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03.07.2024 | 05:05

Nel und Plug Power am Ende? Neue Wasserstoff-Favoriten wie dynaCERT?

  • Technologie
  • Wasserstoff
  • Mobilitätswende
Bildquelle: Tesla Inc.

Sind Nel und Plug Power am Ende? Jedenfalls sorgen die letzten Unternehmensmeldungen der einstigen Wasserstoff-Highflyer nicht mehr für Kurssprünge. Zu oft wurden Anleger enttäuscht und beide bringen trotzdem noch Milliarden auf die Börsenwaage. Dass Wasserstoff im Energiemix der Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird, ist unbestritten. Doch vielleicht ist es Zeit für neue Favoriten wie die deutsche nucera und auch eine dynaCERT. Letztere verstärken sich gerade mit einem ehemaligen deutschen Daimler-Manager und haben einen weiteren Auftrag gemeldet. Das Unternehmen will das Rad nicht neu erfinden, sondern die Emissionen bei Dieselfahrzeugen reduzieren. Dies scheint in der Praxis einfacher realisierbar zu sein, als die Megaprojekte von Nel & Co.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , DYNACERT INC. | CA26780A1084

Inhaltsverzeichnis:


    dynaCERT: Das zweite Halbjahr wird spannend

    Die zweite Jahreshälfte könnte für dynaCERT und seine Aktionäre zum Meilenstein werden. Und es hat gleich mit einem Paukenschlag begonnen. So hat das Unternehmen einen Folgeauftrag für seine HydraGEN™-Geräte erhalten. Mit dem patentierten System können konventionelle Dieselmotoren nachgerüstet werden, um Verbrauch und Schadstoffausstoß zu reduzieren. Über den Vertriebspartner Simply Green hat ein kanadisches Unternehmen aus dem Öl- und Gasbereich 84 Einheiten bestellt. Der Auftrag erfolgte, nachdem das Unternehmen bereits 18 HydraGEN™-Geräte geordert, und einer intensiven Prüfung der Technologie unterzogen hatte. Mithilfe der dynaCERT-Geräte soll der Kraftstoffverbrauch der Bohranlagen reduziert und die Emissionsbilanz verbessert werden.

    Simply Green CEO James Pearce: "Angesichts ihrer beeindruckenden Fähigkeiten zur Emissionsverminderung gewinnt die HydraGEN™-Technologie von dynaCERT in der Öl- und Gasindustrie schnell an Popularität als kosteneffiziente und umweltfreundliche Lösung zur Verbesserung der CO2-Bilanz. Als westkanadischer Vertriebshändler von dynaCERT haben wir im vergangenen Jahr sehr intensiv mit dem Unternehmer und den Mitarbeitern von dynaCERT zusammengearbeitet und möchten ihnen für das konstruktive Ergebnis der Anstrengungen aller Beteiligten danken."

    Der Auftrag hatte zu einem Kurssprung von rund 10 % geführt. Dies dürfte ein kleiner Vorgeschmack auf den echten Kurs-Trigger sein: die Zertifizierung der dynaCERT-Produktpalette durch VERRA. VERRA hat den weltweit führenden Qualitätsstandards für CO2-Zertifikate entwickelt. Die VERRA-Zertifizierung wäre der Ritterschlag für die Produkte und würde das Unternehmen in eine neue Liga heben. Denn zum einen würde die Zertifizierung die HydraGEN™-Produkte für Kunden nochmals aufwerten und dynaCERT könnte mit dem Handel von CO2-Zertifikate ein neues und hoch profitables Geschäftsfeld aufbauen.

    dynaCERT wird mit weniger als 50 Mio. EUR bewertet. Kommt die VERRA-Zertifizierung und weitere Aufträge, dann kann es schnell zu einer echten Neubewertung der Aktie kommen.

