15.09.2025 | 05:30
NATO ohne Drohnenabwehr! Chance für Rheinmetall, Droneshield, Volatus Aerospace!
Startet bei den Drohnen-Aktien eine neue Rally? Der Abschuss und Absturz russischer Drohnen in Polen hat die Verwundbarkeit der NATO in diesem Bereich schmerzhaft verdeutlicht. Dabei haben die vergangenen Jahre gezeigt, wie unbemannte Flugkörper die Kriegsführung revolutionieren. Doch die NATO scheint beim Bestand an Drohnen, deren Aufspürung und Abwehr massiven Nachholbedarf zu haben. Davon sollten Volatus Aerospace – sie bilden u. a. Piloten aus und überwachen Grenzen – und der Spezialist für Drohnenabwehr DroneShield profitieren. Beide Aktien hatten sich Anfang des Sommers vervielfacht. Nach dem Rücksetzer könnten die Kurse jetzt wieder anziehen. Auch Rheinmetall spielt mehr und mehr bei dem Thema mit. Was hat der größte deutsche Rüstungskonzern zu bieten
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
RHEINMETALL AG | DE0007030009 , DRONESHIELD LTD | AU000000DRO2 , VOLATUS AEROSPACE INC | CA92865M1023
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Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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Volatus Aerospace: Erneut vor 100-%-Rally?
Mit Volatus Aerospace können Anleger in ein Drohnen-Play investieren, welches sich im militärischen und zivilen Bereich positioniert und in beiden über massive Wachstumschancen verfügt. Die Aktie der Kanadier schoss von 0,09 EUR Anfang Juni bis auf rund 0,60 EUR Mitte Juli. Dabei haben Anleger etwas übertrieben und der deutliche Rücksetzer war die logische Folge. Doch auf dem aktuellen Niveau von 0,35 EUR und einer Marktkapitalisierung von knapp über 200 Mio. CAD bietet sich vor dem Hintergrund des mehr als deutlichen NATO-Bedarfs eine spannende Einstiegschance. Zur Einordnung: DroneShield wird mit rund 1,7 Mrd. EUR bewertet. Volatus ist kein Drohnenhersteller, sondern ein Dienstleister. Man arbeitet mit Drohnenherstellers je nach Kundenanforderung zusammen und ergänzt sie durch Hard- und Software. Vom Lagezentrum nahe Toronto aus können Drohnen global ferngesteuert werden. So bietet man unterschiedlichste Leistungen von der reinen Luftaufklärung über Frachtdienste bis hin zu KI-gestützten Inspektionen, etwa für Pipelines oder Gebäuden. Zudem bildet man Drohnenpiloten aus.
Die operativen Ereignisse in den vergangenen Monaten zeigen die breite Aufstellung des Unternehmens im militärischen und zivilen Bereich und verdeutlichen die Wachstumschancen. Zu den Highlights im zweiten Quartal zählten regulatorische Durchbrüche für nationale BVLOS-Operationen sowie die Verlängerung eines landesweiten Rahmenvertrags in Kanada. Zudem erhielt das Unternehmen die Freigabe durch zwei große Öl- und Gasfirmen für Drohneninspektionen von Pipelines und ging eine Partnerschaft mit J.D. Irving zur großflächigen Aufforstung ein. Ergänzend konnte Volatus einen landesweiten Agrarauftrag für multispektrale Pflanzenerhebungen sichern und die Kommerzialisierung autonomer BVLOS-Medizinflüge in Ontario vorantreiben. Nach Quartalsende folgten weitere Erfolge: ein Trainingsauftrag sowie ein Überwachungsauftrag – beiden von NATO-Ländern. Dies dürften nicht die letzten Aufträge aus der NATO gewesen sein.
Rheinmetall spielt auch bei Drohnen mit
Bei den Rüstungsprofiteuren darf natürlich Rheinmetall nicht fehlen. Wobei Deutschlands größter Rüstungskonzern ja eher für seine Panzer, Artilleriesysteme und Munition bekannt ist. Die wohl bekannteste neue Technologie im Bereich der Drohnenabwehr des DAX-Konzerns ist der Skyranger. 2021 wurde es als kompaktes, hochmobiles Luftverteidigungssystem, das speziell für den Schutz gegen Drohnen, Hubschrauber und niedrig fliegende Flugzeuge erstmals vorgestellt. Dabei wird eine 30-Millimeter-Revolverkanone mit moderner Sensorik mit dem GTK Boxer kombiniert. Bestellungen kamen zuletzt sowohl von der Bundeswehr als auch aus der Ukraine, wo der Bedarf an effektiver Drohnenabwehr besonders hoch ist. Das System wird voraussichtlich auch die geplante Fabrik von Rheinmetall in der Westukraine schützen.
