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09.08.2022 | 06:15

Von Finger weg bis Comeback: Rheinmetall, MAS Gold, Siemens Energy

  • Trend-Werte
Bildquelle: pixabay.com

Wenn der Staat den großen Wurf ankündigt, sollten Anleger besser erst die Ergebnisse abwarten. Seit die Aktie von Rheinmetall vor Tagen Quartalszahlen vorgelegt hat, dreht die Aktie ins Minus. Der Grund: Die Auftragsbücher haben sich doch nicht so schnell gefüllt, wie noch unmittelbar nach Kanzler Scholz' Zeitenwende-Rede erwartet. Wir blicken in unsicheren Zeiten auf Aktien zwischen Hype und Chance und beleuchten drei Aktien mit Sonderkonjunktur.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: MAS Gold Corp. | CA57457A1057 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0

Inhaltsverzeichnis:


    Rheinmetall: Zahlen nicht überbewerten

    Statt 13 bis 15 Mrd. EUR dürften Militärs 2022 nur im Gegenwert von 10 bis 12. Mrd. EUR bei Rheinmetall ordern. Die Börse hat diese Zahlen erschüttert. Doch handelt es sich dabei wirklich um eine Hiobsbotschaft? Um diese Frage zu beantworten, reicht ein Blick ins Jahr 2021. Damals setzte Rheinmetall Rüstungsgüter im Wert von 4,7 Mrd. EUR ab. Die Sonderkonjunktur, über die Anleger in Bezug auf Rheinmetall lange jubelten, besteht also weiterhin.

    Vielmehr könnte die Zahl der Aufträge sogar noch steigen. Dann nämlich, wenn Militärplaner und Finanzminister gemeinsame Sache machen und Rüstungsaufträge demokratisch beschlossen sind. Da Rheinmetall im Zuge der Entwicklung seit dem 24. Februar in erster Linie von einer steigenden Nachfrage seitens von Demokratien profitiert, sollten Anleger die jüngsten Zahlen nicht überbewerten, denn: Demokratien sind zwar langsam, aber in der Regel verlässlich. Trotzdem hat Rheinmetall nach der Korrektur noch ein wenig Luft nach unten. Wer langfristig an den Wert glaubt, der sollte sich erst unterhalb der Marke von 150 EUR so wirklich Sorgen machen. Grundsätzlich stimmt die Perspektive bei Rheinmetall.

    MAS Gold: Mit KI in die goldene Zukunft?

    Eine vielversprechende Perspektive bietet auch die Aktie von MAS Gold. Der Rohstoffsucher um CEO und Bergbau-Veteran James Engdal will mehrere Projekte im La-Ronge-Goldgürtel konsolidieren und zwischen den Projekten Synergien schaffen. Dabei will das Unternehmen einerseits auf ein sogenannte Nabe-Speichen-Modell, also die synergistische Nutzung von Infrastruktur und Verarbeitungsanlagen und andererseits auf Technologie setzen. Partner von MAS Gold ist unter anderem die Axiom Group. Das Unternehmen nutzt Daten, um Landwirten oder Unternehmen aus dem Bergbau die Arbeit zu erleichtern. Dank Satellitenfotos und deren Auswertung mittels künstlicher Intelligenz gelingen Prognosen für aussichtsreiche Stellen zur Exploration oder auch Hinweise zum Anbau von Getreide und der nötigen Menge von Dünger oder Pflanzenschutzmittel.

    Mitte Mai hat MAS Gold unter anderem 1,05 g/t Gold über eine Strecke von 39,3 Metern erbohrt und zugleich eine Finanzierung angekündigt. Inzwischen ist die Kapitalspritze in Höhe von 3 Mio. CAD abgeschlossen und auch Vertreter des Unternehmens beteiligten sich umfassend. Da die Aktie von MAS Gold im Bereich ihrer langjährigen Verlaufstiefs notiert, könnte der Wert für spekulativ denkende Anleger wieder interessant werden. Gold hat in der Vergangenheit nach inflationären Phasen oft mit zeitlicher Verzögerung reagiert und ist dann angestiegen. Ein freundliches Marktumfeld bei Gold könnte auch MAS Gold die Trendwende bringen.

    Siemens Energy: Sand im Getriebe

    Die Aktie von Siemens Energy entwickelte sich zuletzt positiv, auf Sicht von einem Jahr ist der Wert aber noch immer rund 30% hinten. Die Gründe liegen im Geschäft mit fossilen Energieträgern. Zwar war die Turbine von Siemens Energy im Zusammenhang mit der Wartung von Nord Stream I sehr gefragt, doch ist der Geschäftsbereich unter Druck. Auch die Windkraft-Tochter Siemens Gamesa hat Probleme. Im abgelaufenen Quartal schrieb Siemens Energy daher einen Verlust von 533 Mio. EUR – schon im Jahr zuvor stand ein Fehlbetrag zu Buche. Das deutet darauf hin, dass die Probleme tiefer liegen und nicht nur den Ereignissen seit Februar geschuldet sind. Die Aktie steckt im Abwärtstrend. Nach dem jüngsten Anstieg können Anleger vorsichtiger werden. Siemens Energy ist eher ein Fall für Trader und weniger für Buy an Hold.


    Während Rheinmetall wieder in die Spur finden dürfte, da bezüglich der Aufträge aufgeschoben nicht aufgehoben ist, sieht die Sache bei Siemens Energy anders aus. Die Probleme beim Konkurrenten Nordex zeigen, dass Windkraft kein Selbstläufer und die Konkurrenz gnadenlos ist. Eher ein Fall für Buy-and-Hold ist MAS Gold. Auch hier bestehen langfristig wieder Finanzierungsrisiken, doch notiert die Aktie am Boden und hat aktuell alles andere als Konjunktur. Antizyklisch könnte MAS Gold Chancen bieten – sofern Anleger einen langen Atem haben.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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