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31.05.2022 | 06:00

Hier könnten Fonds schwach werden: BASF, Saturn Oil + Gas, Nordex

  • Nachhaltigkeit
Bildquelle: pixabay.com

Nachhaltig anlegen liegt im Trend. Wie der Bundesverband Investment und Asset Management meldet, sind allein in Deutschland 580 Mrd. EUR in nachhaltigen Fonds investiert. Tendenz steigend. Vor allem jüngere Menschen legen großen Wert auf Nachhaltigkeit. Da nachhaltiges Investieren zudem nicht der Rendite schadet, sondern im Gegenteil sogar zuträglich sein kann, wächst das Interesse auch bei älteren Investoren. Wir schauen bei drei Aktien genauer hin!

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554

Inhaltsverzeichnis:


    BASF: Kurzfristig ist die Luft raus

    Die Aktie von BASF ist in den letzten Wochen und Monaten zum Spielball der Spekulanten geworden. Einerseits hat das Unternehmen aus Ludwigshafen seit vielen Jahren ein gutes Geschäft mit Russland gemacht, andererseits ist der Energiebedarf des gigantischen Chemiewerks, das eine ganze Stadt und Region prägt, enorm. Sowohl das Geschäft mit Russland als auch das Zeitalter der günstigen Energie hat seinen Zenit erreicht. Das spiegelt auch der Kurs wider: Allein in den vergangenen 52 Wochen ging es für die Aktie um rund 23% nach unten. Doch zuletzt zeigte sich der Wert hoffnungsvoll – in den vergangenen fünf Handelstagen legte BASF eine kleine Erholungs-Rally aufs Parkett. Wie geht es jetzt weiter?

    Aus charttechnischer Sicht kommt die Aktie erst jenseits der Marke von 55 EUR wieder in ein sicheres Fahrwasser. Dann könnte der erste Schritt zur Trendwende geschafft sein. Bis dahin müssen Anleger bei BASF vorsichtig sein. Zwar hat sich das Unternehmen selbst auferlegt, rund um Nachhaltigkeit und ESG führend zu sein, was sich auch in entsprechenden Nachhaltigkeits-Ratings niederschlägt, doch bleibt das Geschäftsmodell kurzfristig anfällig. Das Unternehmen aus Ludwigshafen hat in der Vergangenheit zwar schon viele Krisen gemeistert, zumindest kurzfristig gibt es aktuell aber bessere Alternativen als das Papier der BASF.

    Saturn Oil & Gas: Dividenden-Perspektive und Mini-Bewertung

    Während die Aktie des Chemie-Riesen auf den Zetteln vieler Anleger stehen dürfte, sieht das beim jungen Ölproduzenten Saturn Oil & Gas noch anders aus. Dabei glänzt das Unternehmen mit niedrigen Bewertungen, Wachstumspotenzial und einem geschärften ESG-Profil: Erst kürzlich hob Saturn Oil & Gas seine Guidance für das laufende Geschäftsjahr deutlich an und wies im Vergleich zu bisherigen Zahlen einen erwarteten Unternehmenswert gemessen am erwarteten EBITDA von nur 1,3 aus.

    Aktuell bohrt Saturn Oil & Gas neue Ölquellen und bringt stillgelegte Quellen wieder in Produktion. So kann das Unternehmen in einem Umfeld hoher Ölpreise wachsen und partizipiert perspektivisch noch deutlicher von sprudelnden Ölquellen. Nachdem Saturn Oil & Gas vor mehr als einem Jahr im Zuge einer Übernahme einen beträchtlichen Teil seiner Produktion gegen fallende Ölpreise abgesichert hatte, um die damit verbundenen Kredite ablösen zu können, fokussiert sich der Markt inzwischen stärker aufs Wachstum. Da Unternehmensvertreter in den vergangenen Wochen in Aussicht gestellt haben, dass das Fremdkapital bis Ende 2023 rückgeführt werden könnte, entsteht weitere Fantasie. CEO John Jeffrey deutete an, den freien Cashflow nach Ende des Schuldendienstes ab 2024 möglicherweise in eine Dividende zu stecken. Je mehr Profi-Anleger diese Perspektive anhand der vorliegenden Zahlen selbst nachrechnen, desto besser. Saturn Oil & Gas bleibt eine Value-Chance und ist zudem auch rund um ESG gut aufgestellt: Erst am Wochenende ging mit dem Saturn Oil Open ein ATP Challenger Turnier zu Ende, das vor allem hoffnungsvollen Nachwuchs-Cracks eine Bühne geboten hat. Das Turnier in Troisdorf gewann der 24-jährige Slowake Lukas Klein.

    Nordex: Hier werden Erinnerungen wach

    Dass Anleger Nachhaltigkeit nicht immer nur mit den naheliegendsten Titeln abbilden sollten, zeigt die Aktie von Nordex. Auf Sicht von einem Jahr büßte die Aktie knapp 39% ihres Wertes ein. Seit Monaten sorgen sich Anleger um die Marge beim Windkraftanlagenbauer aus Rostock. Zuletzt kündigte das Unternehmen auch noch die Schließung des Werks in Rostock an – in Zukunft werden an der Ostsee keine Rotorblätter mehr hergestellt. Das weckt Erinnerungen an den Niedergang der deutschen Solarindustrie vor rund zehn Jahren. Bleibt zu hoffen, dass Nordex dank der Maßnahmen profitabler werden kann, um auch langfristig im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Zuletzt bliebt beim deutschen Windkraft-Pionier einfach zu wenig hängen.


    Wenn Anleger nachhaltig investieren wollen, müssen ESG-Kriterien und ökonomische Perspektive zusammenpassen. Wer nur auf vermeintlich saubere Branchen setzt, dem drohen Verluste. Zugleich ist eine lange Liste voller Nachhaltigkeits-Ratings bei etablierten Industrie-Unternehmen ebenfalls kein Garant dafür, dass Risiken im Zusammenhang mit zweifelhaften Geschäftsbeziehungen oder einem großen Energiehunger effektiv reduziert sind. Für positive Überraschungen könnten dagegen Vertreter aus klassischen Branchen sorgen, die ihr Geschäft von Anfang an nachhaltig konzipiert haben, wie etwa Saturn Oil & Gas. Der junge Ölproduzent ist eng mit der Stadt Saskatoon verwurzelt und lebt daher nachhaltige Werte gemeinsam mit Mitarbeitern und Bürgern. Hinzu kommen eine vergleichsweise geringe Bewertung und die Aussicht auf Dividende. Diese Perspektive könnte schon bald langfristig denkende Investoren ansprechen.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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