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24.05.2023 | 06:00

Pennystocks ohne Risiko? Nikola Corporation, Steinhoff, Orestone Mining

  • Pennystocks
  • Gold
  • Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

Sie üben seit jeher einen großen Reiz auf Anleger aus: Pennystocks. Immer dann, wenn Aktien unter einem Euro gehandelt werden, stürzen sich Zocker auf Aktien. Doch warum ist das so? Und sind alle Pennystocks spekulativ? Wir erklären das Phänomen der Pennystocks am Beispiel von drei Aktien. So viel kann schon einmal verraten werden: Von spekulativ bis aussichtsreich ist alles dabei. Von einer Aktie sollten Anleger aber trotzdem besser die Finger lassen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: NIKOLA CORP. | US6541101050 , STEINHOFF INT.HLDG.EO-_50 | NL0011375019 , ORESTONE MINING CORP. | CA6861543032

Inhaltsverzeichnis:


    Nikola: Hin und her in die Pleite?

    Als der Wasserstoff-Pionier Nikola vor einigen Jahren einen Prototypen für ein Werbevideo von einem Hügel rollen ließ, um den Eindruck zu erwecken, der LKW fahre selbst, war das ein wahres PR-Desaster. Schon bevor die Stimmung am Gesamtmarkt negativ umschlug, stand Nikola mit dem Rücken zur Wand. Von Kursen jenseits der 80 EUR stürzte die Aktie auf aktuell weniger als 0,80 EUR ab. Damit ist Nikola das Paradebeispiel eines gefallenen Engels, der zum Pennystock wurde. Oftmals schlummern in diesen Unternehmen noch immer hochtrabende Pläne und ein Turnaround wird schwierig. Noch aus dem Jahr 2019 stammen die Pläne von Nikola, das Feld der batteriebetriebenen LKW nicht der Konkurrenz von Tesla zu überlassen. Doch die E-LKW verkaufen sich schlecht.

    Zuletzt kündigte Nikola an, eine Fertigungslinie für Batterie-LKW in Arizona für rund einen Monat stillzulegen, um das Werk so umzubauen, dass dort künftig auch Brennstoffzellen-LKW gebaut werden können. Hintergrund sind schwache Verkaufszahlen: Von 63 gebauten E-LKW hat Nikola im ersten Quartal nur 31 ausgeliefert. Auch der erst vor weniger als einem Jahr übernommene Batteriehersteller Romeo Power steht zur Disposition. Von einem Verkauf bis hin zur Insolvenz scheint alles denkbar. Noch vor weniger als einem Jahr war das Unternehmen Nikola satte 144 Mio. USD wert. Zwar läuft das Geschäft mit Wasserstoff-LKW besser, doch stand im ersten Quartal trotzdem ein Verlust von 169,1 Mio. USD zu Buche. Es ist nicht absehbar, wann Nikola profitabel wird. Das Unternehmen dreht ein zu großes Rad und hat zugleich immer geringere Möglichkeiten. Das Risiko bei diesem Pennystock ist groß.

    Orestone Mining: Mini-Marktkapitalisierung und eine Mission

    Ein gänzlich anderes Kaliber ist dagegen Orestone Mining. Das Unternehmen sucht auf seinem Captain-Gold-Copper-Projekt nach Kupfer, Silber und Gold. Die Aktie handelt aktuell bei überschaubaren 0,02 EUR. Anders als Nikola befindet sich Orestone Mining aber nicht im Niedergang, sondern steht ganz am Anfang. Statt einer Vielzahl an Aktien repräsentiert der niedrige Kurs bei Orestone Mining eine Marktkapitalisierung von nur rund 2 Mio. CAD. Dabei gibt es bereits Hinweise auf Rohstoffvorkommen. Ehemalige Eigner der Liegenschaft haben in der Vergangenheit 5,4 Mio. CAD in Bohrungen über 8.000 Meter gesteckt. Diese Daten hat Orestone mittels magnetischer Verfahren erweitert und eine aussichtsreiche Zielzone identifiziert, die jetzt näher analysiert werden soll. Proben der Zielzone haben bislang Anteile von 1,89 g/t Gold, 11 g/t Silber und 0,23 % Kupfer ergeben. Jüngste Daten stützen das Potenzial für eine relevante Mineralisierungszone nach Angaben des Unternehmens zusätzlich.

    Die Aktie von Orestone Mining ist ein lupenreiner Pennystock: Das Geschäft steht am Anfang, die Marktkapitalisierung ist gering und die Aktie ist aktuell wenig liquide. Auf der Haben-Seite steht ein Management mit jahrelanger Branchen-Erfahrung. So war CEO David Hottman einer der Gründer von Eldorado Gold und hat in der Vergangenheit bereits mehrere Projekte erfolgreich verkauft. Auch Geologen und der Finanzvorstand Mark Brown waren in der Vergangenheit an erfolgreichen Exits im Rohstoff-Sektor beteiligt. Während sich Nikola zu verzetteln scheint und jeden Monat Geld verbrennt, hat das Team von Orestone Mining nur ein Ziel: Erfolgreich explorieren und den Markt auf das Captain-Gold-Copper-Projekt aufmerksam machen. Angesichts der niedrigen Marktkapitalisierung und des vergleichsweise geringen Bekanntheitsgrades der Aktie, könnte der Wert eine spekulative Depotbeimischung sein – die Rahmenbedingungen für Edelmetalle und Kupfer erscheinen günstig.

    Steinhoff: Diese Fristen unbedingt beachten!

    Der wohl beliebteste Pennystock der vergangenen Jahre ist ohne Zweifel Steinhoff. Die Aktie des Möbelherstellers aus Südafrika leidet seit Jahren. Was war geschehen? Nach einem Bilanzskandal zogen zahlreiche Aktionäre vor Gericht. Ein Hin und Her entstand. Die Aktie reagierte auf jede Wasserstandsmeldung der Anwälte. Heute handelt Steinhoff bei 0,01 EUR. Aktuell sieht es so aus, als würde ab dem 30.6.2023 ein normales Insolvenzverfahren eröffnet. Aktionäre können sich jedoch noch an die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) wenden, die geschasste Aktionäre dabei unterstützt. Fristablauf dafür ist am 24.5.2023. Auch wenn es danach aussieht, dass Steinhoff bald vom Markt verschwinden wird – ein letztes Zucken ist nicht ausgeschlossen. Zocker sollten jedoch bedenken, dass die Aktie Stand heute keinerlei Substanz bietet. Im Vergleich zu Titeln wie etwa Nikola, wo Anteilseigner seit Jahren auf den Durchbruch warten, wissen bei Steinhoff immerhin alle Beteiligten, woran sie sind.


    Es gibt verschiedene Arten von Pennystocks. Aufstrebende Unternehmen sind dabei gefallenen Engeln grundsätzlich vorzuziehen. Während es bei Unternehmen im Niedergang stark auf das Timing ankommt, können Anleger bei kleinen aber aufstrebenden Unternehmen wie Orestone Mining nach und nach einsteigen und abwarten. Klassische Buy-and-Hold-Titel sind diese Aktien aber trotzdem nicht. Es gilt, die operativen Fortschritte immer mit den Plänen des Managements abzugleichen und das jeweilige Unternehmen engmaschig zu verfolgen. Dann können Pennystocks für eine deutliche Outperformance zum Gesamtmarkt sorgen.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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