20.03.2025 | 04:30
ÜBERNAHMEWELLE bei RÜSTUNG und LITHIUM? Hensoldt, Standard Lithium und BMW-Partner European Lithium
Kommt es nach dem Kursfeuerwerk im Rüstungssektor jetzt zur Übernahmewelle? Der Hensoldt-Chef hat sich jedenfalls für eine Konsolidierung der Branche in Europa ausgesprochen. Diese will er aktiv mitgestalten und gleichzeitig Tausende neue Mitarbeiter einstellen. Gleichzeitig raten Analysten zum Verkauf der Hensoldt-Aktie. Zum Kauf wird die Aktie von European Lithium empfohlen. Das Unternehmen unterstützt BMW bei seiner “Neuen Klasse“ und damit im Kampf gegen Wettbewerber wie BYD. Der Kurs ist seit Tagen wegen anstehender Bohrergebnisse ausgesetzt. Auch bei Standard Lithium in den USA tut sich etwas. Steht das weiße Gold vor einem Comeback?
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
STANDARD LITHIUM LTD | CA8536061010 , EUROPEAN LITHIUM LTD | AU000000EUR7 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005
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Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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European Lithium Aktie vor Vervielfachung?
„BMW-Gewinn bricht ein: Wird die Neue Klasse BMWs großer Befreiungsschlag?“, so title unlängst die "WirtschaftsWoche". Dies zeigt die Bedeutung der im kommenden Jahr vom Band laufenden neuen Generation von Elektroautos des DAX-Konzerns. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der neuen Baureihe werden die Batterien haben. Dabei setzt BMW auf Lithium aus Österreich. Hier kommt die Aktie von European Lithium ins Spiel. Die Analysten von First Berlin empfehlen die Aktie mit einem Kursziel von 0,14 EUR zum Kauf. Derzeit notiert das Wertpapier erst bei 0,028 EUR. Entsprechend halten die Analysten eine Vervielfachung für möglich.
European Lithium profitiert nicht nur von der steigenden Nachfrage nach Lithium – dass Elektroautos die Zukunft gehört, dürfte durch BYDs zuletzt vorgestellte Batterie mit 5-Minuten-Ladezeit wohl klar sein –, sondern mischt auch bei Seltenen Erden mit.
Beides im Wesentlichen über die 60 %-Beteiligung an der an der NASDAQ gelisteten Critical Metals Corp. (CRML). Diese ist Eigentümer des Wolfsberg Lithium Projekts in Österreich, der ersten vollständig genehmigten Lithiummine in Europa. Auf Basis von Wolfsberg entsteht derzeit ein Lieferant für batteriefähiges Lithium. So soll das Lithium ab 2026 abgebaut und in Saudi Arabien – bei 80 % niedrigeren Energiekosten – zu Lithiumhydroxid in Batteriequalität weiterverarbeitet werden. Für den Bau einer Raffinerie mit einer jährlichen Produktionskapazität von bis zu 20.000 t Lithiumhydroxid hat man bereits einen lokalen Konzern mit ins Boot geholt. Geliefert wird dann an BMW. Dafür hat der Münchner Autokonzern bereits 15 Mio. EUR angezahlt.
Doch es gibt weitere Gründe für den Kauf der European Lithium Aktie. Am Tanbreez Seltene Erden-Projekt im Süden Grönlands hält man direkt 7,5 % und CRML weitere 42 %, wobei das Nasdaq-Unternehmen seinen Anteil auf über 90 % erhöhen kann. Tanbreez ist vollständig genehmigt und soll die weltweit größte Ressource an Seltenen Erden (JORC 2012-konform) umfassen. Die Ergebnisse der jüngsten Bestätigungsbohrungen sind vielversprechend. Im Jahresverlauf sollte es hier weitere Details geben. Außerdem ist European Lithium Eigentümer eines Lithiumprojektes in Irland und besitzt weitere Projekte in der Nähe des Wolfsberg-Projekts in Österreich.
Alleine die Beteiligung an CRML ist deutlich mehr wert als die aktuelle Marktkapitalisierung von European Lithium. Daher erscheint das von den Analysten beschriebene Vervielfachungspotenzial durchaus plausibel. Der Kurs war die letzten Tage wegen bevorstehender Bohrergebnisse ausgesetzt. Bekommt die Aktie jetzt neuen Schwung?
