Menü schließen




20.03.2023 | 06:00

Energiewende reloaded! Darauf kommt’s jetzt an: BYD, Defense Metals, JinkoSolar

  • Energiewende
Bildquelle: pixabay.com

Wer heute eine neue Photovoltaik-Anlage bestellt, der kommt um Produkte aus China nicht herum. Selbst deutsche Marken arbeiten oft mit chinesischen Partnern zusammen und profitieren von dortiger Technologie zu günstigen Preisen. Doch der Energiewende steht eine Zäsur ins Haus: Der Graben zwischen Ost und West wird immer tiefer. Was das für Titel aus der Branche bedeutet und wo Chancen entstehen könnten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007

Inhaltsverzeichnis:


    BYD: Den Platzhirsch hat das Glück verlassen

    Die Aktie von BYD galt lange als der beliebte Überflieger aus Fernost. Schon vor mehr als zehn Jahren sorgte Star-Investor Warren Buffet für Aufsehen, als er BYD-Aktien kaufte. Inzwischen ist aus der einstigen Batterie-Hoffnung für Wagemutige ein Welt-Konzern geworden. Elektroautos, Batteriespeicher und sogar eine eigene Chip-Sparte nennen die Chinesen ihr Eigen. Zuletzt expandierte BYD auch mit seinen Elektroautos nach Europa. Einen Preiskampf brachen die Chinesen gleichwohl nicht vom Zaun. Der große Knall blieb beim Markteintritt von BYD folglich aus. Ob der Konzern damit eine Chance auf Marktanteile hat verstreichen lassen, wird sich in den kommenden Quartalen, wenn es erstmals Zahlen zu den neuen Märkten gibt, herausstellen. Im Zweifel dürfte BYD alle Möglichkeiten haben, um mit Rabatten auch in den kommenden Jahren noch offensiver aufzutreten.

    Im vergangenen Jahr ging zudem in Brasilien ein Werk an den Start, das zwei Millionen Solarpanele jährlich herstellen soll. Zudem sind rund um Photovoltaik-Anlagen Innovationen geplant oder teils bereits umgesetzt. Einen nennenswerten Anteil am Umsatz machen auch Smartphone-Komponenten, die rund 40% zu den Erlösen von BYD beitragen. In erster Linie handelt es sich dabei um Akku für Smartphones. In der Vergangenheit waren unter anderem Samsung und Apple Kunden von BYD. Trotz des umfassenden Profils von BYD ist der Aktienkurs im vergangenen Jahr stagniert – vom einstigen dynamischen Wachstum ist nur noch wenig zu sehen. Gründe könnten im steigenden Bewusstsein für Umweltschutz sowie den geopolitischen Spannungen liegen – China ist aus beiderlei Hinsicht risikobehaftet.

    Defense Metals vor entscheidender Phase

    Profiteur wachsender geopolitischer Spannungen ist die Aktie von Defense Metals schon heute. Der Inflation Reduction Act in den USA hat in ganz Nordamerika ein Interesse an lokalen Rohstoff-Projekten geweckt. Defense Metals entwickelt das Seltene-Erden-Projekt Wicheeda und vermeldete vor einigen Wochen, mit dem Bau einer Pilotanlage beginnen zu wollen. "Wir freuen uns, diesen wichtigen Meilenstein mit dem Bau und Betrieb der hydrometallurgischen Pilotanlage zu erreichen, die Ende März in Betrieb genommen werden soll. Der Pilotbetrieb wird in zwei Abschnitten durchgeführt und sollte bis Ende April abgeschlossen sein. Ein erfolgreiches Pilotanlagenprogramm wird für die Fertigstellung des technischen Designs und der Wirtschaftlichkeit der geplanten Vormachbarkeitsstudie von wesentlicher Bedeutung sein", sagte CEO Craig Taylor. Die Ereignisse dürften in den kommenden Wochen für einen stetigen Newsflow sorgen. Bereits zuletzt gab das Unternehmen immer wieder kleine Details bekannt, die für die ökonomische Machbarkeit von Bedeutung sind.

    Da zudem US-Präsident Joe Biden in den vergangenen Wochen die Möglichkeiten zur Förderung von Seltene-Erden-Projekten aufgrund ihrer strategischen Bedeutung erweitert hat, dürfte Defense Metals zusätzlichen Rückenwind bekommen. Die Aktie ist im Zuge der jüngsten Marktturbulenzen ein wenig zurückgekommen, zeigt im Vergleich mit anderen Wachstumswerten aber durchaus relative Stärke. Auf Sicht von einem Jahr könnte man Defense Metals gar in einem Aufwärtstrend wähnen. Da zudem in den kommenden Wochen einige bedeutende News anstehen, sollten Anleger den Wert im Fokus haben. Der Bedarf an Seltenen Erden steigt und Projekte in sicheren Jurisdiktionen dürften am meisten gefragt sein.

