01.03.2023 | 05:00
Rohstoff-Revolution aus Afrika: K+S, Globex Mining, Freyr Battery
Lithium, Kobalt oder auch Mangan – was sich liest wie die Zutatenliste der Mobilitäts- und Energiewende, gibt es in Afrika zu Hauf. Doch seit Jahren hat China in Afrika einen Stein im Brett und investierte bereits kräftig, als man in Europa noch goldene Zeiten für Verbrenner sah. Inzwischen hat sich das aber geändert: Wie das Handelsblatt berichtet, wollen immer mehr afrikanische Staaten bei Rohstoffen ihr eigenes Süppchen kochen und vom Exporteur zum Verarbeiter werden – für die Länder Europas ist das eine Chance.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
K+S AG NA O.N. | DE000KSAG888 , GLOBEX MINING ENTPRS INC. | CA3799005093 , Freyr Battery | LU2360697374
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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K+S: Guter Draht nach Afrika kann sich auszahlen
Wie das Handelsblatt eindrucksvoll zeigt, ist Chinas Macht in Afrika noch immer groß: 15 der 19 Kobaltminen in der DR Kongo sind in chinesischer Hand. 101 der weltweit betriebenen 136 Batteriefabriken für Elektroautos stehen in China. Afrikanische Staaten wollen jetzt ein größeres Stück vom Kuchen abhaben und ihrerseits Rohstoffe veredeln. In Simbabwe trat etwa Anfang 2023 ein Exportverbot für unverarbeitetes Lithium in Kraft. Nigeria hat einer Investition von Tesla eine Absage erteilt , weil Elon Musks Firma Lithium lediglich abbauen wollte. Für deutsche Autobauer könnte das eine große Chance sein. Dann nämlich, wenn sie anders als China mehr Wertschöpfung innerhalb Afrikas zulassen und im Gegenzug langfristige Lieferverträge erhalten. Potenzielle Kandidaten für Partnerschaften in Afrika: Gabun, Guinea, Nigeria oder auch das bereits genannte Simbabwe.
Nicht betroffen von den Plänen afrikanischer Länder ist K+S. Der Düngemittelproduzent hat unter anderem Vertriebsstandorte in Uganda und Südafrika. Unternehmen mit bestehenden Geschäftsbeziehungen nach Afrika könnten für die deutsche Industrie eine Art Türöffner sein und die Beziehungen der Zukunft für beide Kontinente anbahnen. Während chinesische Anbieter bislang bevorzugt Rohstoffe im wahrsten Sinne des Wortes ausgebeutet haben, könnten deutsche Partner für mehr Wertschöpfung und Nachhaltigkeit sorgen und so die Wende im bislang ungleichen Kampf mit China um Produktionsmittel schaffen.
Globex Mining: Hier schlummern Werte
Genüsslich von der Seitenlinie kann sich die Afrika-Diskussion Globex Mining anschauen. Während die Industrie in Europa in Zukunft verstärkt auf Afrika setzen dürfte, hat Nordamerika die wichtigsten Rohstoffe vor der Haustür. Allein Globex Mining zählt mehr als 200 Rohstoff-Projekte , die sich allesamt in Nordamerika befinden. Darunter Projekte rund um Lithium, andere Industriemetalle, aber auch Edelmetalle. Die Palette der Rohstoff-Projekte unter dem Dach von Globex Mining reicht von Projekten im frühen Stadium bis hin zu bereits abgeschlossenen vorläufigen Machbarkeitsstudien. Auch Ressourcenschätzungen sind für mehrere Projekte bereits vorhanden.
Die Marktkapitalisierung im mittleren zweistelleigen Millionenbereich ist für Globex Mining Chance und Bürde zugleich: Wenn Unternehmen derart viele Projekte ihr Eigen nennen, notieren sie fast immer unterhalb des „Buchwerts". Zwar ist dieser „Buchwert" bei Globex weniger klar definiert, als etwa bei börsennotierten Immobiliengesellschaften, doch liegt auf der Hand, dass die über 200 Projekte für sich gesehen an der Börse einen größeren Wert entfalten könnten, als unter dem Dach von Globex. Um diese Werte zu heben, sind mehrere Optionen möglich. Erstens könnte Globex Projekte verkaufen. Die so entstehenden Marktpreise würden deutlich machen, wie groß die Werte in der Bilanz des Unternehmens wirklich sind. Auch Kooperationen oder Erfolgsbeteiligungen sind Optionen, um die in den jeweiligen Projekten schlummernden Werte zu heben. Als dritte Möglichkeit dürften allgemein höhere Rohstoffpreise ein Schlaglicht auf das Portfolio von Globex Mining werfen. Die Aktie befindet sich in einer langfristig aussichtsreichen Position. Erst kürzlich vermeldete Globex zudem mehrere Neuigkeiten rund um eigene Rohstoff-Projekte und generierte Einnahmen. Globex Mining ist für erfahrene Anleger eine spannende Rohstoff-Beteiligung.
Freyr Battery: Marge in Gefahr?
Derartige Investments werden umso plausibler, wenn man bedenkt, wie viele Wachstumsunternehmen weltweit auf Rohstoffe rund um Zukunftstechnologien angewiesen sind. Erst kürzlich sorgte Batterie-Wert Frey Battery an der Börse dank guter Quartalszahlen für Furore. Doch wie sehr ökonomischer Erfolg von der Versorgung mit wichtigen Grundstoffen zu annehmbaren Preisen abhängt, zeigen nicht zuletzt die schwachen Margen bei Herstellern von Windkraftanlagen: Steigende Preise haben Unternehmen wie Nordex in der Vergangenheit schon oft die Zahlen verhagelt. Statt sich als Investor dieses Risiko ins Depot zu holen, können Anleger über Investments nachdenken, die für Lösungen stehen.
Rund um neue Kooperationen in Afrika dürften in den kommenden Monaten viele neue Chancen entstehen. Glücklicherweise gibt es neben chinesischen Unternehmen auch Vertreter aus Europa und Nordamerika, die in Afrika tätig und sogar mittels Aktien investierbar sind. Attraktiv dürften auch Titel sein, die in anderen sicheren Rohstoff-Regionen agieren, wie etwa Globex Mining. Hier kommt es allerdings konkret darauf an, dass externe Ereignisse die Werte, die zweifelsohne in der Bilanz des Unternehmens schlummern, heben.
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