Standard Lithium mit Energiekonzern zum Produzenten
Dass sich bei Lithium wieder etwas tut, zeigt sich auch in den USA. So konnte Standard Lithium den Energiekonzern Equinor als Partner gewinnen. Das gemeinsame Joint Venture Smackover Lithium soll in Südwest-Arkansas und Ost-Texas Lithium-Projekte bis zur Produktion entwickeln. Dabei setzt man auf Direct Lithium Extraction (DLE). Die direkte Lithiumextraktion (DLE) soll eine effizientere, umweltfreundlichere und kostengünstigere Technik zum Lithiumabbau sein.
Das Projekt in Südwest-Arkansas soll eine der weltweit ersten DLE-Anlagen im kommerziellen Maßstab nutzen. „Smackover Lithium ist angesichts der ergiebigen Ressourcen der Smackover-Formation und des Engagements unseres Joint Ventures zum unglaublichen Erbe der amerikanischen Energieproduktion in dieser Region beizutragen, eine natürliche Ergänzung für das Joint Venture“, sagte David Park, CEO von Standard Lithium.
Equinor-Manager Allie Kennedy Thurmond: „Wir freuen uns, Teil von Smackover Lithium zu sein, wichtige Mineralienprojekte im Smackover-Becken zu entwickeln und die nächste Generation der Lithium-Erschließung aufzubauen.“
Hensoldt: Neue Mitarbeiter und Übernahmen?
Während Lithium vor einem Comeback steht und European Lithium und Standard Lithium davon profitieren sollten, scheinen Rüstungsaktien heiß zu laufen. Was nicht heißen soll, dass Rheinmetall, Hensoldt und Co. nicht weiterlaufen.
Dass die Branche vor Selbstbewusstsein strotzt, zeigte Hensoldt-Chef Oliver Dörre in dieser Woche. Beim Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW) sprach er unter anderem über Tausende neue Mitarbeiter, die Konsolidierung der Branche und die Milliarden für Rüstungsinvestitionen als riesiges Konjunkturprogramm. In den vergangenen drei Jahren habe man bereits rund 1 Mrd. EUR in den Ausbau von Produktion und Innovationen investiert, jetzt will der Spezialist für Rüstungselektronik noch mal rund 1.000 neue Mitarbeiter einstellen und damit das Personal um über 10 % aufstocken. Dabei arbeite man mit der Autoindustrie zusammen, in der ja bekanntlich Stellen abgebaut werden. Die europäische Rüstungsindustrie sieht Dörre vor einer Konsolidierung. Bei der Übernahmewelle will Hensoldt eine aktive Rolle spielen. Neben der Aktie als Währung verfüge der MDAX-Konzern auch über finanziellen Spielraum. Insgesamt sieht der Hensoldt-Chef die vom Bundestag abgesegneten Milliardeninvestitionen als riesiges Konjunkturprogramm und damit als Chance für Deutschland.
Nach dem Kursfeuerwerk gibt die Hensoldt-Aktie derzeit kräftig nach. Alleine gestern verlor sie rund 10 % an Wert. Mit 70 EUR steht das Wertpapier dennoch mehr als doppelt so hoch wie zu Jahresanfang. Dass der Kursanstieg übertrieben war, sehen inzwischen auch einige Analysten ein. Zuletzt hat Jefferies die Hensoldt-Aktie mit "Underperform" eingestuft. Die Bewertung sei einfach zu hoch. Die Analysten sehen den fairen Wert bei 55 EUR. Zuvor hatte bereits mwb research auf der Euphoriebremse getreten. Mit einem Kursziel von 48 EUR stellten die Analysten die Aktie zum Verkauf.
Fazit
Eine Kurskorrektur bei Rüstungsaktien ist wohl überfällig. Dagegen könnte Lithium in diesem Jahr ein Comeback feiern. European Lithium profitiert nicht nur vom Partner BMW, sondern auch von den Aktivitäten bei Seltenen Erden. Die Aktie ist mit Blick auf die Mehrheitsbeteiligung an Critical Metals Corp. zu günstig. Auch Standard Lithium setzt auf einen starken Partner.
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