Menü schließen




22.12.2021 | 05:00

BioNTech, Novavax, Cardiol Therapeutics: Dieser Pandemie-Profiteur ist günstig wie selten

  • Covid
Bildquelle: pixabay.com

Omikron kommt, so viel scheint sicher. Doch was bedeutet das Virus für die Börse? Aktuell bestimmen die Prognosen der Modellierer die Nachrichten. Während die einen darin Panikmache sehen, halten die anderen epidemiologische Modelle für eine rationale Annäherung an das, was uns bevorsteht. Sozusagen wie eine Glaskugel, nur ohne Hokuspokus. Um als Anleger die Gemengelage einzuschätzen, macht es Sinn, weder vom Besten, noch vom Schlimmsten auszugehen. Wir analysieren die aktuelle Virus-Lage und erklären, was das für typische Corona-Aktien bedeuten könnte.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006 , NOVAVAX INC. DL-_01 | US6700024010 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026

Inhaltsverzeichnis:


    BioNTech und Novavax: Unterschiedliche Vorzeichen

    Die Aktie von BioNTech ist inzwischen ein Klassiker an der Börse. Das Unternehmen selbst ist längst kein Newcomer mehr, sondern verdient auf absehbare Zeit gutes Geld. Da sich das Corona-Virus stetig verändert und die neue Omikron-Variante allen bisherigen Analysen nach deutlich ansteckender ist als die Delta-Variante, die ihrerseits ansteckender war als ihre Vor und Vorvorgänger, ist es durchaus angebracht, die bevorstehende Welle nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Hinzu kommt, dass sich Omikron von den vorhergehenden Varianten unterscheidet und allem Anschein nach vom Immunsystem nicht so gut erkannt werden kann. Aus diesem Grund passen die großen Impfstoff-Hersteller BioNTech und Moderna ihre Vakzine bereits an. Der erwartete Vorteil: Wer mit dem neuen Impfstoff immunisiert wurde, kommt mit Omikron und möglichen Nachfolgern besser klar.

    Dank der mRNA-Technologie, die BioNTech und auch Moderna anwenden, soll die Anpassung an neue Virusvarianten schnell gehen. Aktuell rechnet man damit, dass es bereits im April entsprechende Lösungen gibt. Auch eine Zulassung soll laut Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, bereits mit einer kleineren klinischen Prüfung möglich sein. Grund ist die Flexibilität der mRNA-Technologie.

    BioNTech: Im Zweifel profitiert der Mercedes der Impfstoffe

    Doch auch Novavax, der neue proteinbasierte Impfstoff aus den USA, der ohne mRNA-Technologie auskommt, soll an die neuen Herausforderungen von Omikron angepasst werden. Aktuell prüft das Unternehmen, wie wirksam der Impfstoff in seiner Urform ist. Parallel dazu laufen einige Genehmigungsverfahren. In der EU hat das Vakzin in dieser Woche grünes Licht von der EU-Arzneimittelbehörde EMA bekommen. Bis diese Empfehlung allerdings in einer Freigabe in Deutschland resultiert, steht in den Sternen. Bereits in der Vergangenheit hinkte Deutschland bei Zulassungsverfahren hinterher – die bevorstehenden Feiertage dürften die Situation nicht begünstigen.

    Die Aktie von Novavax legte in den vergangenen Tagen um rund 20% zu, schwächelt aber bereits wieder. Die unklare Wirksamkeit gegen Omikron und die schwebenden Genehmigungsverfahren könnten dafür sorgen, dass das Vakzin im Zuge der Omikron-Welle nicht mehr zum Zuge kommt. Besser positioniert ist dagegen BioNTech. Das Vakzin gilt als der Mercedes unter den Impfstoffen und die Aktie hat bei 200 EUR einen Boden gefunden. Hinzu kommt, dass BioNTech auch rund um andere Impfungen, wie etwa gegen Krebs gut positioniert ist.

    Cardiol Therapeutics: Analysten sehen Vervierfachung

    Während die Aktien von Novavax und BioNTech eher teuer sind, handelt die Aktie von Cardiol Therapeutics immer noch im Bereich des Drei-Jahres-Tiefs. Dabei ist der Wert ebenfalls ein Corona-Profiteur. Cardiol Therapeutics forscht an entzündlichen Herzerkrankungen und hat dafür mehrere pharmakologische Formeln entwickelt, die bereits im Rahmen von Studien untersucht wurden. Entzündliche Herzerkrankungen, wie etwa eine Herzmuskelentzündung, sind mögliche Nebenwirkungen einer Covid-19-Infektion. Aber auch typische Zivilisationskrankheiten, wie Bluthochdruck oder Diabetes, schlagen aufs Herz. Aktuell behandelt Cardiol Therapeutics Covid-19-Patienten im Rahmen einer Phase-2/3-Studie mit seinem Wirkstoff CardiolRX. Ergebnisse sollen im ersten Halbjahr 2022 vorliegen. Fällt die Studie positiv aus, will Cardiol eine Notzulassung beantragen und bis Ende 2022 auf den Markt gehen.

    Erst kürzlich bewerteten die Analysten von Cantor Fitzgerald die Aktie mit „Übergewichten" und riefen ein Kursziel von 8 USD aus. Aktuell handelt der Wert um 2 USD. Das an der NASDAQ notierte Papier war in den vergangenen Monaten immer wieder für steile Anstiege und dynamische Entwicklungen gut. Das ist auch kein Wunder – CEO David Elsley zog in der Vergangenheit immer wieder Parallelen zu vergleichbaren Unternehmen, die nach positiven Studienergebnissen für ein Vielfaches übernommen wurden. Doch das ist - Stand heute - Zukunftsmusik. Die Aktie ist nach einer Kapitalmaßnahme in Höhe von 50 Mio. USD deutlich abgestraft worden. Die positive Seite davon ist, dass das Unternehmen für 2022 ausreichend finanziert scheint. Weitere negative Überraschungen sollten von Finanzierungsseite ausgeschlossen sein.


    Während sich viele Anleger auf die Aktien der Impfstoff-Hersteller stürzen, könnte Cardiol Therapeutics als forschendes Biotech-Unternehmen mit einem Wirkstoff gegen Folgen von Covid-19- und anderen Erkrankungen ebenfalls profitieren. Auch eine beschleunigte Zulassung angesichts der Pandemie erscheint nicht unrealistisch. Die Aktie sieht charttechnisch nicht uninteressant aus, bleibt aber ein heißes Eisen, das nur erfahrene Anleger anfassen sollten.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.esg-aktien.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Nico Popp vom 21.07.2022 | 06:00

    Die Zeit drängt! Bavarian Nordic, XPhyto, Valneva

    • Biotech
    • Covid

    Immer dann, wenn neue Erreger oder Krankheitsbilder bekannt werden, setzen findige Anleger auf entsprechende Aktien. Im Fall von Covid-19 war das recht früh BioNTech, aber auch einige andere, heute wieder unbekannte Titel. Auch für die Affenpocken gibt es längst Titel, die profitieren. Etwa stieg die Aktie des Pocken-Impfstoff-Herstellers Bavarian Nordic zuletzt deutlich an. Wir erklären den Hype um Pharma-Werte und skizzieren, wo jetzt noch Potenzial bestehen könnte.

    Zum Kommentar