    Nel: Unternehmensmeldung verwundert

    Dass Nel trotz eines Kursrückgangs von rund 85 % vom Allzeithoch immer noch 10 Mrd. NOK auf die Börsenwaage bringt, ist fast unglaublich. Unglaublich ist auch die letzte Pressemitteilung des Unternehmens. Demnach gab es einen Folgeauftrag von einem europäischen Kunden für Elektrolyseur-Equipment mit einem Volumen von 7 Mio. EUR. Mehr als diesen einen Satz hat die Pressemitteilung allerdings auch nicht enthalten. Dass ein Kundenname nicht genannt wird, ist ja durchaus üblich, aber dass sonst so gar keine weiteren Informationen mitgeteilt werden, ist mir in über 25 Jahren am Kapitalmarkt noch nicht untergekommen. Zumal Nel früher einen Auftrag mit einem Volumen unter 10 Mio. EUR wohl niemals gemeldet hätte. Die Nerven scheinen blank zu liegen.

    Denn der Börsengang der Tochter Cavendish Hydrogen hat nicht für den erhofften Befreiungsschlag gesorgt. Durch die Abspaltung hat sich Nel vom Geschäft der Wasserstoffbetankungsanlagen für schwere Nutzfahrzeuge getrennt und konzentriert sich künftig auf Elektrolyseure. Doch weder die Aktie von Nel noch von Cavendish kann die Börse derzeit begeistern.

    Plug Power: Sieht in den USA schwarze Zahlen

    Und was macht Plug Power als zweiter gefallener Wasserstoff-Engel? Das Unternehmen hat angekündigt, künftig die Steuervorteile durch den Inflation Reduction Act (IRA) für die Herstellung von grünem Wasserstoff in seinen Finanzberichten auszuweisen. Plug wird nach eigenen Angaben einer der ersten Hersteller von sauberem Wasserstoff in den Vereinigten Staaten sein, der diesen neuen Anreiz in Anspruch nehmen will.

    Dabei handelt es sich um eine Produktionsgutschrift von bis zu 3 USD pro Kilogramm für in den USA produzierten sauberen Wasserstoff. Dies stelle einen erheblichen finanziellen Anreiz für die Wasserstoffproduktion in den USA dar, der die Kosten der Wasserstoffproduktion auf dem US-Markt erheblich senkt. Dieser Anreiz ermöglicht es neueren, sauberen Technologien, wie der elektrolytischen Wasserstofferzeugung aus Wasser, kostenmäßig wettbewerbsfähiger gegenüber den etablierten Technologien für fossile Brennstoffen zu sein.

    Dieser Vorteil sei für Plug einer der Schlüsselfaktoren, um bis Ende des Jahres eine ausgeglichene Marge zu erzielen und ab 2025 in diesem Bereich profitabel sein zu können. Plug-CEO Andy Marsh: „Indem wir diese Anreize nutzen, können wir unsere Wasserstoffproduktionskapazitäten ausbauen und den technologischen Fortschritt in der Branche vorantreiben. Die Nutzung des PTC wird Innovationen und Investitionen in saubere Wasserstofflösungen fördern, die für eine nachhaltige Zukunft unerlässlich sind."

    Die Börse scheint noch nicht überzeugt zu sein. So notiert die Plug-Aktie mit 2,3 USD auf Allzeittief. Nicht zu vergessen, dass das Unternehmen immer noch mit rund 1,7 Mrd. USD bewertet ist.


    Im Wasserstoffsektor scheinen die alten Favoriten nicht mehr zu funktionieren. Nel und Plug Power werden immer noch mit Milliarden bewertet, aber Anleger scheinen den Glauben verloren zu haben. Die Unternehmen sind noch nicht am Ende, aber vielleicht ist es an der Zeit für neue Favoriten. So einer könnte dynaCERT sein, wenn die VERRA-Zertifizierung kommt und weitere Aufträge folgen. Eine Spekulation scheinen die Kanadier wert zu sein.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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