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11.12.2024 | 05:05

Neuer Wasserstoff-Hype 2025? Nel ASA, thyssenkrupp nucera, Plug Power, First Hydrogen Aktie

  • Technologie
  • Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

Sorgt Wasserstoff aus Kernenergie für das Comeback der Branche? Immerhin sind die Stromnetze dem Energiehunger von KI & Co. nicht gewachsen. Mit einem Plus von 17 % hat die Aktie von First Hydrogen auf die Ankündigung reagiert, in den Bereich der kleinen Kernreaktoren zur Wasserstoffproduktion einsteigen zu wollen. Gleichzeitig wird das Unternehmen noch mit weniger als 20 Mio. CAD bewertet. Nel soll in Südkorea eine Pilotanlage für die Produktion von Wasserstoff aus überschüssigem Atomstrom errichten. Allerdings erscheint die Bewertung bei den Norwegern immer noch zu hoch zu sein. Aktionäre von Plug Power dürften in den kommenden Wochen unruhige Zeiten haben und Shortseller bringen sich bereits in Stellung. Dagegen wird thyssenkrupp nucera zum Kauf empfohlen. Welcher Wasserstoff-Player startet 2025 durch?

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , THYSSENKRUPP NUCERA AG & CO KGAA | DE000NCA0001 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042

Inhaltsverzeichnis:


    First Hydrogen: 17 % Kursplus erst der Anfang?

    Kernenergie erlebt seit diesem Jahr eine Wiederauferstehung. Um den Energiebedarf Künstlicher Intelligenz zu stillen und als grundlastfähige Alternative zu Kohle und Gas, setzten Länder und Konzerne wie Microsoft, Google, Amazon & Co. auf Kernreaktoren als wichtigen Teil des Energiemixes der Zukunft. Dabei geht der Trend zu kleinen modularen Kernreaktoren, die dezentral errichtet werden können, um die Stromnetze zu entlasten. Darauf will in Zukunft auch First Hydrogen für die Produktion von Wasserstoff setzen. Die Mitteilung zu den Plänen in der vergangenen Woche war der Startschuss für eine Kursrally von 17 %. Sollte der Hype um die Kernenergie im kommenden Jahr weiter gehen – da die Auslöser weiterhin bestehen, stehen die Chancen dafür gut – sollte die Aktie von First Hydrogen weiter ansteigen können.

    So teilte das Unternehmen mit, dass man derzeit verschiedene Projekte prüfe, um sein Hydrogen-as-a-Service-Angebot zu erweitern. Denn die Stromnetze würde an ihre Belastungsgrenzen kommen und Wasserstoff unter Verwendung von Strom, der mit kleinen modularen Kernreaktoren (SMRs) erzeugt wird, hätte in diesem Umfeld viel Potenzial. SMRs sind kompakte, effiziente Kernenergiesysteme, die eine skalierbare, dezentrale und weltweit anerkannt grüne Alternative zu fossilen Energiequellen darstellen. First Hydrogen könnte SMRs in Gebieten errichten, in denen die Netzstromversorgung begrenzt ist oder nicht besteht, um Wasserstoff für Tankstellen zu produzieren. Die Kosten für die Stromerzeugung in SMRs könnten demnach bei 3,6 Cent pro kWh liegen und damit konkurrenzfähig sein.

    Daneben arbeitet First Hydrogen in 2025 am Durchbruch für seine wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge (FCEV). Test-Fahrzeuge wurden in Großbritannien unter anderem vom Online-Giganten Amazon erfolgreich in der Praxis eingesetzt. Erste größere Aufträge sollten bei dem mit weniger als 20 Mio. CAD bewerteten Unternehmen für eine Neubewertung sorgen. Wie schnell der Kurs anziehen kann, haben die vergangenen Tage gezeigt.

    Nel: Auftrag von Samsung

    Das Thema Wasserstoff aus Kernenergie könnte im kommenden Jahr tatsächlich größere Aufmerksamkeit bekommen und damit den Kurs von First Hydrogen elektrisieren. Kürzlich hat auch Nel einen ersten Schritt in diese Richtung gemeldet.

    Der Industriekonzern Samsung C&T Corporation Engineering & Construction Group hat die Norweger beauftragt, eine 10-MW-Anlage für alkalische Elektrolyseure zu liefern, um Wasserstoff aus überschüssigem Atomstrom zu produzieren. Der Auftrag für die Pilotanlage hat ein Volumen von 5 Mio. EUR. Zu wenig, um die Perspektiven für das immer noch mit 5,3 Mrd. NOK bewerte Unternehmen nachhaltig zu verbessern. Dies verdeutlicht das Bewertungsproblem von Nel und Plug Power im Vergleich zu Newcomern wie First Hydrogen.

    Plug Power und thyssenkrupp Nucera: Pleite oder Aktie kaufen?

    Apropos Plug Power. Dort dürften die kommenden Wochen für Aktionäre unruhig werden. Das US-Unternehmen gilt als einer der großen Verlierer der Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten. Besonders kritisch ist, dass Plug Power noch auf wichtige – wenn nicht überlebenswichtige – Fördermittel wartet. Diese sollten im besten Fall vor dem Regierungswechsel im Januar fließen. Diese Unsicherheit wurde in der vergangenen Woche von einem Shortseller genutzt, um den Kurs durch Gerüchte unter Druck zu setzen. Demnach könnte das US-Energieministerium (DOE) die Auszahlung des dringend benötigten Darlehens verweigern. Das Unternehmen sah sich gezwungen, dem Bericht des Shortsellers zu widersprechen. Man erwarte die Auszahlung noch vor dem Amtsantritt von Donald Trump.

    Und was macht thyssenkrupp nucera? Die deutsche Wasserstoffhoffnung hat in den vergangenen Wochen keine operativen News gebracht. Die Aktie hat im laufenden Jahr rund 50 % verloren und pendelt zwischen 8 EUR und 9 EUR.

    Zuletzt hatten sich die Analysten von mwb research positiv geäußert. Im Rahmen eines Roundtable habe das Unternehmen die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2023/2024 und den langfristigen Ausblick bestätigt. Der Auftragseingang für das Geschäftsjahr 2023/2024 liegt laut mwb-Schätzung mit rund 630 Mio. EUR leicht über dem Vorjahreswert. Trotz der Herausforderungen zeigte sich das nucera-Management optimistisch hinsichtlich der Erholung des Wasserstoffmarktes und sieht sich für zukünftiges Wachstum stark positioniert. Daher empfehlen die Analysten die nucera-Aktie mit einem Kursziel von 13,50 EUR zum Kauf.


    Fazit

    Erleben Wasserstoff-Aktien im kommenden Jahr ein Comeback? Wahrscheinlich müssen Anleger weiterhin ganz genau hinsehen. Zwar soll Wasserstoff ein wichtiger Baustein im Energiemix der Zukunft werden, aber der Markt kommt nicht richtig in Schwung. Die hohen Verluste und weiterhin hohen Bewertungen von den bisherigen Lieblingen Nel und Plug Power belasten. Newcomer First Hydrogen scheint mit Blick auf Chancen und Bewertung deutlich interessanter zu sein. thyssenkrupp nucera hat bereits gezeigt, dass man ein profitables Geschäftsmodell aufbauen kann.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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