Menü schließen




06.10.2021 | 05:00

China Evergrande, Triumph Gold, Gazprom: Investieren in unsicheren Zeiten

  • Krisenversicherung
Bildquelle: pixabay.com

Im September kletterte die Inflation in Deutschland auf Jahressicht um 4,1%. Im Vergleich zum Vormonat blieben die Preise konstant. Trotzdem schrillen bei immer mehr Menschen die Alarmglocken. Ob am Bau oder im Handwerk oder in der Autoindustrie: Knappe Güter befeuern die Preise zusätzlich und nun kommt auch noch die Energieknappheit in China, der Werkbank der Welt, hinzu. Wie Anleger in unsicheren Zeiten investieren können und welche Titel sie besser meiden.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: TRIUMPH GOLD CORP. | CA8968121043 , GAZPROM ADR SP./2 RL 5L 5 | US3682872078 , CHINA EVERGRANDE GROUP | KYG2119W1069

Inhaltsverzeichnis:


    China Evergrande: Zittern Schweizer Banken?

    Die Aktie von China Evergrande steht exemplarisch für die aktuelle Situation an den Märkten – man weiß nicht, ob die Sache am Ende gut oder schlecht ausgeht. Zuletzt wurden Berichte laut, wonach vor allem Schweizer Banken von einer Pleite und der daraus folgenden Marktverwerfung betroffen sein könnten. Die eidgenössischen Banken sind viel stärker in Asien engagiert als die aus der EU. Im Fokus stehen die UBS, die Credit Suisse und Julius Bär. Diese Banken würden inzwischen viele reiche asiatische Privatkunden betreuen, die ihrerseits stark in Immobilien in China engagiert seien. Inwiefern Probleme rund um China Evergrande am Ende wirklich bis zu den Geldhäusern durchschlagen, ist aktuell aber nicht klar.

    Sicher ist allerdings, dass die Aktie von China Evergrande ein heißes Eisen war und ist. Aktuell ist der Wert vom Handel ausgesetzt. Einige Zinszahlungen wurden nicht bedient. Die Lage spitzt sich zu – von einer Rettung im großen Stil bis hin zur Pleite ist alles denkbar. Auch wenn die Aktie in den kommenden Tagen wieder gehandelt werden sollte, bleibt das Papier ein Spielball der Zocker. Wer hier auf den schnellen Euro schielt, kann ebenso schnell danebenliegen – eine neuerliche Handelsaussetzung gefolgt von einer existenziellen Entwicklung wäre für Zocker fatal. Daher bietet es sich an, um den Wert einen Bogen zu machen und auch andere gefallene Immobilien-Aktien aus China zu meiden.

    Triumph Gold: Bohrergebnisse im Oktober

    Wenn es an den Märkten hoch her geht und die Nervosität steigt, können Titel aus dem Goldsektor binnen Stunden zu neuem Leben erwachen. Einer dieser Titel könnte Triumph Gold sein. Das Unternehmen hat zuletzt ein Bohrprogramm auf seinem Freegold-Mountain-Projekt abgeschlossen. Dabei wurden 19 Löcher und 6.615 Meter gebohrt. Noch im Oktober will das Unternehmen Ergebnisse dieser Bohrungen bekannt geben. Da der bisherige leitende Geologe Brian May inzwischen neuer President von Triumph Gold ist, dürften die Bohrungen aus Sicht des Managements erfolgreich verlaufen sein. Der Markt hat eine positive Entwicklung bislang allerdings noch nicht eingepreist.

    Die Liegenschaft ist rund 200 qkm groß und bietet neben Gold auch eine Perspektive auf Kupfer . Da Nachbar und Bergbau-Gigant Newmont zu 12,8% am Unternehmen beteiligt ist und da es darüber hinaus auch viele Beteiligungen von Institutionellen gibt, dürften die bevorstehenden Bohrergebnisse auf Aufmerksamkeit treffen. Antizyklisch denkende Investoren können sich das aktuell niedrige Kursniveau mit einer Bewertung unter 20 Mio. EUR zu Nutze machen und sich näher mit dem Unternehmen auseinandersetzen. Triumph Gold ist finanziert und arbeitet seit Jahren fokussiert an seinem Projekt. Sollte der Markt im Zuge eines Schock-Ereignisses nach unten drehen, dürften nach einer ersten Schwächephase auch die sicheren Häfen wieder gesucht sein. Triumph Gold ist ein spekulativer Wert, den sich Anleger vormerken können.

