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22.12.2021 | 05:00

Varta, Graphano Energy, JinkoSolar: Ist die Klimawende abgeblasen?

  • Klimawende
Bildquelle: pixabay.com

Dass neue Technologie großes Wachstumspotenzial bietet, liegt auf der Hand. Man denke nur einmal an Smartphones, Tablets oder... E-Autos! Inzwischen säumen zahlreiche Stromer die Straßen. Noch vor einigen Jahren waren elektrisch betriebene Fahrzeuge eher die Ausnahme und sorgten dafür, dass Passanten den lautlosen Fahrzeugen nachschauten. Bis 2030 werden Verbrenner die Ausnahme sein. Was das für Anleger bedeutet, skizzieren wir am Beispiel von drei Aktien.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: Graphano Energy Ltd. | CA38867G2053 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007

Inhaltsverzeichnis:


    Varta: Das muss jetzt passieren!

    Varta ist so etwas wie die deutsche Batterie-Hoffnung. Das Unternehmen, das bislang für seine Knopfzellen für Kopfhörer oder Hörgeräte bekannt war, steigt jetzt auch in die Fertigung von Akkus für E-Autos ein. Vor allem mit Leistung will das deutsche Unternehmen punkten und setzt auf das sogenannte Rundzellenformat, das auch Tesla nutzt. Auch betont man bei Varta, dass man dank der Erfahrung aus der Produktion von rund einer halben Milliarde kleinerer Akkuzellen Profit schlagen will, um auch bei E-Autos konkurrenzfähig zu sein. Doch was macht der Kurs?

    Die Aktie galt lange als Geheimtipp und der Kurs stieg bis auf 160 EUR. Inzwischen ist rund um Varta aber Ernüchterung eingekehrt. Der langfristige Aufwärtstrend erscheint zumindest in Gefahr zu sein. Hinzu kommt, dass Analysten der Aktie kein großes Potenzial mehr beimessen. Damit bei Varta neue Dynamik aufkommt, müssen Aufträge her. Die Zeit der Vorschusslorbeeren ist vorbei. Jetzt muss Varta liefern. Dann kann es auch für die Aktie wieder nach oben gehen.

    Graphano Energy: Graphit-Nachfrage vervielfacht sich

    Eine starke Konsolidierung hat auch die Aktie von Graphano Energy hinter sich – dabei stammt der Titel überhaupt nicht aus dem Energie-Sektor, wie man spontan glauben könnte. Graphano Energy hat sich auf die Erkundung von Graphit-Lagerstätten spezialisiert. Graphit hat einzigartige Eigenschaften, ist außerordentlich fest und hat gute Eigenschaften als elektrischer Leiter. Daher ist Graphit sowohl in der Stahl- als auch in der Batterieindustrie gefragt. Graphano betreibt das Lac-Aux-Bouleaux-Projekt in Kanada und plant, dieses schnellstmöglich in Produktion zu bringen. Bereits 2022 ist eine vorläufige Machbarkeitsstudie geplant.

    Graphit erfährt vor allem dank der Mobilitätswende eine erhöhte Nachfrage. Die Analysten von Benchmark Mineral Intelligence rechnen damit, dass sich allein die Nachfrage aus diesem Bereich zwischen 2020 und 2030 mehr als verdreizehnfacht. Die Nachfrage aus den anderen Branchen soll dagegen innerhalb des Zehnjahreszeitraums „nur" um rund 56% zulegen. Angesichts dieser Wachstumszahlen könnte Grapheno Energy, das 2026 in Produktion gehen will, zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein – schließlich sind entsprechende Vorkommen gerade dort gefragt, wo E-Autos auch gebaut und abgesetzt werden. Zudem gilt Nordamerika mit seinen Umweltbestimmungen als guter Standort auch aus ESG-Gesichtspunkten. Die Aktie ist spekulativ, aber nicht uninteressant.

    JinkoSolar: Aktie in spannendem Bereich

    Nicht uninteressant ist auch die Aktie von JinkoSolar. Die Chinesen haben vor einigen Jahren schon die Pole Position rund um regenerative Energien eingenommen. Solarpanels und Photovoltaikzellen sind aus China inzwischen nicht nur günstig, sondern auch ausgesprochen gut. Da in den kommenden Jahren der Anteil regenerativer Energie bei Renovierungen am Haus mehr und mehr zunimmt und auch die gesetzlichen Vorgaben immer schärfer werden, sollte auch JinkoSolar von der Nachhaltigkeits-Welle profitieren.

    An der Börse ist davon gleichwohl nichts zu spüren: Die Aktie verlor auf Sicht von einem Monat rund 33%. Kann das aktuelle Niveau nicht gehalten werden, droht gar ein Ende des seit Sommer bestehenden Aufwärtstrends. Zuletzt setzte das drohende Aus des US-Klimapakets die gesamte Branche unter Druck. Zuletzt hatte sogar der demokratische Senator Joe Manchin angekündigt, dem Paket von US-Präsident Joe Biden nicht zustimmen zu können. Viel spricht aber dafür, dass es bei politischen Scharmützeln bleibt und das Paket – in welcher Form auch immer – am Ende verabschiedet wird. Die Klimawende dürfte auch unabhängig der politischen Querelen in den USA intakt bleiben.


    Um von der Klima- und Mobilitätswende zu profitieren, haben Anleger viele Möglichkeiten. Während Unternehmen wie Varta und JinkoSolar bereits ambitioniert bewertet sind, gilt Graphano Energy als Newcomer. Damit geht zwar auch ein gewisses Risiko einher, doch können sich erfahrene Anleger den Wert durchaus vormerken.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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