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29.03.2023 | 06:00

Marktversagen! Schatten und Licht bei BASF, Myriad Uranium, Vonovia

  • Uran
  • Chemie
  • Immobilien
Bildquelle: pixabay.com

Effiziente Märkte kennen wir alle aus dem Lehrbuch. Dort kommen Käufer und Verkäufer immer zusammen – und am Ende bleibt auch kein Apfel übrig. In der Realität sind Märkte hochkomplex und sind manchmal von externen Faktoren abhängig, die über Nacht alles verändern können. Wir blicken heute auf das China-Geschäft von BASF, den Immobilienmarkt und den aufstrebenden Markt für Uran.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , MYRIAD URANIUM CORP | CA62857Y1097 , VONOVIA SE NA O.N. | DE000A1ML7J1

Inhaltsverzeichnis:


    BASF: Karten neu gemischt

    Als am 24. Februar 2022 Putins Panzer erneut über die Grenze der Ukraine rollten, dürfte in Ludwigshafen Unruhe laut geworden sein. BASF, der Chemie-Konzern vom Rhein, ist insbesondere wegen seiner Basischemikalien-Produktion stark von günstiger Energie aus Russland abhängig gewesen. Die Sanktionen haben den Markt für BASF über Nacht verändert. Heute, kaum etwas mehr als ein Jahr später, hat BASF große Teile der Chemikalien-Produktion in Deutschland kleingestrichen und sucht seine Zukunft noch mehr denn je in China.

    Kritiker glauben, dass BASF damit eine Abhängigkeit gegen die Nächste eintauscht. Tatsächlich findet BASF in China sowohl günstige Energie als auch einen riesigen Absatzmarkt vor – der Gang nach Asien gilt vor allem aus Sicht von BASF-CEO Martin Brudermüller als alternativlos. Zuletzt verließ zudem die Chinageschäft-Kritikerin Saori Dubourg den Vorstand. Es scheint, als sei der Weg nach China für BASF besiegelt. Das damit verbundene Risiko aber bleibt hoch. Bei BASF überwiegen aktuell die Risiken. Der Markt sieht das ähnlich: Auf Sicht von einem Jahr hat die Aktie rund 12% verloren.

    Myriad Uranium: Vielversprechendes Projekt in Niger

    Ungleich erfolgreicher war im vergangenen Jahr die Aktie von Myriad Uranium – rund 120% spielte die Aktie wagemutigen Investoren der ersten Stunde in zwölf Monaten ein. Myriad Uranium betreibt ein Uran-Projekt im afrikanischen Niger. In der Region produzierte einst der französische Energiekonzern Areva Uran für die heimischen Atomkraftwerke. Die Liegenschaft von Myriad Uranium ist rund 1.800km² groß und schneidet geologische Trends , in denen sich bereits vielversprechende Uran-Projekte, unter anderem von Global Atomics, befinden. Passend zur Liegenschaft, die Areva einst bevorzugt explorieren wollte, liegen Myriad Uranium zudem 24.000 Meter historische Bohrdaten und geomagnetische Untersuchungsergebnisse vor. Obwohl Niger eine aufstrebende Uran-Region ist und das Projekt von Myriad Uranium vielversprechende Eckdaten aufweist, ist die Aktie selbst nach der Rally des vergangenen Jahres lediglich mit einem hohen einstelligen Millionenbetrag bewertet.

    Hintergrund dieser Bewertung ist der Umstand, dass der Uranmarkt viele Jahre als uninteressant galt. Zwischen 2016 und 2022 sank die weltweite Uranförderung von 160 Mio. Pfund auf 130 Mio. Pfund. Viele seit Jahren bestehende Minen könnten sich zudem auf absehbare Zeit erschöpfen. Andere Player, wie etwa Kasachstan, drosseln die Produktion bewusst , um den Marktpreis zu stützen. Zugleich bauen China, Indien und die USA neue Kraftwerke. Selbst Japan hat den Bau einer neuen Anlage angekündigt. Da es im Bergbau lange dauert, bis sich neue Kapazitäten in den Preisen niederschlagen, dürfte die Aufwärtsbewegung beim Uranpreis auf absehbare Sicht kein Ende finden. Für Unternehmen wie Myriad Uranium wachsen die Chancen, dass aus einer Projekt-Idee eine Mine werden kann – mit allen verbundenen Folgen für Aktionäre.

    Vonovia: Jede Party ist einmal vorbei

    Wer heute mit dem Gedanken spielt, in den Uranmarkt zu investieren, könnte ein ähnlich gutes Timing erwischen, wie ein Immobilienkäufer Anfang der 2010er Jahre. Damals bestimmten niedrige Zinsen den Kurs der Immobilienpreise auf Sicht von Jahren. Die zurückliegende Rally hat viele Eigner von Wohnungen und Grundstücken reich gemacht. Doch wer zu einer Party einlädt, der darf sie auch beenden: Mit den gestiegenen Zinsen der EZB haben sich auch die Immobilienpreise auf eine Talfahrt begeben. Offizielle Marktdaten mit Rückgängen zwischen 3 und 7% je nach Immobilien-Gattung und Lage kaschieren nur, dass viele Objekte heute kaum noch handelbar sind. Immobilien sind mehr denn je eine illiquide Anlageklasse. Auch Aktien, wie die der Immobilien-Gesellschaft Vonovia, leiden unter diesen Rahmenbedingungen. Zwar sind die Erwartungen auf dem Mietmarkt rosig, doch steckt in den Bewertungen von Immobilien-Gesellschaften immer auch eine Prise Finanzierungsrisiko. Und um das machen Anleger aktuell besonders gerne einen Bogen.


    Wenn sich auf ehemals funktionierenden Märkten über Nacht etwas ändert, sind beteiligte Unternehmen zum Handeln verdammt. Die BASF schielt nach China und Vonovia sitzt die aktuelle Lage aus – Analysten zeigten sich zuletzt mit Blick auf die Branche verschnupft. Positiv ist der Wandel dagegen auf dem Uran-Markt. Als sich Myriad Uranium seine Liegenschaft im Niger im vergangenen Jahr sicherte, zählte das Unternehmen rund um Uran zu den Schnellentschlossenen. Spekulativ denkende Anleger können sich mittels Aktien am Projekt beteiligen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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