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03.09.2025 | 04:30

Neue WELTORDNUNG und RÜSTUNGSfantasie: Deutz, Hensoldt und Almonty Industries Aktie!

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Bildquelle: ChatGPT

China, Russland und Indien treiben eine multipolare Weltordnung voran. Und dank der erratischen Politik von Donald Trump scheinen sie damit Erfolg zu haben. Darauf deutet jedenfalls der jüngste SCO-Gipfel hin. Für westliche Industrien bedeutet das wachsende Versorgungsprobleme mit kritischen Rohstoffen wie Wolfram. Davon profitiert Almonty Industries. Der Produzent will in Südkorea die größte westliche Mine in Betrieb nehmen und verspricht hohe Margen. Die jüngste Kursschwäche ist eine Einstiegschance. Deutz wiederum sorgt mit dem Einstieg in den Drohnenmarkt für neue Rüstungsfantasie. Die Aktie reagierte gestern mit einem Kurssprung von über 5 %. Hensoldt hingegen kämpft nach schwachen Zahlen mit einer anspruchsvollen Bewertung, auch wenn die Aktie zuletzt Boden gutgemacht hat. Wo lohnt sich der Einstieg?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: DEUTZ AG O.N. | DE0006305006 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203987072

Inhaltsverzeichnis:


    Almonty: Profiteur der neuen Weltordnung

    China, Russland und Indien basteln an einer neuen Weltordnung. Dies ist das große Thema des aktuellen Gipfels der Shanghai Cooperation Organisation (SCO). Seit 2001 treffen sich in diesem Rahmen jährlich Staats- und Regierungschefs.

    Bezeichnend: Der 25. SCO-Gipfel in Tianjin war das bislang größte Treffen der Organisation. Nie zuvor kamen so viele Mitglieder, Beobachter und Partnerstaaten zusammen. Im Mittelpunkt standen China, Russland und Indien, die sich – trotz gegenseitiger Spannungen – als treibende Kräfte einer neuen multipolaren Weltordnung präsentierten. Xi Jinping forderte den Ausbau eigener Finanz- und Sicherheitsstrukturen jenseits westlicher Institutionen. Wladimir Putin sprach von einem eurasischen Gegenmodell zur NATO. Narendra Modi stellte Indien als unabhängigen, aber kooperationsbereiten Global Player dar. Getrieben wird diese Dynamik nicht zuletzt durch die Politik von Donald Trump. Mit seiner konfrontativen „America First“-Linie, Handelszöllen und Alleingängen schwächt er alte Bündnisse und erleichtert es Peking gemeinsame Positionen zu entwickeln und Partner wie Indien ins Boot zu holen.

    Insbesondere bei Energie und Rohstoffen kommen auf westliche Länder große Herausforderungen zu. Daher dürfte die aktuelle Schwächephase der Almonty-Aktie eine spannende Einstiegschance gewesen sein, wenn man in einigen Monaten zurückblickt. Im Juli ging es für das Wertpapier des Wolfram-Produzenten von 5 EUR auf 3 EUR nach unten. Inzwischen hat sich die Aktie immerhin auf 3,80 EUR nach oben gearbeitet.

    In den kommenden Monaten sollte es weiter bergauf gehen. Denn Wolfram wird nicht nur in der Rüstungsindustrie dringend gebraucht. Almonty-CEO Lewis Black hatte vor einigen Wochen treffend angemerkt, dass Seltene Erden eigentlich nicht so selten sind. Dagegen sei Wolfram nicht nur selten, sondern auch schwer abzubauen. Almonty hat in seiner produzierenden Mine in Portugal viel Know-how gesammelt, um jetzt in Südkorea Geschichte zu schreiben. In Kürze will man dort die größte westliche Mine in Betrieb nehmen und diese soll deutlich effizienter sein. Beispielsweise erwarten die Analysten von GBC Research, dass Almonty 2027 bei einem Umsatz von 212 Mio. eine Nettomarge von rund 40 % erzielen wird.

    Insgesamt sind Analysten von den Zukunftsaussichten des Wolfram-Produzenten überzeugt. Nach dem NASDAQ-IPO im Juli wird die Aktie inzwischen von 11 Analysten gecovert. Alle Experten raten zum Kauf.

