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08.07.2021 | 05:00

Gazprom, Aztec Minerals, Steinhoff: Schnelle Übernahmen statt lange Verfahren

  • Übernahmen
Bildquelle: pixabay.com

Rohstoff-Investments sind gerade in Zeiten stark steigender Preise gefragt. Viele Anleger fokussieren sich dabei ausschließlich auf die großen Namen. Doch es gibt auch spekulative Nebenwerte, die sich für ein Investment anbieten. Worauf Anleger dabei achten müssen und wieso Pennystocks kein Ausschlusskriterium sein sollten, erklären wir in den nächsten Minuten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: AZTECH MINERALS CORP. | CA0548271000 , GAZPROM ADR SP./2 RL 5L 5 | US3682872078 , STEINHOFF INT.HLDG.EO-_50 | NL0011375019

Inhaltsverzeichnis:


    Gazprom: Solide, aber…

    Wenn man Passanten nach einem Rohstoffunternehmen fragen würde, wäre Gazprom mit Sicherheit ein häufig genannter Kandidat. Warum? Das Unternehmen versorgt Deutschland unter anderem mit russischem Gas und war bereits an der einen oder anderen politischen Auseinandersetzung beteiligt. Nicht zuletzt berät der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder den Energieriesen. Aktuell macht Gazprom mit der Pipeline Nord Stream 2 von sich Reden. Die Verbindung zwischen Russland und Deutschland soll sicherstellen, dass Gazprom noch viele Jahre Energie nach Deutschland liefern kann. Westliche Verbündete Deutschlands, wie etwa die USA, sehen den wachsenden Einfluss Deutschlands in Europa kritisch und sprechen sich offen gegen die Pipeline aus. Auch innerhalb Deutschlands ist das Projekt umstritten. Da Russland gegenüber Oppositionellen nicht gerade demokratische Standards walten lässt, wurden immer wieder Stimmen laut, das Projekt auf den letzten Metern noch abzublasen und damit Milliarden in den Sand zu setzen. Danach sieht es aktuell aber nicht aus – die Bauarbeiten gehen weiter. Außerdem könnte Russland sein Gas statt nach Westen auch nach Osten verkaufen – der Rohstoffhunger Chinas ist schließlich ungebrochen. Auch kann man argumentieren, dass ein gemeinsames Projekt wie Nord Stream 2 doch zumindest einen Anlass bietet, im Gespräch zu bleiben.

    Die Aktie von Gazprom leidet unter den politischen Spannungen kaum. Zwar sind russische Energieunternehmen seit jeher geringer bewertet, doch sorgt dieser pauschale Bewertungsabschlag auch dafür, dass politische Skandale und alles, was kurzfristig die Schlagzeilen bestimmt, kaum mehr bei der Aktie ins Gewicht fällt. Hinzu kommt, dass das Gas munter weiter fließt: Im März lieferte Gazprom 13% mehr Gas als erwartet. Die Aktie profitiert von der guten Marktstellung. Hinzu kommt eine satte Dividende. Der Wert ist solide, aber kein Überflieger.

    Aztec Minerals: Projektentwickler mit guten Bohrergebnissen

    Das Potenzial zum Überflieger hat dagegen das junge Unternehmen Aztec Minerals. Aztec agiert in Amerika und treibt dort das Flaggschiff-Projekt Cervantes im mexikanischen Sonora voran. Dabei handelt es sich um ein Gold- und Kupfer-Projekt. Hinzu kommt mit CRD eine Liegenschaft in Arizona , die das Potenzial für Silber, Blei, Zink und Gold bietet. Auf letzterem Gebiet vermeldete Aztec zuletzt Bohrergebnisse mit 5,71 g/t Gold und 40,5 g/t Silber über eine Strecke von 32m. Alle fünf Bohrungen trafen auf Gold- und Silbervorkommen. „Unsere ersten Ergebnisse aus dem Bohrprogramm 2021 übersteigen unsere Erwartungen und zeigen große Gehalte", so Aztec-CEO Simon Dyakowski.

    Aztec Minerals ist aktuell lediglich mit rund 15 Mio. EUR bewertet. Gerade im Frühstadium der Explorationsarbeiten können Bohrergebnisse die Sicht des Marktes auf das jeweilige Projekt entscheidend verändern. Bei Aztec Minerals kommt hinzu, dass das Unternehmen eine klare Strategie hat: Statt selbst Projekte in Produktion zu führen, fokussiert man sich bei Aztec Minerals auf die Entwicklung und verfolgt das Ziel, Liegenschaften so weit voranzubringen, dass sie für große Rohstoffgesellschaften attraktiv werden und die großen Player ein Übernahmeangebot machen. Für Aktionäre entsteht auf diese Weise gehöriges Potenzial: Erstens sind Bohrergebnisse dazu geeignet, die Kurse zu treiben und darüber hinaus sind Übernahmeangebote in aller Regel mit einem Aufgeld zum aktuellen Börsenkurs ausgestattet. Die Aktie von Aztec Minerals ist spannend und eignet sich für spekulative Anleger, die eine Depotbeimischung suchen, die für Dynamik steht.

    Steinhoff: Aktionäre vor Gericht

    Den Wunsch nach Dynamik im Depot hatten in den vergangenen Monaten auch Aktionäre von Steinhoff. Der Möbelkonzern, der vor einigen Jahren in einen Bilanzskandal verwickelt war, steckt noch immer tief im juristischen Schlamassel. Seit Monaten hoffen Zocker darauf, dass diese juristische Auseinandersetzung beigelegt wird und trieben die Aktie. Zuletzt musste Steinhoff aber einen Rückschlag hinnehmen. Ein Urteil ließ die Hoffnung auf eine Beilegung des Konflikts schwinden – die Aktie brach ein. Steinhoff bleibt ein Papier für Zocker.


    Während es kaum einen Unterschied macht, ob diese Zocker ihr Kapital am Roulette-Tisch einsetzen oder beim daniederliegenden Möbelkonzern, gestaltet sich die Situation bei Aztec Minerals anders:** Hier gehört das Entwickeln von Rohstoff-Projekten im Frühstadium zum alltäglichen Geschäft. Statt auf Gerichtsurteile zu hoffen, warten Aktionäre von Aztec darauf, dass eine Strategie, die das beteiligte Team bereits erfolgreich umgesetzt hat, erneut aufgeht. Wem Aktien, wie Gazprom, zu langweilig sind, kann bei Aztec mit einem deutlich geringeren Kapitaleinsatz gleiche Ergebnisse erzielen. Anleger sollten allerdings bedenken, dass derartige Investments äußerst spekulativ sind.**


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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