15.01.2025 | 05:05
Horror bei Nel Aktie! Nordex und First Hydrogen überzeugen!
Nel ASA schmiert ab – operativ und die Aktie ebenfalls. Der Wasserstoff-Pionier schockt den Kapitalmarkt mit einem massiven Personalabbau und einem Produktionsstop in seinem Stammwerk. Was sind die Gründe? Ist Besserung in Sicht? Am Tag des Nel-Absturzes setzt First Hydrogen ein positives Ausrufezeichen. So konnte die Aktie sogar leicht zulegen. Das Technologieunternehmen gehört zu der neuen Generation von Wasserstoff-Spezialisten. Die Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge haben den Praxistest bestanden und die Aktie scheint reif für eine Neubewertung zu sein. Ein Comeback könnte aus Sicht von Analysten die Aktie von Nordex feiern. Demnach gehört das Unternehmen zu den aussichtsreichen deutschen Midcaps. Auch operativ läuft es. So wurde ein neuer Großauftrag aus Nordamerika gemeldet.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235
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Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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First Hydrogen: Folgt auf das Ausrufezeichen die Neubewertung?
Die Aktie von First Hydrogen hat am Montag ein starkes Signal gesendet. Während Nel eingebrochen ist, konnte man leicht zulegen. Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass das Unternehmen im Wasserstoff-Bereich zu den aussichtsreichen Werten einer neuen Generation gehört. Kerngeschäft sind wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge (FCEV). Nach jahrelanger Entwicklung liefen in den vergangenen beiden Jahren umfangreiche Tests im Alltagsbetrieb. In Großbritannien wurden Test-Fahrzeuge unter anderem vom Online-Riese Amazon erfolgreich in der Praxis eingesetzt. Reichweite und Zuverlässigkeit lagen deutlich höher als bei Nutzfahrzeugen mit Batterie. Dass sich Wasserstoff in diesem Segment durchsetzt, scheint auch Toyota inzwischen zu erkennen. So hat der Auto-Gigant angekündigt, seine Wasserstoffstrategie mehr auf das Nutzfahrzeugsegment zu fokussieren.
Doch First Hydrogen hat noch ein zweites Eisen im Feuer und dieses könnte im laufenden Jahr zum starken Kurstreiber werden: Wasserstoff aus Kernenergie. So hat First Hydrogen kürzlich mitgeteilt, dass man sein Hydrogen-as-a-Service-Angebot erweitern wolle. Großes Potenzial sieht das Unternehmen bei der Produktion von Wasserstoff durch kleine modulare Kernreaktoren (SMRs). Dadurch könnten die an ihre Belastungsgrenze kommenden Stromnetze entlastet werden. Denn Stromproduktion und -bedarf werden schon aufgrund der Milliardeninvestitionen in Datenzentren für Künstliche Intelligenz in den kommenden Jahren weiter rasant steigen. Dagegen verläuft der Ausbau der Netze deutlich schleppender. SMRs sind kompakte, effiziente Kernenergiesysteme, die eine skalierbare, dezentrale und weltweit anerkannt grüne Alternative zu fossilen Energiequellen darstellen. Durch die SMRs könnte der Wasserstoff dort produziert werden, wo er auch benötigt wird und entsprechend die Stromnetze entlasten. Mit 3,6 Cent pro kWh hält First Hydrogen die Stromerzeugung in SMRs für absolut wettbewerbsfähig.
Aufgrund dieser positiven Perspektiven ist First Hydrogen mit unter 20 Mio. CAD alles andere als hoch bewertet. Ein erster größerer Auftrag für die wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge könnte eine Neubewertung einleiten.
Nel: Noch zu retten?
