Neue Trend-Aktie in den Startlöchern? Plug Power, Cardiol Therapeutics, BioNTech

Plug Power und Wasserstoff-Aktien: Je tiefer der Fall, desto besser das Comeback

Von 12 auf rund 30 EUR innerhalb weniger Wochen? Für Aktionäre von Plug Power ist das wahr geworden. Die Energiekrise hat gezeigt, dass alternative Energieträger dringend gebraucht werden. Dank Wasserstoff kann Energie aus regenerativen Quellen gespeichert und später genutzt werden. Hinzu kommt, dass ein großer Teil der Infrastruktur auf diese Weise bestehen bleiben kann. Beispielsweise nutzen viele Versorger in Deutschland Blockheizkraftwerke mit Gas. Diese lassen sich auf Wasserstoff umrüsten und werden so grün. Auch bestehende Fahrzeugflotten lassen sich dank innovativer Wasserstoff-Technologie umrüsten – die Aktien von Unternehmen aus diesem Bereich, wie etwa dynaCERT oder auch Clean Logistics, haben zuletzt stark zugelegt. Binnen eines Monats um rund 160% bzw. 59%.

Damit lassen die beiden Wasserstoff-Titel Plug Power, das im selben Zeitraum „nur" um rund 38% zugelegt hat, hinter sich. Doch woraus entstehen derartige Kurzfrist-Chancen am Aktienmarkt? Und wo könnte die nächste Rakete zünden? Alle genannten Aktien eint ihr gemeinsames Thema Wasserstoff – in der aktuellen Situation haben alternative Energieträger Sonderkonjunktur. Hinzu kommt bei allen drei Titeln, dass sie noch vor Monaten relativ unbeliebt waren. Vor allem rund um dynaCERT hatten Anleger jede Hoffnung bereits verloren. Auch das Geschäftsmodell von Clean Logistics, dem LKW-Umrüster aus Norddeutschland, galt vielen Anlegern auf den ersten Blick als zu gewagt. Schließlich gibt es in Deutschland Konkurrenz unter anderem von Daimler Trucks. Doch die relative Unbeliebtheit und Unbekanntheit der beiden letztgenannten Aktien vor einigen Monaten hat deren Comeback nur noch drastischer ausfallen lassen – ausgehend von einem niedrigen Niveau können Aktien weiter steigen. Wer sich früh für einen Titel entscheidet, profitiert überproportional, sobald die Masse der Anleger einen Wert wiederentdeckt hat.

Cardiol Therapeutics: Klinische Studien rund um Herzmedikament in entscheidender Phase

Ein Titel, der das Potenzial zum Comeback hat, ist das Biotech-Unternehmen Cardiol Therapeutics. Das Unternehmen befindet sich aktuell inmitten einer klinischen Phase-II-Studie seines Wirkstoffs CardiolRx gegen akute Myokarditis, also Herzmuskelentzündung. Vor einigen Wochen vermeldete das Unternehmen, dass der erste Patient in die Studie aufgenommen wurde. Cardiol Therapeutics bekämpft mit seinem Wirkstoff auf Basis von Cannabidiol Entzündungsprozesse, die Schäden im Gewebe des Herzens verursachen. Eine Studie von WS Lee et al. aus dem Jahr 2016, die in der Fachzeitschrift Molecular Medicine publiziert wurde, zeigt dass dieser Ansatz wissenschaftlich fundiert ist. Wohl auch deswegen konnte Cardiol Therapeutics in der Vergangenheit die Aufmerksamkeit vieler Anleger auf sich ziehen, kletterte in Deutschland in der Spitze auf 4,20 EUR, schaffte erfolgreich des Sprung an das (Bio-)Tech-Mekka NASDAQ und sammelte im Rahmen einer Kapitalerhöhung einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag ein.

Doch was den Fortschritt des Unternehmens langfristig sichert, enttäuschte vor allem kurzfristig denkende Aktionäre – viele Anleger gaben in den vergangenen zehn Monaten entnervt auf. Entsprechend „ausgebombt" zeigt sich auch der Kursverlauf der Cardiol-Therapeutics-Aktie. Nachdem das Unternehmen im Sommer seine Hauptversammlung erfolgreich abgeschlossen hat und die klinischen Studien rund um CardiolRx Fortschritte machen, sollten die kommenden Wochen und Monate auch wieder für Newsflow sorgen. Biotech-Werte sind bekannt für hohe Volatilität. Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, dass Biotech-Unternehmen nach ihrem Wechsel an die NASDAQ schnell im Fokus von Pharma-Unternehmen stehen, sobald sich abzeichnet, dass aus einem Wirkstoff ein Blockbuster werden kann. So stieg vor Jahren etwa die Aktie von GW-Pharma binnen kürzester Zeit um das Zehnfache. Cardiol Therapeutics dümpelte während der vergangenen Monate knapp über 1 EUR, baute zuletzt aber bereits Stärke auf. Wer spekulativ investiert, sollte den Wert auf dem Zettel haben. Am 27. September präsentiert Cardiol-CEO David Elsley zudem online auf dem International Investment Forum (IIF). Die Teilnahme ist kostenfrei.

Durchfinanziert und überverkauft – deswegen besser als BioNTech?

Der noch relativ unbekannte Wert Cardiol Therapeutics bietet sich auch für Anleger an, die mit ihrem Investment die Corona-Pandemie abdecken wollen. Rund um den Wirkstoff CardiolRx finden auch klinische Studien zur Behandlung von Folgen einer Corona-Erkrankung statt, die oftmals das Herz-Kreislauf-System betreffen. Während Corona-Aktien, wie BioNTech, in den vergangenen Monaten zwar konsolidiert haben, aber noch immer vergleichsweise hoch in der Gunst der Märkte stehen, ist das kanadische Biotech-Unternehmen mit NASDAQ-Notierung hinsichtlich Corona aus dem Fokus geraten.

Um am Markt Comeback-Chancen wahrnehmen zu können, sollten Anleger zunächst einmal auf Aktien setzen, die aktuell wenig Beachtung finden und „out" sind. Dann benötigt es neben einem guten Geschäftsmodell nur noch potenzieller Katalysatoren für den Kurs. Bei Wasserstoff-Werten sorgt die Energiekrise für Rückenwind. Bei Biotech-Titeln sind es typischerweise positive Studienergebnisse oder neue Anwendungsgebiete für Wirkstoffe. Auch der Ausbruch von Krankheiten kann Wasser auf die Mühlen von Titeln aus dem Gesundheitswesen sein. Im Fall von Cardiol Therapeutics sind einige Voraussetzungen bereits erfüllt: Die Aktie ist vergleichsweise „out" und das Produkt hat Potenzial. Zudem hat das Unternehmen ausreichend Kapital in der Kasse und dürfte mit seinem NASDAQ-Listing bereits im Fokus der Branche stehen. Die laufenden klinischen Studien rund um CardiolRx, sowie die Entwicklung der Pandemie, werden letztlich zeigen müssen, wohin die Reise für die Aktie geht.