalten, auf Sicht von drei Jahren sieht der Aufwärtstrend noch immer geradezu ideal aus.

    Almonty Industries sorgt für Autarkie rund um Wolfram

    Dass Aktien von E-Autobauern nicht noch optimistischer bewertet sind, könnte auch an den Spannungen liegen, die sich hinter den Kulissen auftun. Die USA bringen die Branche aktuell durcheinander und machen Subventionen davon abhängig, ob Fahrzeuge und Batterien überwiegend in den USA produziert wurden. Damit werden auch Batteriemetalle aus Quellen außerhalb Chinas wieder relevanter. Marktkenner, wie Lewis Black, der CEO von Almonty Industries, betonen, dass die Industrie jetzt mit den Metallen arbeiten müsse, die auf dem Markt sind. „Es gibt aktuell keine andere Option", so der Unternehmenslenker in einem Interview mit Cheddar News. Zugleich stellt Black klar, wie riskant es sei, keine weiteren Optionen zu haben, „gerade wenn man es mit Jurisdiktionen zu tun hat, die das Eine erklären und völlig anders handeln", so Black, der mit seinem Unternehmen daran arbeitet, die Abhängigkeit der Welt von Wolfram aus China deutlich zu reduzieren.

    Die Ssangdong-Mine, die Almonty in Südkorea betreibt, meldete kürzlich operative Erfolge – trotz starken Regens konnten Arbeiten wie geplant abgeschlossen werden. Wolfram kennen viele Menschen aus klassischen Glühlampen, doch ist das Metall von Seiten der Autoindustrie, der Luftfahrt oder in Medizintechnik und Telekommunikation gefragt. Neuerdings gilt Wolfram auch als Batteriemetall. Wolfram ist dazu geeignet, das umstrittene Kobalt zu ersetzen. In Asien verspricht man sich von mehr Wolfram in Batterien mehr Lade-Leistung und Sicherheit. Die Aktie von Almonty Industries büßte zuletzt im Zuge der allgemeinen Rezessions-Angst ein. Angesichts der Größe des Ssangdong-Projekts, das allein 30% des Wolframs außerhalb Chinas liefern kann und zudem ein klares ESG-Profil hat, könnte die Aktie eine antizyklische Chance sein. Finanziers, darunter unter anderem die deutsche KfW, halten dem Unternehmen, das in den kommenden Monaten vollständig in Produktion gehen will, die Stange.

    Airbus: Weltmarktführer unter Druck

    Indirekter Kunde von Almonty Industries könnte auch Airbus werden – auch in der Luftfahrt spielt Wolfram eine wichtige Rolle. Auch ist der Markt dort konsequent entlang geopolitischer Strukturen aufgeteilt: Airbus und Boeing teilen sich die „westliche Welt", China und Russland versuchen mit eigener Luftfahrtindustrie mitzuhalten. Ein Aufflackern des Handelskrieges könnte die Versorgung mit wichtigen Rohstoffen beeinträchtigen. Schon heute klappt die Versorgung mit Zuliefer-Produkten nicht immer. Dabei sind vor allem die spritsparenden Modelle von Airbus gefragt. Das Luftfahrt-Unternehmen, das auch im Weltall aktiv ist, gilt heute wegen der Probleme bei Boeing oftmals als erste Adresse der Kunden. Das macht die Aktie auch in einem schwierigen Marktumfeld interessant – eigentlich. Der Kurs kommt allerdings schon länger nicht in die Gänge. Die Aktie ist keine Alternative.


    In Zeiten eines schwelenden Handelskrieges oder zumindest eines Trends hin zur Regionalisierung haben es selbst Weltmarktführer wie Airbus schwer. Noch schwerer ist die Situation für Wachstumsunternehmen aus China, die, wie etwa NIO und BYD, in Europa Fuß fassen wollen. Lachende Dritte könnten letztlich Produzenten kritischer Rohstoffe sein, die eben nicht aus China kommen und sich der westlichen Industrie damit geradezu aufdrängen. Almonty Industries befindet sich aktuell an der Schwelle zur Vollproduktion. Die Aktie ist aktuell gering bewertet, die kommenden Monate werden operativ spannend. Das Potenzial ist damit groß. Die Möglichkeit zu einem Deep-Dive rund um Almonty Industries bietet sich schon am 27. September. Dann präsentiert CEO Black kostenfrei auf dem International Investment Forum (IIF).


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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