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19.01.2022 | 06:00

NEL, dynaCERT, Volkswagen: Werden die Letzten die Ersten sein?

  • Mobilitätswende
Bildquelle: pixabay.com

Die Energiepreise gehen durch die Decke. Wer in diesen Tagen seinen Energieversorger wechseln muss, erlebt ein blaues Wunder. Aufschläge von 50% und mehr bei Strom und Gas sind keine Seltenheit. In diesem Zusammenhang werden auch Fragen nach den Antrieben der Zukunft wieder lauter. Zwar hat auch Wasserstoff einen hohen Energiebedarf, doch fördert das Bundeswirtschaftsministerium grünen Wasserstoff im Rahmen einer geringeren Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Grund genug, sich einige Aktien rund um Wasserstoff und Mobilität genauer anzusehen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , VOLKSWAGEN AG ST O.N. | DE0007664005

Inhaltsverzeichnis:


    NEL: Ist die Aktie noch immer zu teuer?

    Vor rund einem Jahr erreichte die Aktie von NEL ihren Hochpunkt. Nahezu jeder spekulativ ausgerichtete Investor hatte den Wert auf dem Schirm oder sogar im Depot. Was zwangsläufig folgen muss, wenn alle Investoren bereits gekauft haben, zeigte sich ab März 2021 bei vielen Wasserstoff-Titeln – sie rauschten in die Tiefe. Bei NEL störte sich der Markt vor allem an geringen Umsätzen. Seitdem gab es zwar immer wieder Hoffnung, doch verharrt NEL aktuell auch weiterhin 56% unter dem Niveau von vor einem Jahr.

    In einem Recherche-Beitrag hat das Portal researchanalyst.com einen detaillierten Blick auf die Marktchancen von NEL geworfen und kommt angesichts der Energieknappheit zu einem klaren Urteil: „Es ist fraglich, ob ausreichend Elektrizität dauerhaft zur Verfügung gestellt werden kann. Somit muss ein erheblicher Teil der Mobilität bzw. des Transportwesens mit anderen Energiequellen versorgt werden. Hier wird der Wasserstoff eine zentrale Rolle spielen", so der Autor. Trotzdem fällt das Fazit für die Aktie eher durchwachsen aus. Zwar würde NEL aufgrund seiner Marktstellung auch in Zukunft eine Outperformance gegenüber dem Sektor schaffen, doch könnten sich die Bewertungsparameter bei steigenden Zinsen normalisieren – oder kurz gesagt: Die Aktie ist auch auf dem aktuellen Niveau noch zu teuer. Auch charttechnisch spricht wenig für den Wert.

    dynaCERT: Kehren neue Besen besser?

    Charttechnisch nahezu aussichtslos sieht es aktuell auch beim Blick auf die Aktie von dynaCERT aus – dennoch haben in den vergangenen Monaten immer wieder Anleger zugegriffen. Der seit rund einem Jahr bestehende Abwärtstrend hat sich zuletzt abgeflacht. Als Widerstände fungieren aktuell allerdings weiterhin die Marken von 0,19 und 0,26 EUR. Wie können Anleger mit dieser Konstellation umgehen? dynaCERT fokussiert sich auf Umrüst-Kits für Diesel-Fahrzeuge und Maschinen. Dank eines Geräts, das Wasserstoff in die Zylinder pumpt, können Verbrauch und CO2-Emissionen um bis zu 19% gesenkt werden. Zugleich bietet das Unternehmen eine Telematik-Software, die diese Einsparungen auch ausweisen kann – gerade für Unternehmen, die grüner werden wollen, ist die Dokumentation der Einsparungen ein Muss. In den vergangenen Monaten hat dynaCERT etwa durch erfolgreiche Zertifizierungen einige Schritte in Richtung eines erfolgreichen Markteintritts gemacht.

    Zuletzt trennte sich das Unternehmen von COO Robert Maier. Was geschieht nun? Der Markt reagierte auf die Personalentscheidung zunächst freundlich. Inzwischen hat dynaCERT an der Börse aber an Dynamik eingebüßt. Anleger warten wohl ab, ob den operativen Fortschritten der vergangenen Monate weitere Schritte in die richtige Richtung folgen. Die Aktie ist und bleibt spekulativ, der Wert ist aber immer wieder für dynamische Bewegungen gut. Wer Geduld und einen Sinn für Timing hat, kann den Wert auf die Watchlist nehmen. Gelingt dynaCERT der operative Durchbruch, hätte die Aktie über Nacht großes Potenzial.

    Volkswagen: Dienst nach Vorschrift

    Von bahnbrechenden Entwicklungen ist man bei Volkswagen weit entfernt, beziehungsweise ist bei derartigen Blue Chips vieles bereits eingepreist. Das Unternehmen hat 2021 große Fortschritte bei der Elektrifizierung seiner Flotte gemacht. An Wasserstoff denkt man in Wolfsburg kaum noch – schon früh positionierte sich das Unternehmen und betonte die Vorteile von E-Autos.

    Inzwischen säumen auch viele elektrische Boliden der Niedersachsen die Straßen. Volkswagen macht seinem Namen damit alle Ehre und baut zugleich eine Marktstellung auf, die sich langfristig auszahlen wird. An der Börse ist davon aber wenig zu sehen – auch VW steckt im Abwärtstrend. Jenseits von 205 EUR könnte sich aber eine Trendwende andeuten.


    Egal ob E-Autos oder Wasserstoff-Lösungen. Aktuell sieht es danach aus, als hätten beide Technologien ihre Berechtigung. Für Anleger bleibt die Auswahl geeigneter Titel aber auch weiter schwierig. Nicht immer lauern bei Technologieführern, wie etwa NEL, die größten Chancen. Selbst die vom Markt abgestrafte Aktie von dynaCERT könnte zu neuem Leben erwachen, sobald sich nur dort operativ etwas tut.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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