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21.03.2022 | 06:23

Aktien zwischen Enteignung und neuer Zeitrechnung: Barrick Gold, Triumph Gold, Alibaba

  • Krisenversicherung
Bildquelle: pixabay.com

Goldman Sachs gilt in Anlegerkreisen seit jeher als gut informiert und bestens vernetzt. Auch wenn in die Prognosen der US-Banker manchmal ein wenig zu viel hineininterpretiert wird, sollten Anleger sie zur Kenntnis nehmen. Aktuell geht Jeff Currie, Rohstoff-Spezialist bei Goldman Sachs von einem „perfekten Aufschwung" für Gold aus. Das Kursziel könnte bei 2.500 USD liegen. Bei Goldman sieht man das Edelmetall als „Währung der letzten Instanz" und verweist auf steigende ETF-Käufe und eine steigende Nachfrage seitens der Notenbanken. Wir beleuchten drei Aktien und ihre Perspektive.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: TRIUMPH GOLD CORP. | CA8968121043 , ALIBABA GR.HLDG SP.ADR 8 | US01609W1027 , BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084

Inhaltsverzeichnis:


    Barrick-Aktie: Beginn einer neuen Zeitrechnung?

    Barrick Gold legte in den vergangenen Wochen bereits deutlich zu. Über Jahre galt der Wert als zahnloser Tiger. Der Grund: Barrick verdiente gutes Geld, brachte seine PS aber nicht auf die Straße. Anleger wünschten sich Zukäufe, stattdessen schüttete das Unternehmen Sonderdividenden aus oder kaufte eigene Aktien. Was Anleger vor einem Jahr noch enttäuschte, kommt inzwischen besser an. Der Grund liegt in einer Neuausrichtung der Ausschüttungspolitik. Neben dem Kauf eigener Aktien will Barrick Gold seine Dividende in Zukunft neu aufstellen. Dazu soll es eine Art Basisdividende geben, die an den Gewinn gekoppelt ist und eine Performance-Dividende, die vom Verschuldungsgrad abhängt. Angesichts steigender Notierungen bei Gold und Kupfer und der üppigen Cashflows kommt dieser Schritt bei Anlegern gut an.

    Bereits im November des vergangenen Jahres konstatierte das Recherche-Portal researchanalyst.com mit Blick auf Barrick Gold „Nachholpotenzial". Schon damals wiesen die Autoren darauf hin, dass Sonderausschüttungen bei Barrick zu neuen Regel werden könnten: „Die Fortsetzung der Sonderausschüttungen ist durchaus realistisch, womit die Dividendenrendite bei rund 4% liegen sollte. Wie die Guidance zeigt, soll sich die Produktion in der zweiten Jahreshälfte merklich erhöhen. Der Mehrjahresausblick der Kanadier liegt bei Werten um die 4,7 Mio. Unzen Gold p.a. . Damit wird das Preisniveau von Gold nochmals entscheidender für den Konzern sein", so researchanalyst.com im November 2021. Inzwischen ist die Aktie deutlich angesprungen und die Dividende fliest. Aktuell scheint die Aktie noch Luft bis zu den Hochs aus dem Jahr 2020 zu haben. Wird die Marke von 25 EUR überschritten, dürfte das für den Goldmarkt der Beginn einer neuen Zeitrechnung sein.

    Triumph Gold: Positive Signale von Geologen

    Die Marke von 25 EUR bei Barrick Gold dürfte auch für Anleger kleinerer Werte, wie etwa Triumph Gold, von Bedeutung sein – sollten die großen Goldwerte neue Rekordmarken erreichen, würde auch die Masse der Anleger auf den Gold-Zug aufspringen. Gerade bei kleinen Werten kann in solchen Phasen großes Potenzial entstehen. In den Monaten zwischen April und August 2020 vervielfachten sich viele kleine Werte. Auch Triumph kletterte in dieser Zeit von 0,08 auf 0,25 EUR. Inzwischen hat das Unternehmen sein Projekt im kanadischen Yukon sogar ausgeweitet und neue Bereiche erkundet.

    Neben Gehalten von bis zu 2 g/t Gold und 1,57 g/t Silber über 4,5m sowie geringere Gehalte um 0,5 g/t für beide Elemente über 46m deuteten die letzten Ergebnisse von Triumph Gold unter anderem auf die Möglichkeit des kostengünstigen Laugungsbergbaus hin, wie das Unternehmen meldete. Bei diesem Verfahren werden Elemente direkt im Erdreich gelöst und zutage gefördert. Dabei fällt kein Abraum an und es muss kein Gestein bewegt werden. Ist diese Abbaumethode letztlich möglich, könnte das neben einem attraktiven Kostenprofil auch für die weitere Zustimmung der First Nations sorgen , die dem Projekt bislang offen gegenüberstehen und mit denen Triumph Gold einen partnerschaftlichen Austausch pflegt. Die Aktie von Triumph Gold ist aktuell noch nicht wieder angesprungen. Da kleinere Projekt-Entwickler in der Regel mit zeitlicher Verzögerung auf steigende Rohstoffpreise reagieren, könnte ein Comeback der Aktie noch bevorstehen. Der Wert bleibt aber spekulativ – während Barrick Gold jeden Tag mit hohen Goldpreisen Geld verdient, lebt Triumph von seiner Fantasie.

    Alibaba und die Enteignungs-Angst

    Viel Fantasie versprühte über Jahre auch die Aktie von Alibaba. Das chinesische Amazon galt als perfekte Symbiose aus Techkonzern und Onlinehändler. Da das Unternehmen in erster Linie in China aktiv ist, projizierten Anleger auch den Aufstieg der chinesischen Mittelschicht auf die Aktie. Doch seit einiger Zeit hat der Wert Gegenwind. Seit dem abgesagten Börsengang der Alibaba-Tochter Ant ziehen Anleger Kapital aus Alibaba ab. Der Konzern scheint bei den Machthabern in Peking in Ungnade gefallen zu sein. Der Ukraine-Krieg und die zunehmenden geopolitischen Verwerfungen verbessern die Situation nicht. Russland hat China bereits um Hilfe gebeten. Zwar nehmen viele Beobachter an, dass China nicht den Fehler machen dürfte, gemeinsam mit Russland ein Anti-westliches Lager zu bilden, doch mehren sich Spannungen. Da China-Aktien, wie Alibaba, zudem über Offshore-Firmen organsiert sind, in die Anleger investieren, bestehen weitere Risiken. Diese sogenannten ADRs halten Forderungen gegenüber der Gesellschaft auf dem chinesischen Festland. Eine direkte Beteiligung besteht nicht.


    In Zeiten, in denen Milliarden-Vermögen eingefroren werden, die russischen Börsen viele Wochen nicht handeln und die Rhetorik teils immer schärfer wird, könnte ein Konstrukt, wie das der ADRs, zum Risiko werden. Zwar hat Alibaba zuletzt deutlich zugelegt, doch bleibt auf Sicht von einem Jahr ein Verlust von rund 54%. Angesichts der aktuellen Unsicherheit bieten sich typische Krisen-Investments eher an. Gold-Produzenten wie Barrick gehören dazu, doch auch kleinere Titel können angesichts ihres Risiko-Profils in einem ausgewogenen Portfolio wie eine Art Krisen-Versicherung wirken. Triumph Gold hat das Potenzial, im Falle neuer Höchststände bei Gold überproportional zu profitieren.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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