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28.02.2022 | 06:00

Stühlerücken in der Autoindustrie – wer verliert, wer profitiert: Porsche, Altech Advanced Materials, Volkswagen

  • Batterietechnologie
Bildquelle: pixabay.com

Der geplante Börsengang von Porsche sorgte am Markt in einer unruhigen Zeit für Feierlaune. Auch bei den Familien Porsche und Piëch dürfte die Stimmung erwartungsvoll sein – schließlich sollen diese eine Sperrminorität erhalten und hätten so wieder mehr Macht über ihr Unternehmen. Auch VW erhofft sich vom Börsengang der profitablen Tochter Vorteile: Etwa bei Investitionen in die Elektromobilität und bei der Bewertung des gesamten Konzerns. Was der Deal für die beteiligten Unternehmen bedeutet und was die Folgen für kleinere Technologie-Anbieter sein könnten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: PORSCHE AUTOM.HLDG VZO | DE000PAH0038 , VOLKSWAGEN AG ST O.N. | DE0007664005 , ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A2LQUJ6

Inhaltsverzeichnis:


    Porsche-Börsengang: Nur Gewinner?

    Die Porsche Automobil Holding ist seit langem an der Börse gelistet. Nach einem Porsche IPO würde die Holding 25% plus eine Aktie an der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG , in der das operative Geschäft von Porsche steckt, halten. Die im Rahmen des Börsengangs, der noch in diesem Jahr über die Bühne gehen könnte, eingesammelten Mittel, möchte Volkswagen in seine Zukunft investieren. Volkswagen und auch Porsche betonen allerdings, dass beide Unternehmen in Zukunft auch weiterhin eng zusammenarbeiten werden – Synergien zahlen sich aus und sollen bestehen bleiben.

    Aktionäre von Volkswagen können sich aber trotzdem über einen Geldregen freuen: Rund 49% der Erlöse aus dem Börsengang sollen an die Aktionäre von Volkswagen im Rahmen einer Sonderdividende fließen. Glaubt man den Stimmen aus Konzern und Anlegerschaft, kennt der bevorstehende Deal nur Gewinner. Volkswagen erlöst Kapital für Investitionen und hebt bisher schlummernde Werte, die im Zuge einer Notierung der Porsche-Aktien besser sichtbar werden. Porsche wird nach Ansicht von Analysten flexibler, büßt aber trotzdem nicht die Position inmitten des VW-Imperiums ein. Sogar VW-Großaktionär Niedersachsen ließ in Person des Ministerpräsidenten Stephan Weil seine Zustimmung durchblicken.

    Welche VW-Sparten folgen an die Börse?

    Im Windschatten des Porsche-Börsengangs könnte Volkswagen auch sein Batteriegeschäft, das der Konzern in den vergangenen Jahren erfolgreich aufgebaut hat, an die Börse bringen. Auch die Software-Tochter Cariad wird im Zuge derartiger Spekulationen immer wieder genannt. Vorerst dürfte der Börsengang von Porsche aber Priorität haben. Langfristig bieten derartige Börsengänge für Volkswagen aber große Chancen. Einerseits wird die Größe des Konzerns auf diese Weise besser sichtbar und andererseits heben derartige Schritte Potenziale oder Eröffnen die Chance auf Zusatzgeschäft.

    Etwa könnte eine eigenständige Batteriesparte auch für andere Autobauer als Zulieferer agieren. Kleine schlagkräftige Einheiten , die zudem auch außerhalb des VW-Kosmos Geschäfte machen, könnten auch technologisch größere Fortschritte machen, neue Geschäfte anbahnen oder bei kleineren Gesellschaften zukaufen. Große Konzerne wie Daimler oder Volkswagen haben oftmals den Ruf, sich bei Innovationen nicht zu schnell aus dem Fenster lehnen zu wollen – Fehlervermeidung ist die Voraussetzung für die Konzern-Karriere. Dabei gibt es auch in Deutschland zahlreiche kleinere Unternehmen, die mit innovativer Technologie punkten und bevorstehende Entwicklungen rund um Batterien für E-Autos schon heute antizipieren.

    Altech Advanced Materials: Technologie für den Batterie-Preiskampf

    Das Heidelberger Unternehmen Altech Advanced Materials will Batterien für E-Autos günstiger, langlebiger und sicherer machen. Dazu setzt das Unternehmen eine eigene Beschichtungstechnologie ein. „Wir haben erfolgreich ein Verfahren entwickelt, um Anodenmaterial hauchdünn mit Aluminiumoxid, also keramisch, zu beschichten und erwarten so eine höhere Sicherheit und Steigerung der Batterieleistung und Lebensdauer" , so Uwe Ahrens, Direktor von Altech vor einigen Wochen in einem Interview. Das Unternehmen überführt eine ihm bekannte Technologie in den Bereich der Elektromobilität und ist überzeugt davon, seine Verfahren industriell anwendbar und auch skalierbar umzusetzen. Ganz nebenbei reduziert das Verfahren die Abhängigkeit von komplexen Lieferketten. Altech arbeitet bislang mit Partnern wie SGL Carbon zusammen und vermeldete vor einigen Tagen den Bau einer Pilotanlage. Mit dem dort gewonnen Material will Altech aktiv auf Kundenfang gehen und auch Unternehmen wie Porsche oder Volkswagen vom Angebot überzeugen.


    Wenn Konzerne, wie etwa VW, Investitionen in Zukunftstechnologie stärken und sich dazu flexibler aufstellen, kann das für die gesamte Branche in Deutschland nur von Vorteil sein. Konkurrenz fürchtet das Team von Altech ohnehin nicht: „Dank unserer einfachen Prozesse und der zielgerichteten Anwendung unserer Technologie haben wir schon heute das Potenzial, die geringsten Kosten auszuweisen. Auch können wir auf alle Entwicklungen in der Branche reagieren. Dieser Umstand ist eine gute Voraussetzung, um auch langfristig konkurrenzfähig zu bleiben", so Ahrens. Ob nach dem Stühlerücken in der deutschen Autoindustrie Volkswagen, Porsche oder ein Tochter-Unternehmen, dessen Name heute noch weitgehend unbekannt ist, bei Altech anklopfen, ist Zukunftsmusik. Fakt ist aber, dass das ambitionierte Team potenziellen Kunden schon bald die Vorzüge der eigenen Technologie demonstrieren kann. Spekulativ orientierte Investoren behalten den Wert im Hinterkopf.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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