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31.05.2023 | 06:00

Elektrifizierungs-Welle! So profitieren Anleger: Siemens Energy, Vonovia, Defiance Silver

  • Elektromobilität
  • Klimawende
Bildquelle: pixabay.com

Die Stromversorgung in Deutschland ist ein heißes Thema. Inzwischen fordert auch der deutsche Gewerkschaftsbund einen garantierten Höchstpreis für Industriestrom. Kritiker befürchten in dem Fall zu wenig Anreize für Industrieunternehmen, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Wenn Strom günstig ist, muss man auch nicht sparen - so die Argumentation. Wir stellen drei Aktien rund um die Energiewende vor und beleuchten deren mittelfristige Perspektive.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DEFIANCE SILVER CORP. | CA2447672080 , VONOVIA SE NA O.N. | DE000A1ML7J1 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0

Inhaltsverzeichnis:


    Siemens Energy: Ist der Markt zu optimistisch?

    Siemens Energy gilt als die deutsche Elektrifizierungs-Aktie. Warum? Die Ausgliederung des Siemens-Konzerns steht für Lösungen zur Energieübertragung und Stromerzeugung. Darunter Turbinen, Generatoren, Transformatoren oder Kompressoren. Auch rund um regenerative Energie ist das Unternehmen gut aufgestellt und hat zuletzt den Windkraftanlagenbauer Siemens Gamesa ins Unternehmen integriert. Blickt man auf die Zahlen bei Siemens Energy, könnte man etwas irritiert sein. Das Unternehmen macht seit zwei Jahren Verluste – 2022 waren es noch +404 Mio. EUR. Zugleich steigt der Kurs seit Monaten deutlich. Grund sind die immer höheren Auftragseingänge – im letzten Quartal stieg die Zahl der Aufträge um mehr als 50 % und auch das Gesamtvolumen erreichte mit 102 Mrd. EUR ein bisher unbekanntes Niveau.

    Hinzu kommt, dass Siemens Energy mit einer Liquiditätsreserve von rund 6 Mrd. EUR sehr solide aufgestellt ist und noch viele Verlustjahre verkraften könnte. Danach sieht es angesichts der Auftragseingänge nicht aus. Vielmehr spielt der Markt ein äußerst positives Szenario durch und preist bei Siemens Energy bereits eine goldene Zukunft ein. Auch Analysten sind äußerst optimistisch, dass das Unternehmen von den immer höheren Investitionen in die Stromnetze und regenerativen Lösungen profitieren kann. Das Handelsblatt zitierte zuletzt einen Analysten der Deutschen Bank, der das Kursziel für Siemens Energy erst kürzlich von 24 auf 26 EUR angehoben hat. Damit hält der Analyst jedoch gerade mal mit der Stimmung am Markt Schritt – schon heute kratzt die Aktie an der 25-Euro-Marke. Nach einem rasanten Kursanstieg von rund 55 % in sechs Monaten, können Anleger bei Siemens Energy auch mal an Gewinnmitnahmen denken.

    Vonovia: Schulden wiegen schwer

    Ein komplett anderes Bild zeichnet in diesen Tagen die Aktie von Vonovia. Die Immobiliengesellschaft verliert an der Börse immer mehr an Boden. In den vergangenen sechs Monaten waren es 25 %, auf Sicht von einem Jahr sogar rund 50 % Verlust. Hintergrund des Kursverfalls ist die Krise am Immobilienmarkt. Die hohen Zinsen haben den Markt zum Erliegen gebracht. Anleger glauben nun, dass das Portfolio von Vonovia künftig weniger wert sein könnte. Hinzu kommt der Schuldendruck. Beim Abbau der Schulden ist Vonovia aber vorangekommen und hat zuletzt Immobilien im Gegenwert von 1,5 Mrd. EUR verkauft. Noch immer ist der Anteil des Fremdkapitals mit 44 Mrd. EUR hoch. Der Verkauf der Immobilien ist da zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, die Transaktion zeigt aber, dass Immobilienpakete nicht gänzlich illiquide sind. Die Aktie ist im freien Fall. Anleger sollten zunächst eine Bodenbildung abwarten.

    Defiance Silver: Spannender Mix in Mexiko

    Einen soliden Boden bereits ausgebildet hat die Aktie von Defiance Silver. Die Aktie notiert aktuell bei rund 0,10 EUR. Auch wenn es der Aktienkurs vermuten lässt, ist das Unternehmen keineswegs nur im frühen Stadium der Exploration tätig: Das Tepal-Projekt in Mexiko verfügt bereits über eine Ressourcenschätzung über 1,8 Mio. Unzen Gold und 813 Mio. Pfund Kupfer bei Gehalten von 0,3 g/t Gold und 0,2 % Kupfer. Weiterhin bestehen Silber-Vorkommen von 1,54 g/t Silber und kleinere Gehalte an Molybdän. Eine vorläufige Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2013 sieht zu damaligen Edelmetallpreisen Potenzial für einen Tagebau. Zusätzlich zum Tepa-Projekt hat Defiance Silver im Zacatecas-Distrikt vier weitere Lieghenschaften. Drei davon befinden sich in einem frühen Stadium. Zu San Acacio liegt eine Ressourcenschätzung (Inferred) über 16,9 Mio. Unzen Silber vor.

    In der Nähe der Projekte von Defiance Silver sind gleich mehrere Multis tätig: Pan American Silver, Newmont, Orla Mining, Fresnillo und Teck Resources. Zu einem späteren Zeitpunkt kann das für das Unternehmen vorteilhaft sein – da die Zahl der potenziellen Kooperationspartner groß ist. Defiance Silver sieht die laufenden Bohraktivitäten solide finanziert und will seine Projekte 2023 weiter voranbringen. Angesichts steigender Edelmetallpreise und des Umstands, dass Defiance Silver intern mit niedrigeren Preisen kalkuliert, beinhalten die Projekte trotz ihres spekulativen Charakters eine Art Sicherheitspuffer.


    Um 0,10 EUR könnte sich ein langfristiger, antizyklischer Einstieg anbieten. Neben der Edelmetallhausse dürfte Defiance Silver auch von einer erhöhten Industrienachfrage im Zuge der Elektrifizierungs-Welle profitieren.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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