Nachdem Nel am Sonntag noch eine positive Nachricht veröffentlichte hatte, folgte am Wochenanfang der Schock. So teilte der Wasserstoff-Spezialist mit, dass die Kapazitäten an die Marktnachfrage angepasst werden müssen. Bedeutet: Rund 20 % des Personals wird entlassen und die Produktion in der Alkaline-Produktionsanlage im norwegischen Herøya sogar vorübergehend einstellt. Eigentlich kam diese Nachricht nicht überraschend, denn in den letzten 1 bis 2 Jahren wurden kaum neue Großaufträge gemeldet. Entsprechend leer ist inzwischen das Auftragsbuch. Und dies ist leider nicht alles Negative. Zudem habe Nel ein Verfahren gegen einen Kunden eingeleitet. Da man über ein Jahr auf Zahlungen warte, will Nel jetzt die Kontrolle über zuvor gelieferte Anlagen erlangen. Um welchen Kunden es sich handelt, wurde nicht mitgeteilt.
Nel-CEO Håkon Volldal: „Obwohl die langfristigen Aussichten für sauberen Wasserstoff weiterhin gut sind, müssen wir heute einige schwierige Entscheidungen treffen, da der Auftragseingang im Jahr 2024 geringer ausfällt als erwartet.“ Nel sieht weiterhin eine starke Pipeline an sauberen Wasserstoffprojekten und arbeitet an mehreren konkreten Angeboten, einschließlich Projekten, bei denen Nel derzeit bezahlte FEED-Studien (Front-End Engineering Design) durchführt. Auch sieht Nel gute kurzfristige Möglichkeiten für den Verkauf von containerisierten PEM-Systemen. Auch technologisch wollen sich die Norweger weiter entwickeln.
Am Sonntag hatte Nel noch gemeldet, dass man in den USA zusätzliche Steuergutschriften in Höhe von bis zu 29 Mio. USD für ihre geplante Produktionserweiterung in Michigan erhalten wird. Dies entspreche rund 30 % des Investitionsbudgets. Insgesamt habe Nel nun fast 200 Mio. USD an Unterstützung in Form von Steuergutschriften und anderen Zuschüssen vom Staat Michigan und dem Energieministerium erhalten. Allerdings betonte Nel, dass die endgültige Investitionsentscheidung für die Anlage in Michigan noch nicht getroffen sei, und der Ausbau des Standorts von der Nachfrage abhängte. Nach der jüngsten Meldung könnte sich dieses Projekt also verschieben.
Nordex: Ein Favorit unter den deutschen Midcaps
Positive Impulse gab es in dieser Woche bei Nordex. Der Windturbinenhersteller profitiert von positiven Kommentaren von Jefferies. Die Analysten sehen Chancen bei deutschen Small- und Midcaps. Dabei gehört Nordex zu ihren Favoriten. Das Chancen-Risiken-Profil des Unternehmens sei attraktiv. So habe man die Profitabilität spürbar verbessert und könne aufgrund voller Auftragsbücher positiv in die Zukunft blicken. Der hohe Cashbestand biete zusätzlich Sicherheit. Die Analysten sehen den fairen Wert der Nordex-Aktie bei 18 EUR und damit 50 % Kurspotenzial.
Auch operativ gibt es bei Nordex Positives zu berichten. So hat der Windturbinenhersteller einen Großauftrag aus Kanada erhalten. Für Windparks wurden 36 Anlagen des Typs N163/6.X bestellt. Die Auslieferung soll Anfang kommenden Jahres erfolgen. Insgesamt scheint sich das Nordamerikageschäft von Nordex positiv zu entwickeln. So sagte Manav Sharma, CEO der Division North America, dass man mit den jüngsten Aufträgen im Jahr 2024 die Marke von 1 GW überschritten habe. Damit habe Nordex im vergangenen Jahr den Ordereingang in der Region um 350 % gesteigert.
Fazit
Die Nordex-Aktie scheint bei 11 EUR ihre Konsolidierung beendet zu haben und sich wieder nach oben zu orientieren. Allerdings gab es in der stark umkämpften Windbranche immer wieder Rückschläge. Die Aktie von First Hydrogen scheint reif für den Ausbruch nach oben zu sein. Um den Kursturbo zu zünden, braucht es einen ersten größeren Auftrag. Die Nel-Aktie ist immer für einen Kurssprung gut – aber der Chart spricht für sich selbst.
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