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09.06.2021 | 05:00

NEL, Troilus Gold, K+S: Nach dem Hype ist vor dem Hype

  • Trend-Werte
Bildquelle: Troilus Gold

Seit einiger Zeit strömen immer mehr Privatanleger aufs Börsenparkett. Neue, günstige Smartphone-Broker und innovative Technologien haben diese Anleger angelockt. Vor allem Wasserstoff-Titel lösten 2020 einen Börsen-Boom aus. Doch wie geht es für diese Neu-Börsianer weiter, wenn die Aktien von NEL, Ballard Power und andere nicht mehr laufen? Wo gibt es noch Chancen? Wir geben Antworten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: CA8968871068 , NO0010081235 , DE000KSAG888

Inhaltsverzeichnis:


    NEL: Wasserstoff-Veteran unter Konkurrenzdruck

    Die Aktie von NEL war 2020 einer der Highflyer und kletterte von rund 1 EUR auf 3,35 EUR Anfang Januar 2021. NEL kümmert sich um die Herstellung, Lagerung und den Transport von Wasserstoff. Lange galt das Unternehmen wegen seines umfassenden Geschäftsmodells als gute Wahl. Zuletzt gingen den Norwegern aber einige Aufträge durch die Lappen. Selbst ein fast sicher geglaubter Auftrag des spanischen Energieversorgers Iberdrola über die Lieferung von Elektrolyseuren ging verloren. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zwar gilt NEL als technologisch fortgeschritten, doch gibt es auf dem Markt für Wasserstoff-Produkte immer mehr Konkurrenz. Diese Konkurrenz hat oftmals ganze Konzerne in der Hinterhand, die bei Großprojekten und deren Finanzierung ganz andere Möglichkeiten haben. Wenn Kunden die Wahl haben, verteilen sich die lukrativen Aufträge – und Platzhirsche wie NEL schauen öfter als bisher in die Röhre.

    Die Aktie hat 2021 bislang ein rabenschwarzes Jahr erwischt. Allein in den letzten drei Monaten ging es für den Wert um 27,1% nach unten. Betrachtet man die Aktie auf Sicht von einem Jahr, steht eine Nullrendite zu Buche – der gesamte Hype der vergangenen Monate ist an der Börse bereits vorbei. Wie geht es mit NEL also weiter? Die Erfahrung mit Hype-Aktien zeigt, dass neue Anstiege nach einem derartigen Ausverkauf wahrscheinlich sind. Diese Anstiege führen die Aktie aber für gewöhnlich nicht mehr auf die alten Hochs. Kurz- und mittelfristig wären Kurse über 2 EUR bereits eine Überraschung. Wasserstoff ist eine spannende Zukunftstechnologie, aber die Konkurrenz ist bereits groß und die Aktie von NEL teuer. Gerade Börsenneulinge sollten nicht auf ein fulminantes Comeback hoffen.

    Troilus Gold: Schritt für Schritt in Richtung Produktion

    Anders als NEL im Bereich des Wasserstoffs ist Troilus Gold keine Hype-Aktie. Vielmehr vollziehen die Kanadier ihre Arbeit still und leise. Troilus entwickelt die gleichnamige Mine, die zwischen 1996 und 2010 mehr als 2 Mio. Unzen Gold und 70.000t Kupfer produzierte weiter. Bei Troilus ist man davon überzeugt, dass die Mine während ihrer Produktion notorisch unterexploriert war – der damalige Betreiber investierte kaum in das Projekt. Das macht sich Troilus jetzt zu Nutze und holt die Arbeiten nach. Seit Januar hat Troilus bereits 21.000m gebohrt und hat über den Sommer jeden Monat vor, weitere 10.000m zu bohren. Ein stetiger Newsflow und neue Perspektiven für die Mine, die bereits zu deutlich niedrigeren Goldpreisen profitabel war, sind damit zu erwarten.

    Ab August verstärkt zudem der erfahrene Richard Harrisson das Unternehmen als Chief Operating Officer. Der Bergbau-Experte hat in der Vergangenheit bereits Minen mit entwickelt, einen fundierten technischen Hintergrund und kennt sich mit Planung und Konstruktion sowie den nötigen Genehmigungsverfahren ebenso aus, wie mit dem Führen von Teams im Rohstoffsektor. In der Vergangenheit arbeitete Harrisson bereits mit Agnico Eagle , Premier Gold, Xstrata , Cambior und Aur Resources zusammen. Die Personalie unterstreicht die Pläne von Troilus, schnell in Produktion zu gehen. 2020 ist eine vorläufige Machbarkeitsstudie geplant. Die Analysten von Cormack Securities bezeichneten Troilus im Mai als „Top Pick" und riefen ein Kursziel von 4,50 CAD aus. Aktuell notiert der Wert um 1,15 CAD. Angesichts des wieder steigenden Goldpreises und der zunehmenden Inflationsangst könnte die Aktie von Troilus in der Gunst des Marktes noch steigen. Projekt und Management-Team erscheinen vielversprechend.

    K+S: Hier regiert das Prinzip Hoffnung

    Große Hoffnungen hegen Anleger auch mit Blick auf K+S: Der Düngemittel-Spezialist legte auf Sicht von einem Jahr um 78% zu. In den letzten drei Monaten ging es immer noch um 25% nach oben. Doch zuletzt schwächelte die Aktie. Der Grund: K+S ist finanziell noch immer angeschlagen und verfügt nicht über die beste Bilanz. In den vergangenen Monaten profitierte der Wert von der Turnaround-Fantasie. K+S gelang es, problematische Geschäftsfelder abzustoßen. Hinzu kamen steigende Rohstoffpreise – für K+S waren diese immer schon ein Kurstreiber. Mit zunehmender Bewertung fokussieren sich Anleger aber wieder mehr auf die Fakten. Diese sprechen eine klare Sprache: Der freie Cashflow ist in den vergangenen Jahren immer mehr gesunken und signalisiert sogar eine bedrohliche Situation. Die Aktie von K+S ist daher ein heißes Eisen.

    Fazit: Ohne Altlasten in die Zukunft investieren

    Ähnlich wie auch NEL hat auch die Aktie von K+S die besten Zeiten hinter sich. Nur ein unvorhergesehenes Ereignis kann die beiden Aktien noch einmal beflügeln. Beide Unternehmen leiden aber unter steigender Konkurrenz und Kostendruck. Anders ist das bei Troilus Gold. Aufgrund des Status als Minen-Entwickler ist die Aktie zwar auch spekulativ, doch leidet das Unternehmen nicht unter Altlasten und Gold ist zudem gefragt. Da bei Troilus auch noch Kupfer im Boden ist, das vom Boom der Elektromobilität profitiert, können sich Anleger den Wert genauer ansehen.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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