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01.08.2024 | 06:13

Evotec rasiert, Bayer verklagt, Cardiol Therapeutics Aktie gelobt

  • biotechnologie
  • Pharma
Bildquelle: BASF SE

Wer bei Evotec auf einen schnellen Rebound spekuliert hat, wird enttäuscht. Derzeit kann man höchstens von einer Bodenbildung sprechen. Dazu passt, dass ein renommierter Analyst sein Kursziel für die deutsche Biotech-Aktie rasiert hat. Oder ist es nur halb so schlimm? Massives Kurspotenzial sehen Analysten bei der Aktie von Cardiol Therapeutics. Die Aktie hat sich im laufenden Jahr mehr als verdoppelt und konsolidiert derzeit. Nachdem positive Studienergebnisse an der Börse verpufft sind, bietet sich eine spannende Einstiegschance. Dagegen kommt Bayer einfach nicht aus den Gerichtssälen der Welt heraus. In den USA wurde eine neue Klage gegen die Leverkusener eingereicht und in einem anderen Fall muss eine Millionenzahlung geleistet werden.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006

Inhaltsverzeichnis:


    Cardiol Therapeutics: Analysten sehen deutliches Kurspotenzial

    Cardiol Therapeutics gehört zu den Biotech-Erfolgsstorys des laufenden Jahres und nach Meinung von Analysten sind noch deutlich größere Kursgewinne drin. Nachdem die Aktie bis Anfang Juni auf 2,80 EUR gestiegen war und sich damit innerhalb von 5 Monaten verdreifacht hatte, wurden ausgerechnet überzeugende Studien zum Anlass für eine Konsolidierung genommen. In den vergangenen Wochen wurde um die Marke von 2 EUR ein Boden gebildet. Auf diesem Niveau wird der Spezialisten für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems aus Kanada mit 150 Mio. USD bewertet. Viel zu wenig, sagen gleich drei unterschiedliche Analystenhäuser.

    Zuletzt hatten die Experten von Canaccord Genuity ihre Kaufempfehlung der Cardiol-Aktie mit einem Kursziel von 8 USD bestätigt. Die gemeldeten positiven Topline-Daten für die Phase-II Open Label-US-Pilotstudie von Cardiols Hauptarzneimittelkandidaten CardiolRx™ für die Behandlung von rezidivierender Perikarditis (Herzbeutelentzündung) seien vom Markt nicht ausreichend gewürdigt worden. Dabei seien die Ergebnisse dem vergleichbaren und bereits zugelassenen Wettbewerbsmedikament Rilonacept überlegen. Nach Angaben der American Heart Association tritt in den USA eine rezidivierende Perikarditis bei 15 bis 50 % der Personen mit Perikarditis auf, das sind etwa 40 000 Menschen. Derzeit bestünden die Behandlungen hauptsächlich aus hochdosierten entzündungshemmenden Therapien wie beispielsweise Aspirin oder auch Kortikosteroide. Die Therapien brauchen Jahre und die Nebenwirkungen reichen bis zur Abhängigkeit von Schmerzmitteln.

    Die Analysten glauben, dass CardiolRx™, wenn zugelassen, klare Vorteile gegenüber den derzeitigen Behandlungen hat. Auch die orale Verabreichung sei ein Vorteil den Patienten und Ärzte annehmen werden. So sehen die Experten ein Umsatzpotenzial von bis zu 118 Mio. USD pro Jahr allein in den USA. Und nicht nur Canaccord-Analysten halten die Cardiol-Aktie für unterbewertet. Das Kursziel von First Berlin wurde von 3,60 USD auf 8,50 USD angehoben. Die Analysten von H.C. Weinwright sehen den fairen Wert sogar bei 9 USD.

    Bayer: Wieder Klage und Strafzahlung

    Während die Cardiol-Aktie vor einem neuen Anstieg steht, macht Bayer erneut mit Gerichtsverfahren Schlagzeilen. Dabei geht es nicht nur um den Milliarden-Flop Glyphosat. Zuletzt wurde im US-Bundesstaat Kalifornien ein Kartellverfahren wegen Absprachen bei einem Zecken- und Flohmittel für Tiere eröffnet. Um Bundesgericht in San Jose wird in den kommenden Monaten darüber verhandelt, ob Bayer gemeinsam mit Händlern den Wettbewerb durch verbotene Rabatte behindert habe. Kläger ist der Pharmakonzern Tevra.

    Für die seit Jahrzehnten verbotene Chemikalie PCB muss Bayer erneut Millionen zahlen. Im US-Bundesstaat Washington hat ein Gericht den Konzern aus Leverkusen zu einer Zahlung in Höhe von 160 Mio. USD verdonnert. So habe PCB zu einer Verschmutzung von Abwasser und einem Fluss geführt. Wie bei Glyphosat hat sich Bayer auch die PCB-Probleme mit der Übernahme von Monsanto eingehandelt.

    Evotec: Kursziel rasiert

    Nach dem Absturz der Evotec-Aktie in den ersten Monaten des Jahres hatten viele auf eine schnelle Erholung gehofft. Schließlich lagen die Probleme eher beim Management und nicht im operativen Geschäft. Doch von einem Turnaround fehlt weiterhin jede Spur. Derzeit müssen Anleger mit einer Bodenbildung zwischen 9 EUR und 10 EUR leben. Viel mehr Kurspotenzial sehen auch die Analysten von Morgan Stanley nicht. Die Experten der US-Großbank haben das Kursziel von 28 EUR auf 12 EUR rasiert. Entsprechend wurde die Einstufung von "Overweight" auf "Equalweight" angepasst. Die Anpassung des Geschäftsmodells des Biotech-Unternehmens sei durchaus sinnvoll. Doch es sei noch nicht absehbar, wie sich dies auf die Umsatz- und Ertragslage von Evotec auswirken wird.


    Bayer kommt einfach nicht aus dem Klage-Sumpf raus. Auch im operativen Geschäft fehlt es an echten Kurstreibern. Dagegen scheint ein Kauf der Cardiol-Aktie derzeit vielversprechend zu sein. Die Analysten sind jedenfalls überzeugt, dass der aktuelle Kurs deutlich unter dem fairen Wert liegt. Bei Evotec macht sich Ernüchterung breit. In einem ersten Schritt gilt es, die Marke von 10 EUR nachhaltig zu überschreiten.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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