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21.07.2022 | 06:00

Die Zeit drängt! Bavarian Nordic, XPhyto, Valneva

  • Biotech
  • Covid
Bildquelle: pixabay.com

Immer dann, wenn neue Erreger oder Krankheitsbilder bekannt werden, setzen findige Anleger auf entsprechende Aktien. Im Fall von Covid-19 war das recht früh BioNTech, aber auch einige andere, heute wieder unbekannte Titel. Auch für die Affenpocken gibt es längst Titel, die profitieren. Etwa stieg die Aktie des Pocken-Impfstoff-Herstellers Bavarian Nordic zuletzt deutlich an. Wir erklären den Hype um Pharma-Werte und skizzieren, wo jetzt noch Potenzial bestehen könnte.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: BAVARIAN NOR NAM. DK 10 | DK0015998017 , XPHYTO THERAPEUTICS | CA98421R1055 , VALNEVA SE EO -_15 | FR0004056851

Inhaltsverzeichnis:


    Bavarian Nordic bricht aus!

    Die Aktie von Bavarian Nordic preschte gestern in Richtung der Marke von 40 EUR. Zuvor war der Wert lange um 30 EUR gependelt. Was ist geschehen? Der deutsch-dänische Hersteller von Pocken-Impfstoffen hat einen neuen Auftrag vermeldet. Weitere 1,5 Mio. Dosen des Impfstoffs Imvanex sollen an ein europäisches Land gehen. Schon zuvor hatte das Unternehmen aus den USA und Kanada Bestellungen erhalten, die sich positiv auf das kommende Geschäftsjahr auswirken dürften. In den vergangenen Wochen und Monaten erhöhte Bavarian Nordic zudem mehrmals seine Guidance für das laufende Geschäftsjahr.

    Wenn das Neugeschäft rund um Affenpocken keine Eintagsfliege ist, sondern auch das kommende Geschäftsjahr stützt, ist das für den Kurs von Bavarian Nordic positiv – die Aktie notierte noch vor einem Jahr deutlich höher und hat daher Nachholpotenzial. Schon vor Wochen kommentierte Pharmakologe Dr. Moutih Raffei die Gefahr des neuen Erregers und mahnte Hygiene-Maßnahmen an: „Die Übertragung von Mensch zu Mensch ist nur bei Symptomen wahrscheinlich. Dabei spielt neben nässenden Bläschen und Hautirritationen auch die klassische Tröpfchen-Infektion eine Rolle. In Regionen, in denen Infektionen mit Affenpocken wahrscheinlich sind, rate ich daher zur FFP2-Maske", so der Experte damals. Mit immer mehr Fällen steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich mehr Länder auf die Gefahr vorbereiten und Impfstoffe bestellen. Für Bavarian Nordic bedeutet das Rückenwind.

    XPhyto: Sorgt die Opioid-Seuche in den USA für den Durchbruch?

    Eine Seuche von ganz anderem Kaliber ist der Missbrauch von Opioiden in den USA. Für 2019 wurde die Zahl derjenigen jugendlichen und erwachsenen Personen mit einer Opioidkonsumstörung auf 6,7 bis 7,6 Mio. Menschen geschätzt. Das anerkannte Krankheitsbild wird zunehmend zu gesellschaftlichem Sprengstoff in den USA. Ganze Landstriche sind von der weit verbreiteten Sucht mitsamt ihrer Begleiterscheinungen gezeichnet. Um die Sucht zu bekämpfen, kommen in den USA Medikamente wie Buprenorphin zum Einsatz. Die nationale Medikamentenaufsichtsbehörde FDA warnt jetzt vor ernstzunehmenden gesundheitlichen Folgen dieser Medikamente gegen Opioid-Sucht. Da viele dieser Medikamente im Mund aufgelöst werden, können als Folge Karies, Löcher, orale Infektionen und Zahnverlust entstehen.

    Rund um die letzten Krankheitsbilder hat sich das Biotech-Unternehmen XPhyto schon seit längerem positioniert und bietet im Rahmen seines Biosensor-Portfolios mehrere Produkte rund um die Diagnose von Mund- und Zahnerkrankungen, wie etwa Stomatitis, Parodontitis und Periimplantitis. Zuletzt gab XPhyto bekannt, dass man prüfen wolle, inwiefern die eigenen Produkte geeignet sind Begleiterscheinungen von Buprenorphin zu diagnostizieren. Die Biosensoren von Xphyto sind selbst anzuwenden und kostengünstig. Angesichts der großen Anzahl potenzieller Patienten allein in den USA könnten die Produkte von XPhyto eine steigende Nachfrage erfahren. Neben Mund- und Zahnerkrankungen entwickelt XPhyto auch Biosensoren rund um Streptokokken der Gruppe A, Influenza A und Covid-19 und adressiert damit einen Markt, der nach Angaben von Marktforschern, wie etwa Global Market Insights bis 2027 ein Volumen von rund 42 Mrd. USD erreichen wird. Die Aktie von XPhyto notiert aktuell in der Nähe ihrer Tiefs. Landet das Unternehmen mit einem seiner Produkte aber einen vollen Erfolg, dürfte sich das angesichts der Marktkapitalisierung von rund 22 Mio. EUR ändern. Die Aktie ist sehr spekulativ, aber auch spannend.

    Valneva: Hier ist Geduld gefragt

    Dass der Pfad zum Erfolg für Biotech-Unternehmen mitunter steinig ist, zeigt die Entwicklung von Valneva. Der Impfstoffkonzern vermeldete vor einigen Wochen den Einstieg von Pfizer – die Aktie verdoppelte sich fast. Viele Marktteilnehmer witterten eine Komplett-Übernahme. Doch die Aufregung hat sich gelegt. Die Aktie ist deutlich zurückgekommen. Und das, obwohl der Covid-19-Totimpfstoff von Valneva im Sommer von der EU zugelassen wurde. Jetzt ruhen die Hoffnungen auf dem geplanten Borreliose-Impfstoff, der schon Pfizer zum Einstieg bei Valneva bewogen hat. Bis hier Ergebnisse veröffentlicht werden, dürfte es aber noch etwas dauern.


    Egal, ob Covid-19, Borreliose, Affenpocken oder indirekte Folge-Erscheinungen der Opioid-Seuche in den USA – wer in sich entwickelnde medizinische Notlagen investieren will und auf Unternehmen setzt, die diesen Notlagen den Kampf ansagen, muss ein gutes Händchen haben. Manchmal kommen Wirkstoffe gar nicht erst zum Einsatz, ein anderes Mal war die Konkurrenz schneller. Eine interessante Nische könnte XPhyto mit seinen Biosensoren gefunden haben. Wenn eine Testung zudem medizinisch indiziert ist, weil die Arzneimittelbehörde, wie aktuell in den USA vor Nebenwirkungen warnt, könnte das die Initialzündung sein. Die Aktie von XPhyto gehört daher auf jede spekulative Watchlist.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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