19.09.2025 | 05:30
Nordex-Aktie kaufen!? Renk setzt auf Auto-Fertigung! Graphano Energy viel zu günstig?
Ohne Grafit läuft keine Batterie. Gleichzeitig ist der Rohstoff knapp und geopolitisch sensibel. Davon profitiert Graphano Energy. Ist die Aktie viel zu günstig? Das Unternehmen steht vor wichtigen Monaten. Günstig ist die Aktie von Renk nicht. Doch der Superzyklus der Rüstungsindustrie soll im kommenden Jahrzehnt die Kasse klingeln lassen. Um die erwartete Auftragsflut abzuarbeiten, setzt Renk auf Produktionsstandard aus der Automobilindustrie. Und was macht Nordex? Anleger zeigen sich besorgt über den politischen Gegenwind. Doch Analysten beruhigen und raten zum Kauf der Aktie.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , Graphano Energy Ltd. | CA38867G2053 , RENK AG O.N. | DE000RENK730
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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Graphano Energy: Aktie viel zu günstig?
Ohne Grafit läuft keine Batterie – weder in Elektroautos noch in stationären Energiespeichern oder in Smartphones. Gleichzeitig liegen über 60 % der weltweiten Förderungen und Verarbeitungen in China. Das schafft geopolitische Abhängigkeiten, die westliche Länder abbauen wollen. Kanada, die USA und die EU fördern daher aktiv neue Projekte, um die Lieferketten zu diversifizieren.
Das macht die Aktie von Graphano Energy so spannend. Kürzlich hat man den Startschuss für das erste Bohrprogramm auf seinem 100 %-eigenen Black-Pearl-Projekt im kanadischen Quebec gemeldet. Mit rund 600 Metern Diamantbohrungen will das Unternehmen mehrere hochpriorisierte Ziele testen, die zuvor durch geophysikalische und geologische Arbeiten identifiziert wurden. Ziel ist es, die bislang entdeckte Grafitmineralisierung zu erweitern und das Potenzial des Vorkommens genauer zu definieren. Bereits 2024 hatte Graphano mit ersten Kanalproben beachtliche Gehalte von bis zu 17,9 % Cg über 9 Meter gemeldet – ein Hinweis auf eine vielversprechende Lagerstätte.
Das Black-Pearl-Projekt reiht sich in eine strategische Pipeline von Graphano ein, zu der auch das Flaggschiff Lac-Aux-Bouleaux sowie das Standard-Minenprojekt gehören. Alle Projekte liegen in Quebec, einer Region, die über eine lange Tradition in der Grafitförderung verfügt und Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften sowie sauberer Wasserkraft bietet. Damit positioniert sich Graphano in einer der attraktivsten Jurisdiktionen für kritische Batterieminerale – mit klaren Standortvorteilen gegenüber vielen internationalen Wettbewerbern.
Im kommenden Jahr soll die Machbarkeitsstudie das ganze Potenzial von Graphano verdeutlichen. Bis dahin werden Bohrungen umgesetzt und deren Ergebnisse dürften die Aktie weiter antreiben. Die Kanadier werden noch mit unter 10 Mio. CAD bewertet. Dies erscheint vor dem Hintergrund des großen Potenzials viel zu niedrig zu sein.
Wichtiger Terminhinweis: Am 8. Oktober 2025 wird Graphano Energy auf der virtuellen Investorenkonferenz IIF präsentieren. Private und institutionelle Anleger können sich hier zur kostenlosen Teilnahme anmelden. Es präsentieren viele spannende deutsche und internationale Small- und Midcaps.
Nordex: Bedenken übertrieben?
Die Diskussionen über politischen Gegenwind in Deutschland und den USA hat der Aktie von Nordex zuletzt zu schaffen gemacht. Die Analysten von mwb Research raten, dies nicht überzubewerten. Trotz jüngster Diskussionen über mögliche Verzögerungen beim Ausbau der Windkraft in Deutschland bleibe der Markt für Onshore-Wind auf Wachstumskurs. 2024 wurden netto 2,55 GW neue Kapazitäten zugebaut, womit die Gesamtleistung auf rund 63,5 GW stieg. Auch wenn die offiziellen Regierungsziele von 10 GW Zubau pro Jahr bis 2030 nach unten angepasst werden sollten, sieht mwb weiterhin erhebliches Marktpotenzial. Nordex verfügt mit einem Marktanteil von rund 32 % und einem Auftragseingang von 1,06 GW in Deutschland im Jahr 2024 über eine starke Ausgangsposition. Je nach Szenario könnte Nordex künftig jährlich zwischen 1,9 GW und 3,8 GW Aufträge allein in Deutschland sichern, was einem Auftragsvolumen von 1,7 Mrd. EUR bis 3,4 Mrd. EUR entspricht.
