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18.08.2025 | 04:30

Rüstungsrally nach Gipfel-Flop? Rheinmetall, Hensoldt, Volatus Aerospace!

  • Technologie
  • rüstung
Bildquelle: ChatGPT

Starten jetzt Rüstungsaktien wieder durch? Das Treffen von Donald Trump und Vladimir Putin am Freitag war mit großer Spannung erwartet worden. Doch der „Friedensgipfel“ hat sich als PR-Gag herausgestellt. Russland greift die Ukraine weiterhin massiv an und ein Ende ist nicht in Sicht. Damit dürfte auch die Konsolidierung bei Rüstungsaktien vorbei sein. Ein Kandidat für einen kräftigen Rebound ist Volatus Aerospace. Die Kandier scheinen die NATO in Sachen Drohnen auf die Sprünge zu helfen und haben im nicht militärischen Bereich ein starkes zweites Standbein. Bei den deutschen Schwergewichten hatte der schwache Auftragseingang für Enttäuschung gesorgt. Jetzt könnte es für die Aktien wieder Richtung Allzeithoch gehen. Bei Rheinmetall macht ein Personalwechsel zusätzliche Schlagzeilen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: RHEINMETALL AG | DE0007030009 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , VOLATUS AEROSPACE INC | CA92865M1023

Inhaltsverzeichnis:


    Volatus Aerospace: Wechsel in den Rallymodus?

    Zu Beginn des Sommers hat der Kapitalmarkt die Aktie von Volatus Aerospace entdeckt. Getrieben von Aufträgen aus NATO-Ländern hatte sich die Aktie vervielfacht. Nach dem Rücksetzer könnte die Aktie durch den Rückenwind des Gipfel-Flops jetzt wieder durchstarten: Am Freitag wurde die Kapitalerhöhung beendet und die jüngste Meldung zeigt, dass Volatus auch im nicht militärischen Bereich über viel Potenzial verfügt.

    Zum Hintergrund: Volatus Aerospace bietet als Drohnenspezialist inzwischen weltweit Komplettlösungen an: Von der reinen Luftaufklärung über Frachtdienste bis hin zu KI-gestützten Inspektionen, etwa für Pipelines oder Gebäuden. Vom Lagezentrum nahe Toronto aus können Drohnen global ferngesteuert werden. Dort erfolgt auch die Ausbildung von Drohnenpiloten. Der Fokus liegt auf öffentlicher Sicherheit, kritischer Infrastruktur, Energieanlagen und zunehmend der Verteidigung. Statt eigene Drohnen zu bauen, setzt Volatus auf Partnerschaften mit unterschiedlichen Herstellern, ergänzt die Fluggeräte mit eigener Technik und bietet so maßgeschneiderte Lösungen für die jeweiligen Anforderungen der Kunden.

    Die Analysten von Ventum Capital Markets erwarten, dass Volatus den Umsatz im laufenden Jahr auf rund 52 Mio. CAD verdoppeln wird. In 2027 sollen es dann bereits 83,3 Mio. CAD sein. Die Experten bewerten den Schritt als richtig, dass Volatus in diesem Jahr auf nicht chinesische Technologie umgestellt hat – auch wenn es kurzfristig Wachstum gekostet hat. Gerade für den Erfolg im militärischen Bereich dürfte dies wichtig gewesen sein.

    Doch nicht nur Verteidigungsfantasie spricht für die Aktie. Zuletzt haben die Kanadier den Start des Condor XL-Programms für Schwerlastdrohnen gemeldet. So führt man eine moderne Plattform ein, um die weltweite Nachfrage nach autonomen Schwerlastdrohnenlösungen zu bedienen. Gemäß einer Studie von Lucintel soll der globale Markt für Schwerlastdrohnen pro Jahr zweistellig wachsen und in 2030 ein Volumen von 1,4 Mrd. USD erreichen.

