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10.07.2025 | 04:30

Wasserstoff-Aktien Nel und Plug Power am Ende? Besser auf thyssenkrupp nucera und Pure Hydrogen setzen?

  • Wasserstoff
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  • Technologie
Bildquelle: Pure Hydrogen

Australien hat gute Chancen, eine wichtige Rolle im Wasserstoffmarkt der Zukunft zu spielen – insbesondere beim Thema grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen. CSIRO und Deloitte sehen Milliardenpotenzial. Davon will Pure Hydrogen profitieren. Die Australier bauen derzeit ein Wasserstoff-Ökosystem auf und haben erste Erfolge im Vertrieb gefeiert und schließen bereits weltweite Partnerschaften ab. Die Aktie ist alles andere als teuer und noch ein Geheimtipp. Dagegen dümpelt Nel in diesem Jahr vor sich hin. Die Euphorie durch den Einstieg von Samsung ist wieder verpufft. Gibt es kommende Woche neue Impulse? Vielleicht eine neue Förderung? Dagegen setzt thyssenkrupp nucera konkrete Ausrufezeichen. Zum einen hat man sich Technologie der insolventen dänischen Green Hydrogen Systems gesichert und einen Millionen-Auftrag aus Saudi Arabien erhalten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: THYSSENKRUPP NUCERA AG & CO KGAA | DE000NCA0001 , PURE HYDROGEN CORPORATION LIMITED | AU0000138190 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

Inhaltsverzeichnis:


    Pure Hydrogen: Spannende Aktien aus dem neuen Wasserstoff-Powerhouse

    Eine spannende Wasserstoff-Story entwickelt sich mit Pure Hydrogen derzeit in Australien.
    Denn das Land könnte im globalen Wasserstoffmarkt eine zunehmend strategische Schlüsselrolle einnehmen – vor allem als zukünftiger Exporteur von grünem Wasserstoff: Platz für Solar- und Windparks sind vorhanden und die Häfen für den Transport ebenfalls. Bis 2050 könnte Australien laut CSIRO und Deloitte bis zu 10 % des weltweiten Wasserstoffbedarfs decken und mit dem Export 50 bis 70 Mrd. AUD pro Jahr umsetzen.

    In diesem Markt positioniert sich Pure Hydrogen. Das australische Unternehmen baut derzeit ein Wasserstoff-Ökosystem auf. Zum einen werden Wasserstoff-Nutzfahrzeuge wie Lastwagen (Prime Mover), Busse und Müllwagen angeboten – mit Fokus auf Eigenentwicklungen statt Retrofit. Man hat bereits Testfahrzeuge an Kunden in Australien ausgeliefert und Partnerschaften in Vietnam, Kalifornien und Argentinien abgeschlossen. Bei den aktuellen Kunden und Partnern sieht man eine Lieferpipeline von über 1.500 Fahrzeugen.

    Parallel baut Pure Hydrogen ein Netzwerk sogenannter Micro-Hubs auf, um grünen Wasserstoff lokal zu produzieren und direkt an Flottenbetreiber zu liefern. Das erste Micro-Hub entsteht derzeit am Archerfield Flughafen im australischen Queensland. Hier soll mit einem Elektrolyseur emissionsfreier Wasserstoff erzeugt und für Mobilitätsanwendungen sowie perspektivisch die Luftfahrt verfügbar gemacht werden. Neben der Infrastruktur bietet Pure Hydrogen auch Plug-and-Play-Lösungen wie mobile Refueller, Generatoren und Wasserstoff-Pods an. Über das 40 %-Joint-Venture Turquoise Group produziert man zudem CO2-freien Wasserstoff und Graphen mittels Methan-Pyrolyse – ein Verfahren mit Potenzial zur CO2-Negativität bei Biomethan-Einsatz.

    Mit der Expansion nach Nordamerika und künftig auch Europa will man riesige Märkte erschließen. Dafür erscheint die Aktie – sie notiert inzwischen auch an der Börse Frankfurt – mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von unter 20 Mio. EUR nicht hoch bewertet zu sein.

    Nel: Neue Impulse in der kommenden Woche?