Darüber hinaus bleibt die Position von Nordex international robust. Der Auftragsbestand lag Mitte 2025 bei 14,3 Mrd. EUR (Vorjahr: 11,0 Mrd. EUR), mit einem starken Wachstum im Servicebereich. Im zweiten Quartal 2025 verzeichnete das Unternehmen 2,3 GW an neuen Orders ein Plus von 82 % gegenüber dem Vorjahr. Laut mwb sind die kurzfristigen Marktbedenken daher eher Nebengeräusche. Die Analysten verweisen auf solide Fundamentaldaten wie steigende Serviceumsätze, verbesserte Margen, wachsende Cashflows und eine klare Wachstumsperspektive. Entsprechend bestätigt mwb die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 26 EUR.
Dass Nordex international inzwischen sehr breit aufgestellt ist, zeigt die jüngste Auftragsmeldung. So wird man 19 Turbinen des Typs N149/5.X für einen Windpark im Süden von Ecuador liefern. Die Installation der ersten Anlage ist für Oktober 2026 geplant, die Inbetriebnahme des Windparks soll im März 2027 erfolgen. Das Projekt ist das erste für die Nordex im südamerikanischen Land. Der Windpark wird die Energieversorgung Ecuadors vor allem während der Trockenzeit im Amazonasgebiet mit unterstützen und dazu beitragen, Blackout-Risiken zu verringern.
Renk rüstet sich für den Superzyklus
Die Renk-Aktie kämpft derzeit mit der Marke von 70 EUR. Damit ist der Kursanstieg seit Mitte August von rund 56 EUR vorerst gestoppt. Die Analysten von Berenberg hatten zuletzt ihre Kaufempfehlung für die Renk-Aktie bestätigt. Sie sehen den fairen Kurs bei 84 EUR.
Operativ gibt der Spezialist für Getriebe für Militärfahrzeuge jedoch Vollgas. Und man rüstet sich für den Superzyklus in der Rüstungsindustrie. So hat Renk in Anwesenheit des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder ein Produktionskonzept am Firmensitz in Augsburg in Betrieb genommen. Mit dem modularen Konzept will man den Schritt zur modernen industriellen Kleinserienproduktion vollziehen. Die Renk hatte zuvor bereits angekündigt, in den nächsten vier bis fünf Jahren circa 0,5 Mrd. EUR in den Ausbau von Kapazitäten sowie in Forschung und Entwicklung zu investieren.
Mit dem Konzept, welches bewährte Methoden aus der Automobilindustrie nutzt, erlaubt die Montage verschiedener Getriebevarianten auf derselben Linie, schafft Skaleneffekte und dient als Blaupause für weitere Renk-Standorte. Kapazitäten können so an allen Standorten flexibel an die gesteigerte Auftragslage angepasst werden – ein Schlüssel für nachhaltiges Wachstum und eine robuste, lokalisierte Fertigung.
„Die aktuelle geopolitische Lage ist geprägt von Krisen und Konflikten. Umso wichtiger ist es, dass wir in Deutschland und auch in Europa unsere industriellen Fähigkeiten konsequent stärken. Wir als RENK Group gehen hier am Standort Augsburg voran und sind bereit, unseren Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit Europas zu leisten. Für die hierfür notwendigen Kraftanstrengungen braucht es den Schulterschluss zwischen Industrie und Politik“, sagte Renk-CEO Dr. Alexander Sagel.
Fazit
Grafit ist ein Schlüsselrohstoff und geopolitisch aufgeladen. Graphano Energy verfügt mit seinen Projekten in Nordamerika über spannende Assets. Die Aktie erscheint günstig und aufgrund der laufenden Bohrungen ist für regen Newsflow gesorgt. Anleger können sich derzeit frühzeitig positionieren. Dass Renk in die Fertigung investiert, ist richtig und wichtig. Die Rüstungsindustrie muss automatisieren, um die Auftragsflut halbwegs schnell und nicht zu teuer umsetzen zu können. Die Solar- und Windindustrie sind in der Vergangenheit immer wieder zum Spielball der Politik geworden. Nordex-Aktionäre sollten dies immer im Auge behalten.
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