    Gazprom: Eine (fast) sichere Sache

    Als gute Wahl erscheint aktuell auch die Aktie von Gazprom. In China wird die Energie knapp und auch Europa steht vor dem Winter. Angesichts der gestiegenen Preise für Öl und Gas kann man sich bei Gazprom bereits die Hände reiben. Da die meisten deutschen Haushalte mit Gas heizen, dürften die bevorstehenden kalten Monate für Gazprom ein gutes Geschäft bieten. Schon zuletzt lief es beim Unternehmen aus Moskau gut: Der Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres kletterte um mehr als 30%. Da Gazprom wichtige Pipeline-Kapazitäten ausgebaut hat, kletterte auch der Absatz in Osteuropa. Hinzu kommt, dass Gazprom neben der Ostseepipeline Nord Stream 2, die in Deutschland endet, auch nach China liefern kann. Gazprom ist perfekt positioniert und bietet eine spannende Dividende. Negativ wiege dagegen das schwächere ESG-Profil und das politische Risiko rund um Russland.


    Während Gazprom ein solider Dividendenwert mit kleineren Schwächen ist, handelt es sich bei China Evergrande um ein No-Go für Anleger. Wem der Gas-Riese aus Russland aber zu langweilig ist, kann über kleinere Gesellschaften aus dem Rohstoff-Sektor nachdenken und diese entsprechend ihres höheren Risikos mit Bedacht im Portfolio allokieren. Bei Triumph Gold könnte das Timing für ein solches Vorgehen günstig sein.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.esg-aktien.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Nico Popp vom 21.03.2022 | 06:23

    Aktien zwischen Enteignung und neuer Zeitrechnung: Barrick Gold, Triumph Gold, Alibaba

    • Krisenversicherung

    Goldman Sachs gilt in Anlegerkreisen seit jeher als gut informiert und bestens vernetzt. Auch wenn in die Prognosen der US-Banker manchmal ein wenig zu viel hineininterpretiert wird, sollten Anleger sie zur Kenntnis nehmen. Aktuell geht Jeff Currie, Rohstoff-Spezialist bei Goldman Sachs von einem „perfekten Aufschwung" für Gold aus. Das Kursziel könnte bei 2.500 USD liegen. Bei Goldman sieht man das Edelmetall als „Währung der letzten Instanz" und verweist auf steigende ETF-Käufe und eine steigende Nachfrage seitens der Notenbanken. Wir beleuchten drei Aktien und ihre Perspektive.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Nico Popp vom 23.12.2021 | 05:00

    Coinbase Global, Triumph Gold, Barrick Gold: Verwerfungen voraus – so gelingen Krisen-Versicherungen

    • Krisenversicherung

    Inflation, stotternde Lieferketten, eine nicht endende Pandemie. Auf Notenbanken kommen in den nächsten Monaten herausfordernde Aufgaben zu. Während die Fed bereits klar aufgezeigt hat, dass der Zinstrend in Richtung 1% geht, hält man sich in Frankfurt a.M. noch etwas bedeckter. Doch angesichts der diffusen Gemengelage ist es womöglich auch gar nicht so verkehrt, wenn sich Währungshüter nicht in die Karten blicken lassen. Die aktuelle Stagflation könnte sowohl expansive als auch restriktive Maßnahmen nötig machen. Krisenwährungen könnten ein möglicher dritter Weg sein. Wir stellen drei Aktien vor.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Nico Popp vom 23.09.2021 | 05:19

    China Evergrande, MAS Gold, Barrick Gold: So finden Sie eine Krisenversicherung

    • Krisenversicherung

    Das Desaster rund um den chinesischen Immobilienentwickler China Evergrande zieht weite Kreise – selbst die Aktie der Deutschen Bank kam zum Wochenstart unter die Räder. Die Sorgen liegen auf der Hand: Muss der chinesische Immobilienmarkt eine Vollbremsung machen, könnten indirekt auch Unternehmen hierzulande leiden. Egal wie es mit China Evergrande weitergeht. Der Fall zeigt, dass es sich lohnt, wenn sich Anleger gegen Schwarze Schwäne absichern. Wie das geht, erklären wir.

    Zum Kommentar