    Putin und Trump: Nur ein Gewinner

    Das Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin in Alaska wurde von der Weltpresse als massive Inszenierung mit wenig Substanz kritisiert: Trotz „freundlicher Gesten“ und symbolträchtiger Momente – wie dem gemeinsamen Limo-Fahren und militärischen Flyovers – blieb der Durchbruch aus. Weder wurde ein Waffenstillstand vereinbart, noch gab es ein konkretes Friedensabkommen, obwohl beide Seiten von „Fortschritten“ sprachen, ohne Details zu nennen. Westliche Medien äußerten Skepsis – Trump habe zumindest vermieden, wesentliche Zugeständnisse zu machen, während Putin durch das Treffen an internationaler Legitimität gewann.

    Abseits der großen Bühne rückte auch die Medienberichterstattung selbst in den Fokus. Russische Journalisten beklagten sich über schlechte Unterkünfte – von notdürftigen Feldbetten bis hin zu eingeschränkter Kommunikation – was teilweise auf die schlechte Planung zurückgeführt wurde. Putin wird als symbolischer Gewinner hervorgehoben. Er habe seine Stellung gefestigt, während Trump kein greifbares Ergebnis präsentieren konnte. Fazit: Der Krieg in der Ukraine wird mit voller Brutalität fortgesetzt und die Beziehung des Westens zu Russland bleibt auf dem Tiefpunkt.

    Rheinmetall & Hensoldt: Neue Dynamik nach Flop-Gipfel

    Verleiht der Gipfel-Flop den Aktien von Rheinmetall und Hensoldt neue Dynamik? Gebrauchen könnten sie es. Denn bei beiden – anders als bei Renk – sorgten die letzten Quartalszahlen für Enttäuschung bei Aktionären. Insbesondere beim Auftragseingang wurden die Erwartungen verfehlt. Von Rüstungsboom und Superzyklus war nichts zu sehen. So verlor die Hensoldt-Aktie seit Mitte Juli rund 18 % an Wert. Das Wertpapier von Rheinmetall verlor zwischenzeitlich sogar mehr als 20 %, konnte sich zum Ende der Woche allerdings etwas erholen. Dennoch rückte beim größten deutschen Rüstungskonzern die Marke von 2.000 EUR aus der Sichtweite. Dies könnte sich jetzt wieder ändern.

    Dass bei Rheinmetall intern nicht immer alles rund läuft, zeigte eine Personalmeldung in der vergangenen Woche. Am Donnerstag wurde vermeldet, dass Personalvorständin Dr. Ursula Biernert-Kloß den Konzern zum Ende des Monats verlassen wird. Sie war erst seit weniger als einem Jahr im Amt. Der Rüstungskonzern nannte verschiedene Vorstellungen „hinsichtlich strategischer Fragestellungen“ als Grund. Die Trennung erfolgt im gegenseitigen Einvernehmen. Die Nachfolge ist bereits geregelt. So wird ab dem 1. September 2025 Dr. Vera Saal in den Vorstand aufsteigen. Sie ist seit 15 Jahren in verschiedenen HR-Leitungsfunktionen im Rheinmetall-Konzern tätig.

    Auf die Aktie hat der Personalwechsel wohl keine Auswirkungen. Zuletzt hatte die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung bekräftigt. Zwar habe der DAX-Konzern mit seiner Entwicklung im ersten Halbjahr die Erwartungen nicht erfüllt, aber der Ausblick wurde bestätigt. Die Analysten sehen den fairen Wert der Rheinmetall-Aktie bei 1.950 EUR.

    Fazit

    Der Superzyklus in der Rüstungsindustrie wird wohl unabhängig von einem Frieden – der leider nicht absehbar ist – in der Ukraine weiter gehen. Volatus ist ein sehr aussichtsreiches Unternehmen im Drohnenbereich mit einem starken zweiten Standbein außerhalb der militärischen Anwendungen. Die Chancen stehen gut, dass die Korrektur der Aktie beendet ist. Rheinmetall ist ein Basisinvestment im Rüstungssektor. Doch wie bei Hensoldt muss der Auftragseingang im zweiten Halbjahr anziehen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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