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28.09.2021 | 05:00

Intel, BrainChip, AMD: Ein Chip wie das menschliche Gehirn

  • Chiptechnologie
Bildquelle: pixabay.com

Chips sind knapp. Wenn in Wolfsburg, München oder Sindelfingen die Bänder still stehen, weil günstige Halbleiter fehlen, ist das für die deutsche Autoindustrie ärgerlich. Doch auch in Hinblick auf Zukunftstechnologien werden leistungsstarke Chips und Prozessoren von gänzlich neuer Architektur dringend benötigt. Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz stellen auch an Chip-Schmieden neue Anforderungen. Wir portraitieren drei Titel.

Lesezeit: ca. 2 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: BRAINCHIP HOLDINGS LTD | AU000000BRN8 , INTEL CORP. DL-_001 | US4581401001 , ADVANCED MIC.DEV. DL-_01 | US0079031078

Inhaltsverzeichnis:


    Intel: Solider Platzhirsch ohne Überraschungen

    Wenn Anleger an Computerchips denken, dann fällt schnell der Name von Intel. Grund ist eine jahrelange Prägung – schon Anfang der 1990er klebte auf den ersten Heimcomputern der Aufkleber mit dem markanten Intel-Logo. Auch heute gilt „Intel inside" noch als Qualitätsmerkmal. Sowohl bei Prozessoren als auch bei Chipsätzen oder Speichern – die Lösungen von Intel genießen weltweit einen guten Ruf. Nachdem viele Konkurrenten Chips nur noch entwickeln und deren Produktion auslagern, geht Intel einen ganz anderen Weg. In Zukunft will Intel, das viele Produktionsstätten besitzt, auch die Konkurrenz bedienen.

    Da Chips knapp sind und oftmals auch in Asien gefertigt werden, trifft die Strategieentscheidung Intels den Nerv der politischen Entscheider in den USA. Dort ist es auch unter Joe Biden angesagt, sich autark aufzustellen . Die Fertigungskapazitäten Intels außerhalb Asiens kommen da gerade recht. Intel profitiert von vielen Trends, wie dem Internet der Dinge oder großen Rechenzentren. Die Aktie hat Potenzial und bietet sogar eine schmale Dividende.

    BrainChip: Hier entsteht etwas ganz Neues

    Weit entfernt von einer Dividende ist das in Australien und Deutschland gelistete Unternehmen BrainChip. Die Spezialisten fokussieren sich auf die Themen künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge und gehen bei Prozessoren einen gänzlich neuen Weg. BrainChip entwickelt Chips für neuronale Netze und hat es geschafft, diese sehr energiesparend zu konzipieren. Konkret sind nur wenige Milliwatt nötig, um den Chip zu betreiben. Die Architektur nimmt sich das menschliche Gehirn zum Vorbild. Diese Architektur ermöglicht vielfältige Einsatzzwecke und auch einen höheren Sicherheitsstandard als andere Ansätze. Da das gesamte „Lernen" im Chip stattfindet und keine Daten nach außen gelangen, gilt der Chip mit Namen Akida als vielversprechend.

    Im Rahmen eines „Early-Access-Programms" können Kunden bereits heute einen Einblick in das Potenzial des Chips bekommen. Die Liste der Interessenten ist namhaft und lang: Neben der NASA sind auch Ford, MagikEye, Valeo, Nanose Medical und Renesas mit dabei. Letzteres Unternehmen ist der größte Halbleiterhersteller für die Autoindustrie – leistungsfähige Technologie rund um künstliche Intelligenz und autonomes Fahren würde bei diesem Unternehmen einen Nerv treffen. Die Aktie von BrainChip hat sich im laufenden Jahr volatil seitwärts bewegt. Aktuell ist der Wert in der Nähe des Niveaus des Jahreswechsels angekommen. Angesichts der spannenden Technologie und der Knappheit am Chipmarkt könnte das Unternehmen langfristig sehr interessant werden.

    AMD: Innovationsführer, aber schon teuer

    Einen Blick auf BrainChip dürften auch die Ingenieure von AMD bereits geworfen haben. Der zweitgrößte Chiphersteller der Welt gilt als äußerst innovationsfreundlich. Inzwischen hat man bei AMD sogar Intel überholt und gilt in Fachkreisen als fortschrittlichster Chiphersteller. Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz um satte 45% - das zeigt, dass auch etablierte Player durchaus noch ambitioniert wachsen können. Auch Anfang 2021 setzte sich der Aufwärtstrend beim Ergebnis fort. Zwar müssen Anleger auf eine Dividende bei AMD gänzlich verzichten, doch zählt hier das Wachstum. Das Potenzial erscheint auch trotz der bereits ambitionierten Bewertung noch gegeben. Zuletzt konsolidierte der Wert aber etwas.


    Sowohl AMD als auch Intel sind gut positioniert und bieten Anlegern eine gehörige Portion Zukunfts-Potenzial. Noch spannender ist aber das Projekt von BrainChip. Eine Chip-Architektur, die dem menschlichen Gehirn ähnelt, kaum Energie benötigt und die zudem hohe Standards beim Datenschutz setzt, könnte in Zukunft sehr gefragt sein. Die Aktie ist aber noch klein und muss im Vergleich zu den Dickschiffen der Branche als spekulativ gelten.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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