    JinkoSolar: Vorzeige-Unternehmen unter Druck

    Gefragt sind ohne Zweifel auch Solaranlagen und Photovoltaik-Panele. JinkoSolar hat ein sehr konkurrenzfähiges Angebot und besticht sowohl mit Qualität als auch beim Preis. Doch wie auch bei BYD leidet die Aktie unter der wachsenden China-Aversion der Anleger. Ob Waren und Güter auch in Zukunft so reibungslos von Ost nach West schippern, wie vor der Pandemie, bleibt fraglich. Erstens setzen immer mehr Kunden auf Redundanz der Lieferketten und zweitens steht angesichts des Kriegs in der Ukraine und der Spaltung der Welt in Ost und West immer auch Handelshemmnisse im Raum. Zwar dürfte China und auch die USA und die EU ein Interesse daran haben, dass die Lage nicht eskaliert, doch könnte es für Aktien wie die von JinkoSolar perspektivisch erst einmal nach unten gehen. Der Wert steckt auf Sicht von einem Jahr bereits im Abwärtstrend und unterhalb von 40 USD könnte es sogar noch ungemütlicher werden. Solarpanele von JinkoSolar sind aktuell definitiv das bessere Investment als die Aktie.


    Wer in grüne Lösungen und die Energiewende investieren will, der muss nicht mehr nur auf Marktposition und Technologieführerschaft achten. Auch die Herkunft von Unternehmen ist inzwischen entscheidend. Titel aus China haben über Jahre aufgrund ihres Wachstumspotenzials überproportional profitiert, doch der Wind hat sich gedreht. Werte wie BYD und JinkoSolar sind keine Selbstläufer mehr. Dafür erhalten Rohstoff-Projekte in Nordamerika , wie das Wicheeda-Projekt von Defense Metals , neue Aufmerksamkeit. Kritische Rohstoffe sind gefragt, vor allem, wenn sie in Industrieländern nachhaltig zutage gefördert werden können.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) derzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen hält bzw. halten und auf deren Kursentwicklungen spekulieren. Sie beabsichtigen insofern Aktien oder andere Finanzinstrumente der Unternehmen zu veräußern bzw. zu erwerben (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.
    Es besteht insofern ein konkreter Interessenkonflikt bei der Berichterstattung zu den Unternehmen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
    Es besteht auch aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.esg-aktien.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 03.04.2024 | 05:05

    HelloFresh vor Übernahme? Bayer für Antizykliker! Altech Advanced Materials überzeugt: Chancen bei Turnaround-Aktien!

    • Technologie
    • Batterietechnologie
    • Pharma
    • Energiewende
    • Elektromobilität

    Immerhin rund 7 % konnte die Aktie von Bayer in der vergangenen Woche zulegen. Ist dies der Turnaround, nachdem das Wertpapier ein Mehrjahrestief erreicht hatte? An einem Aufwärtstrend arbeitet auch die Aktie von Altech Advanced Materials. Die deutsche Batterie-Hoffnung hat eine vielversprechende Machbarkeitsstudie veröffentlicht. Ihre stationären Speicher sind deutlich rentabler als beispielsweise die MegaPacks von Tesla. Auf den Boden der Tatsachen wurden die Aktionäre von HelloFresh in den vergangenen Wochen geholt. Ist die Aktie nach einem Rückgang von fast 80 % in 6 Monaten jetzt reif für einen Turnaround? Kommt es vielleicht sogar zu einer Übernahme?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 20.03.2024 | 05:05

    KAUFCHANCE bei HelloFresh und Plug Power? Wann platzt bei der dynaCERT Aktie der Knoten?

    • Technologie
    • Wasserstoff
    • Energiewende

    Die Aktie von HelloFresh hat 2024 bereits über 50 % an Wert verloren. Eigentlich Zeit für eine Gegenbewegung, aber davon fehlt derzeit jede Spur. Ein Analyst traut der Aktie fast 100 % Kurssteigerung zu. Doch damit steht er ziemlich alleine da. Auch bei Plug Power gibt es derzeit wenige Optimisten. Und ab morgen wird der Weg zur Gewinnzone für den Wasserstoff-Spezialisten wieder ein Stück weiter. Dagegen überzeugt dynaCERT seit Monaten mit relativer Stärke. Der Auftragseingang ist ordentlich und ein Ereignis sollte dafür sorgen, dass der Knoten bei der Aktie platzt.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 06.03.2024 | 05:05

    Wasserstoff-News: Nel Aktie "verkaufen", thyssenkrupp nucera "kaufen" und First Hydrogen überzeugt Kunden

    • Wasserstoff
    • Elektromobilität
    • Energiewende
    • Technologie

    Droht bei der Nel-Aktie ein erneuter Kursrutsch? Jedenfalls konnten die Norweger mit den Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2023 nicht überzeugen. Besonders der Auftragseingang bereitet Sorgen. Analysten sehen weiteres Abwärtspotenzial bei der Aktie, aber es gibt auch Optimisten. Dagegen überzeugt der auf Nutzfahrzeuge spezialisierte Wasserstoff-Newcomer First Hydrogen. In Großbritannien gab es auch beim Einsatz in der kalten Jahreszeit keine Reichweitenverluste. Davon können Besitzer von Tesla, Volkswagen und Co. nur träumen. Folgen konkrete Aufträge, sollte die Aktie durchstarten können. Analysten sehen bei der Aktie von thyssekrupp nucera Potenzial. Die Entwicklung im ersten Quartal hat überzeugt. Aber auch bei der deutschen Wasserstoff-Hoffnung sollten Anleger genau hinsehen.

    Zum Kommentar