    Dagegen bringt Nel ASA immer noch fast 500 Mio. EUR auf die Börsenwaage. Die Norweger setzen natürlich auch mehr um als Pure Hydrogen, machen allerdings auch deutlich höhere Verluste und haben es in den vergangenen 10 Jahren nicht geschafft, ein profitables Geschäftsmodell aufzubauen. So sind die Erwartungen an die kommenden Quartalszahlen auch nicht hoch. Gestern hat Nel mitgeteilt, am 16. Juli über die Entwicklung im zweiten Quartal zu berichten. Neue Impulse sind unwahrscheinlich.

    Operativ gab es von Nel schon länger nichts mehr, nachdem Samsung im Frühjahr den Einstieg in trockene Tücher gebracht hat. Entsprechend ist die Euphorie rund um den Einstieg der Südkoreaner auch wieder verpufft. Seit Jahresanfang notiert das Wertpapier um die 0,20 EUR. Mit der Samsung-Partnerschaft ging es nur kurzzeitig über die 0,30 EUR.

    Nächster kurzfristiger Kurstreiber könnte eine mögliche Förderung in den USA sein. Nachdem Plug Power diese bekommen hat, wird spekuliert, dass auch die Norweger etwas von den Milliarden abbekommen könnten. Immerhin betreibt Nel einen Standort im US Bundesstaat Connecticut und baut derzeit eine Gigafactory in Michigan.

    thyssenkrupp nucera: Wichtiger Auftrag

    Und wie läuft es bei thyssenkrupp nucera? Die deutsche Wasserstoff-Hoffnung hat zuletzt einen wichtigen Auftrag aus Saudi Arabien gemeldet. Demnach hat der Basic Chemical Industries Konzern (BCI) die Deutschen mit der nächsten Ausbaustufe ihrer Chlor-Alkali-Anlage in Jubail Industrial City beauftragt. Der Auftrag hat ein Volumen von rund 15 Mio. EUR und umfasst die Lieferung und Bereitstellung von Ausrüstung, Ersatzteilen und Ingenieurdienstleistungen für die Erweiterung der Produktion. Durch den Einsatz der neuesten BM2.7-Einzelelementgeneration von thyssenkrupp nucera profitieren Chemieanlagen von einer verbesserten Energieeffizienz und Leistung durch innovative, energiesparende Konstruktionselemente.

    Im Jahr 2013 unterzeichnete BCI seinen ersten Vertrag mit den Vorgängern von thyssenkrupp nucera für die Chlor-Alkali-Anlage in Dammam, gefolgt von einem weiteren Vertrag im Jahr 2017 für die erste Phase des Jubail-Projekts. Die Anlage produziert Natronlauge, Natriumhypochlorit, Salzsäure und flüssiges Chlor für den lokalen Markt, den Export und spezielle Anwendungen wie Chlor für die Wasseraufbereitung.

    Zuvor hatte thyssenkrupp nucera die Übernahme von Teilen der insolventen dänischen Green Hydrogen Systems gemeldet. Die Deutsche Bank erwartet, dass man sich dadurch neue Technologien ins Haus holen kann. Die Analysten bestätigten ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 12 EUR. Viel Kurspotenzial gibt es allerdings nicht. Derzeit notiert die Aktie von thyssenkrupp nucera bei 10,36 EUR. Seit gut einem Jahr notiert das Wertpapier um 10 EUR mit Ausschlägen auf 8 EUR und 11 EUR.


    Fazit

    Bei Wasserstoff-Aktien trennt sich klar die Spreu vom Weizen. Nel und Plug Power haben in den vergangenen Jahren Milliarden verbrannt, ohne profitable Geschäftsmodelle aufbauen zu können. Beide sind zwar nicht am Ende, aber ein Kauf zum langfristigen Halten drängt sich nicht auf. Trotz des Milliarden-Marktvolumens ist der Kuchen also noch lange nicht verteilt. Dies eröffnet Newcomern wie Pure Hydrogen große Chancen. Die Australier sind nicht hoch bewertet und haben bereits Vertriebserfolge und globale Partnerschaften geschlossen. Setzt sich dies fort, hat die Aktie noch viel Luft nach oben. thyssenkrupp nucera hat sich im Abverkauf der großen Player gut gehalten. Mit gezielten Übernahmen und spannenden Aufträgen scheint man sich positiv weiterzuentwickeln.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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