    Deutz mit Drohnen-Fantasie

    Paukenschlag bei Deutz. Durch eine Übernahme steigt das für seine Dieselmotoren bekannte SDAX-Unternehmen in den Drohnenmarkt ein. Damit kehrt die in den vergangenen Wochen abgeklungene Rüstungsfantasie zurück. Die Meldung sorgte gestern für einen Kurssprung von über 5 %.

    So hat Deutz angekündigt, mit der SOBEK Group GmbH einen führenden Hersteller von elektrischen Antrieben für Hightech-Anwendungen zu übernehmen. Das deutsche Unternehmen ist in mehreren spezialisierten Anwendungsfeldern tätig, darunter Motorsport, Luft- und Raumfahrt sowie Medizintechnik. SOBEK beschäftigt rund Mitarbeiter und soll im laufenden Jahr einen Umsatz im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erzielen und dabei eine deutlich zweistellige EBIT-Marge erreichen. Deutz hat den Kaufpreis für die Übernahme der SOBEK Group nicht mitgeteilt. Er soll einem Multiple von rund 11 auf Basis des für 2025 prognostizierten EBITDAs liegen.

    SOBEK beliefert mehrere Topteams in der Formel 1 und Formel E mit Hochleistungspumpen auf Basis seiner Elektromotoren und Steuerungselektronik. Das größte Potenzial sieht man aktuell im Geschäft mit Drohnen. Entsprechend sieht Deutz den Zukauf als Teil seiner Strategie, unabhängiger vom zyklischen Geschäft mit Verbrennungsmotoren zu werden und dabei das Defence-Geschäft auszubauen. SOBEK liefert elektrische Antriebssysteme - bestehend aus Motor, Steuerung und Software - an führende europäische Drohnenhersteller.

    Deutz-CEO Dr. Sebastian C. Schulte: "Durch SOBEK bekommen wir direkten Zugang zum stark wachsenden Verteidigungsmarkt und schaffen die Grundlage, diesen auch über den Einsatz klassischer Antriebe hinaus strategisch zu erschließen. Verteidigung verändert sich durch neue Technologien und eine veränderte Kriegsführung rasant, die Nachfrage nach militärischen Drohnen wird weiter zunehmen. Gemeinsam mit SOBEK positionieren wir uns frühzeitig als relevanter Systempartner in einem noch jungen, stark wachsenden Markt und werden das etablierte Geschäft im Motorsport und in der Medizintechnik weiter ausbauen."

    Hensoldt: Aktie fängt sich, aber Analysten sehen wenig Potenzial

    Die Aktie von Hensoldt scheint sich nach den schwachen Halbjahreszahlen gefangen zu haben. In den vergangenen Tagen ging es von 80 EUR auf über 90 EUR. Zuvor hatte insbesondere das schwache Wachstum des Auftragsbestands von 1,359 Mrd. EUR auf 1,405 Mrd. EUR Zweifel aufkommen lassen, ob der Spezialist für Militär-Elektronik in die hohe Bewertung hineinwachsen kann.

    Analysten sehen die Aktie derzeit weitestgehend fair bewertet. Laut marketscreener.com schätzen 5 von 11 Analysten das Hensoldt-Wertpapier als Halteposition ein, 4 raten zum Kauf und 2 zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 96 EUR und damit nah am aktuellen Niveau. Der Hensoldt-Bulle ist J.P. Morgan mit einem Kursziel von 120 EUR. Zuletzt hatten die Citigroup und Jefferies ihre Verkaufsempfehlungen in Halten geändert.

    https://youtu.be/tlWIDhPq9JY?si=MaWLR_RB5cJzMaF3

    Fazit

    Der Kampf um Energie und Rohstoffe dürfte gerade erst begonnen haben. Daher scheint sich bei der Almonty-Aktie derzeit eine spannende Einstiegschance zu bieten. Analysten sehen jedenfalls deutlich höhere Kurse. Bei Deutz ist die Rüstungsfantasie zurück. Dies könnte die Aktie weiter treiben. Bei Hensoldt braucht es größere Aufträge, um der Aktie einen neuen Schub zu geben.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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