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03.04.2023 | 06:00

Reichweite bis 2.000km – Wasserstoff-Comeback? Volkswagen, dynaCERT, NEL

  • Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

Autohersteller wie Volkswagen melden jedes Jahr eine ganze Reihe Patente an. Viele davon werden nie relevant. Vor einigen Monaten setzte Volkswagen gemeinsam mit einem Partner-Unternehmen allerdings ein wasserstoff-Patent um, das es in sich hat. Von einer Brennstoffzelle ist da die Rede, die dank einer Keramik-Membran effizienter ist und Reichweiten von bis zu 2.000km für eine Tankfüllung ermöglicht. Ob das Patent die Wasserstoff-Revolution im Individualverkehr bedeutet? Wir analysieren die Situation und gehen auf drei börsennotierte Unternehmen ein.

Lesezeit: ca. 2 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , VOLKSWAGEN AG ST O.N. | DE0007664005

Inhaltsverzeichnis:


    Volkswagen: Kommt die Super-Brennstoffzelle?

    Allein die Tatsache, dass Volkswagen die Forschung rund um Wasserstoff noch nicht ad acta gelegt hat, belegt, dass in der Wasserstoff-Technologie noch immer Potenzial steckt. Das neue Patent rund um eine Keramik-Membran in Brennstoffzellen soll Lithium überflüssig machen und auch ohne Platin auskommen. Allein das soll neue, nach diesem Verfahren gefertigte Brennstoffzellen günstiger machen. Die Kraftwerk Tubes GmbH, die gemeinsam mit Volkswagen das besagte Patent hält, will bis 2026 Serienfahrzeuge mit der Technologie sehen und hält dafür Kollaborationen mit mehreren Herstellern für möglich. Ob Volkswagen alsbald Wasserstoff-PKW im Angebot haben wird, ist aber unklar. Der Konzern verweist darauf, dass neue Patente nicht zwangsläufig auch in eine Serienfertigung münden müssen.

    Als wahrscheinlicher gilt sowieso, dass andere Hersteller entsprechende Modelle auf den Markt bringen. Kraftwerk Tubes arbeitet auch mit dem asiatischen Luxus-Hersteller Infiniti zusammen, der zu Nissan gehört. Nissan selbst hat schon heute Wasserstoff-PKW im Angebot. Gänzlich zu ist die Tür für Wasserstoff-Fahrzeuge jedoch auch bei Volkswagen nicht. Der Konzern behält sich vor, die Produktpalette möglicherweise in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts um entsprechende Modelle zu ergänzen. Die geplante Fahrzeugplattform MPE soll sowohl mit klassischen Elektromotoren, als auch mit Brennstoffzellen ausgestattet werden können.

    dynaCERT: Kunden setzen auf diese Wasserstoff-Lösung

    Von technologischen Neurungen rund um Wasserstoff geht trotzdem eine Signalwirkung aus, von der etwa Unternehmen wie NEL, das rund um Herstellung, Lagerung und Verteilung von Wasserstoff tätig ist, profitieren. Der Einsatzbereich von Wasserstoff könnte in den kommenden Jahren immer breiter werden – für einen Rundum-Versorger wie NEL ist das eine gute Perspektive. Dass sich viele Branchen noch nicht auf eine Technologie festgelegt haben, ist auch für Unternehmen wie dynaCERT positiv. Die Kanadier bieten Umrüst-Kits für schwere Dieselmotoren. Die patentierte HydraGEN-Technologie sorgt dafür, dass dem klassischen Diesel-Gemisch ein kleiner Anteil Wasserstoff beigemischt wird. Am Ende steht ein geringerer Kraftstoffverbrauch und eine CO2-Einsparung. Während der Vertrieb der Lösung für große Flottenbetreiber, wie Verkehrsbetriebe in den vergangenen Jahren eher zäh lief, hat das Unternehmen seine Technologie angepasst und fokussiert sich auf schwere Maschinen.

    Hier scheint dynaCERT einen Nerv zu treffen und konnte bereits im vergangenen Jahr zahlreiche Bestellungen, etwa aus der Bergbau-Branche , verbuchen. Das Gute an der Technologie von dynaCERT ist, dass das Unternehmen CO2-Einsparungen dokumentiert und ausweisen will. Kunden können diese Einsparungen nutzen und sollen im Gegenzug CO2-Zertifikate erhalten. Aktuell läuft der Zertifizierungsprozess für dynaCERT. Wird diese Hürde genommen, erhalten Kunden, die zuletzt ohnehin bereits zugegriffen haben, ein weiteres Argument für die HydraGEN-Technologie. Die Aktie von dynaCERT zeichnete in den vergangenen Jahren den typischen Kursverlauf eines Wachstumswerts – unterbrochen von steilen Anstiegen bröckelte der Kurs. Setzt das Unternehmen seine operativen Erfolge fort oder gelingt die Zertifizierung rund um die Generierung von CO2-Zertifikaten, könnte der Aktie ein neuerlicher Befreiungsschlag bevorstehen. Investoren, die für derartige Titel ein Händchen haben, sollten dynaCERT unbedingt auf dem Schirm haben.


    Während dynaCERT seine Wasserstoff-Lösung schon heute an Kunden verkauft, bleibt Wasserstoff in PKW für die meisten Hersteller ein interessantes Gedankenspiel. Aktuell versprüht die Aktie von VW jedoch keinerlei Wasserstoff-Fantasie. Positiv ist die Gesamtlage aber für „Vollversorger" wie NEL. Wasserstoff bleibt ein Thema – auch im Individualverkehr. Neben Lösungsanbietern für Übergangstechnologie, wie dynaCERT , bieten Wasserstoff-Vollversorger eine vielversprechende Perspektive auch für Anleger.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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