Zu den Drohnen-Abwehrlösungen im Portfolio von Rheinmetall zählen auch mobile Laserwaffen und elektronische Störsysteme. Das Lasersystem HEL-Effektor soll mit bis zu 50 Kilowatt Leistung speziell gegen Drohnenschwärme eingesetzt werden und wird derzeit getestet. Ergänzend entwickelt Rheinmetall elektronische Gegenmaßnahmen, die den Funkkontakt zwischen Drohne und Steuerung unterbrechen oder GPS-Signale stören. In Kombination mit modernen Sensoren und Radarsystemen entsteht so ein mehrschichtiges Abwehrkonzept von der frühzeitigen Erkennung bis zur Zerstörung.
Auch im Bereich der unbemannten Systeme baut der Konzern seine Aktivitäten aus. In den vergangenen Jahren wurde das Portfolio von Aufklärungsdrohnen bis hin zu sogenannten „loitering munitions“ erweitert. Bei letzterem handelt es sich um unbemannte Flugkörper, die über einem Zielgebiet kreisen können, Informationen sammeln und dann auf Befehl oder automatisch ein Ziel angreifen. Wichtig ist auch die Kooperation mit dem israelischen Hersteller UVision. Dessen HERO-Drohnenfamilie wird von Rheinmetall in Europa hergestellt und vertrieben. Im September 2022 erhielt Rheinmetall gemeinsam mit UVision den ersten Auftrag eines europäischen NATO-Partners für HERO-Drohnen, im Juli 2023 folgte ein Großauftrag aus Ungarn, dessen Lieferung im laufenden Jahr abgeschlossen werden soll.
DroneShield: Konsolidierung beendet?
Wenn es um chancenreiche Drohnen-Aktien geht, darf ein australischer Highflyer nicht fehlen: DroneShield. Die Aktie wurde im Februar von Anlegern entdeckt und hat seitdem über 300 % zulegen können. Wie Volatus hat die DroneShield-Aktie in den vergangenen Wochen konsolidiert. Trotz des Rückgangs um rund 22 % bringt sie 2,81 Mrd. AUD auf die Börsenwaage. Mit Blick auf den Q2-Umsatz, der immerhin um 480 % auf 38,8 Mio. AUD angestiegen ist, ist die Aktie sicher kein Schnäppchen. Dennoch bleibt sie interessant, denn die Auftragspipeline ist voll.
Das Unternehmen hat sich auf die Drohnenabwehr spezialisiert. Dabei werden mehrere Schlüsseltechnologien kombiniert. Im Mittelpunkt stehen Funkfrequenzerkennung (RF-Sensing), Künstliche Intelligenz und Sensorfusion, mit denen unbemannte Flugobjekte zuverlässig identifiziert und klassifiziert werden können. Ergänzt wird dies durch elektronische Gegenmaßnahmen, die Kommunikations- und GPS-Signale stören oder unterbrechen, sodass gegnerische Drohnen funktionsunfähig werden. Die Systeme sind flexibel einsetzbar – von tragbaren Lösungen über fahrzeuggebundene Varianten bis hin zu stationären Anlagen. Damit decken sie ein breites Einsatzspektrum ab, das sowohl im Kriegsgebiet als auch für den Schutz kritischer Infrastruktur interessant ist.
In den vergangenen Monaten konnte DroneShield mehrere Großaufträge verbuchen, die den wachsenden Bedarf an effektiven Drohnenabwehrlösungen unterstreichen. Im Juni 2025 erhielt das Unternehmen einen europäischen Militärvertrag über 61,6 Mio. USD, im Juli folgte ein weiterer Auftrag über 11,7 Mio. USD von einem Mitglied der „Five Eyes“-Allianz. Mit diesen Abschlüssen stellt DroneShield unter Beweis, dass seine Systeme international stark nachgefragt sind und sich das Unternehmen zu einem der führenden Anbieter im Bereich der Counter-UAS-Technologien entwickelt.
Fazit
Drohnen gehört die Zukunft – im zivilen wie militärischen Bereich. DroneShield dürfte weiter kräftig wachsen, wobei die Gefahr besteht, dass man von Konzernen wie Rheinmetall bei der technologischen Entwicklung überholt wird. Volatus kann sich für seine Dienstleistungen die beste Hardware aussuchen. Entsprechend geringer scheint das Risiko zu sein. Beide Aktien sind sehr spannend. Und auch Rheinmetall dürfte in den Bereich künftig stärker mitmischen.
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