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19.05.2022 | 06:00

Schnelle Prozente? Wir haben die Aktien: Plug Power, Erin Ventures, Varta

  • Gefallene Engel
Bildquelle: pixabay.com

Gefallene Engel sind an der Börse fast schon eine eigene Anlage-Kategorie – schließlich vollzieht meist auch die müdeste Krücke auf dem Parkett einen Rebound. Doch gerade heute sollten Anleger genau hinschauen: Wo droht der sprichwörtliche „Dead-Cat-Bounce", wo geht es womöglich wieder deutlich nach oben und wo winkt gar eine historische Gelegenheit? Um diese Fragen beantworten zu können, müssen Anleger ins Detail gehen – und ein Gefühl für Stimmungen entwickeln.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , ERIN VENTURES INC | CA29570H2000 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55

Inhaltsverzeichnis:


    Plug Power: Dieser Auftrag toppt alles

    Die Stimmung rund um Plug Power ist vordergründig eher schlecht. Seit Wochen geht es für die Aktie nach unten. Schon zuvor stand es nicht gut um die gesamte Branche. Plug Power ist Pionier rund um Wasserstoff und eigentlich auf diesem Zukunftsmarkt perfekt positioniert. Erst kürzlich konnte sich Plug Power einen Großauftrag von H2 Energy über einen Elektrolyseur sichern. Wie das Unternehmen meldet handele es sich mit einem Volumen von einem Gigawatt sogar um den größten Elektrolyseur-Auftrag aller Zeiten.

    In Kombination mit Offshore-Windenergie sollen so jedes Jahr 100.000 Tonnen grüner Wasserstoff entstehen. Wasserstoff hat seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine zusätzliches Momentum erhalten. Neben der Rolle als möglicher Treibstoff für Lastwagen, schweres Gerät oder auch Schiffe, könnte Wasserstoff auch Gas ersetzen. Doch was macht die Aktie von Plug Power? Verharrt in der Nähe des 52-Wochen-Tiefs. Erst über 20 EUR kommt hier wieder langsam Musik rein. Um auf einen Rebound zu spekulieren, sind Trader aktuell bereits zu spät dran. Die Volatilität ist zu groß, um jetzt noch guten Gewissens einsteigen zu können.

    Erin Ventures: 7 Mio. EUR Marktkapitalisierung machen Lust auf mehr

    In etwa gefünftelt hat sich in den vergangenen Monaten die Aktie von Erin Ventures. Zugleich schlägt der Kurs kaum noch aus. Für Zocker, die auf ein Comeback setzen, sind das keine schlechten Startbedingungen. Sogar Abstauberlimits könnten Sinn machen – die Gefahr, dass der Kurs in den nächsten Tagen davonläuft, ist gering. Schon mittelfristig sieht es aber deutlich positiver aus. Erin Ventures betreibt das Bor-Projekt Piskanja in Serbien. Zuletzt veröffentlichte man erste Details einer vorläufigen Untersuchung zur Machbarkeit des Projekts.

    Bor hat besondere Eigenschaften: Bei Zimmertemperatur leitet es Strom kaum, bei steigenden Temperaturen aber umso mehr. Es steckt in Panzerungen oder schusssicheren Westen und spielt auch als Düngemittel oder in der Chip-Industrie eine Rolle. Das Piskanja-Bor-Projekt verfügt über eine angezeigte Ressource von 7,8 Mio. Tonnen (31% B2O3) sowie eine abgeleitete Ressource von 3,4 Mio. Tonnen bei 28,6% B2O3. Im Zuge der neuen Untersuchung zur Machbarkeit des Projekts will das Unternehmen die Ressourcenschätzung aktualisieren und neue Erkenntnisse einfließen lassen. „Diese Verfeinerung der Lagerstättenmodellierung führt auch zu einer verbesserten Minenplanungsmodellierung, die das Potenzial für den strategischen Abbau der verschiedenen Borminerale innerhalb der Lagerstätte auf der Grundlage der Marktbedingungen und der realen Kundennachfrage berücksichtigt, sowie zur Planung von Oberflächenaufbereitungskreisläufen, die den Parametern der Lagerstätte besser entsprechen", so das Unternehmen in einer Meldung. Noch hat der Markt die Entwicklung rund um Erin Ventures nicht wahrgenommen. Mit knapp 7 Mio. EUR ist das Unternehmen ein glasklarer Micro-Cap. Das Papier wird neben der Heimatbörse in Toronto in Deutschland bislang nur in Berlin gehandelt.

    Varta: Warum hier die Luft raus ist

    Auf allen wichtigen Handelsplattformen in Deutschland ist dagegen Varta vertreten. Dem Kurs hilft das allerdings gerade vergleichsweise wenig. Zuletzt sackte der Wert gar auf ein Niveau unter 70 EUR ab. Varta ist Spezialist rund um Batterien und glänzt mit seiner starken Marke. Sowohl Träger von Hörgeräten als auch Hersteller von Unterhaltungselektronik wissen die Varta-Qualität zu schätzen. Mit diesem Rückenwind wollte das Unternehmen auch den Markt für E-Auto-Batterien aufrollen. Doch so viel ist bislang nicht geschehen. Nach Rekordkursen von 165 EUR im vergangenen Spätsommer trat die Aktie den Rückzug an. Die Gründe sind vielfältig und dürften auch mit dem geringen Risikohunger des Marktes zusammenhängen. Auch dürfte es schwerfallen, ein neues Geschäft in Zeiten der allgemeinen Knappheit anzuschieben. Die Aktie ist alles andere als ein Selbstläufer.


    Aktuell sind viele Aktien gebeutelt. Wo also investieren? Unternehmen wie Plug Power ziehen zwar beeindruckende Aufträge an Land, doch waren diese wohl bereits eingepreist – zumindest vollzieht der Markt keine wirkliche Neubewertung. Bei Varta dürften viele Anleger bereits resigniert haben. Etwas anders ist die Lage bei Erin Ventures: Die Aktie ist aufgrund des Status als Explorationsunternehmen und Smallcap zwar äußerst spekulativ, doch können hier Erfolgsmeldungen auch losgelöst vom Gesamtmarkt für eine Neubewertung sorgen. Materialknappheit und Konkurrenz spielen hier kaum eine Rolle. Gelingen hier Überraschungen, ist ausgehend vom Bewertungsniveau im einstelligen Bereich einiges möglich.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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