20.11.2024 | 05:05
ÜBERNAHMESCHLACHT und sprudelnde Gewinne! Evotec, Bayer, Saturn Oil + Gas Aktie
Paukenschlag bei Evotec Ende vergangener Woche. Das US-Biotechunternehmen Halozyme Therapeutics bietet 11 EUR je Evotec-Aktie. Evotec wurde vorab nicht informiert und scheint sich auf eine Abwehr der Übernahme einzustellen. Aus Sicht von Analysten hat sich der Kurs weit vom fundamentalen Wert entfernt. Jetzt die Aktie verkaufen? Aus Sicht von Experten kaufen sollten Anleger die Aktie von Saturn Oil & Gas. Der mittelgroße Ölproduzent aus Kanada sollte zu den Gewinnern unter der kommenden Trump-Regierung gehören und schon bald eine attraktive Dividende ausschütten. Die Aktie hat klares Nachholpotenzial. Bei Bayer reduzieren Analysten das Kursziel deutlich. Gibt es beim Agrar- und Pharmakonzern eine Chance auf einen Turnaround?
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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Saturn Oil & Gas: Starke Gewinne!
Was verbindet Donald Trump und Star-Investor Warren Buffett? Ihre Liebe zu Öl! Der eine fördert die Branche und der andere investiert massiv in sie. Kein Wunder also, dass Öl-Aktien zu den Gewinnern der kommenden US-Regierung gezählt werden. Während Schwergewichte wie Exxon schon angesprungen sind, haben mittelgroße Produzenten Nachholbedarf. Zu dieser Gruppe gehört Saturn Oil & Gas.
Saturn ist durch eine Reihe von Übernahmen in nur wenigen Jahren zu einem mittelgroßen Ölproduzenten aufgestiegen. Alle Ölfelder befinden sich in Kanada und das Unternehmen hat einen Aktienrückkauf gestartet. Auch die jüngsten Quartalszahlen überzeugten mit Rekordwerten.
Im vergangenen Quartal hat Saturn Oil & Gas über 39.000 Barrel Öläquivalent/Tag gefördert. Dies waren 49 % mehr als im Vorjahresquartal. Das bereinigte EBITDA legte um 35 % auf 135,8 Mio. CAD zu, obwohl die realisierten Ölpreise um 12 % niedriger waren als im Vorjahr. Der Nettogewinn lag mit 101,6 Mio. CAD bzw. 0,50 CAD je Aktie ebenfalls deutlich über dem Vorjahr.
Die Experten von researchanalyst.com zeigten sich von den Quartalszahlen begeistert – insbesondere vor dem Hintergrund des schwachen Ölpreises. Insgesamt erwarten sie für das Gesamtjahr ein bereinigtes EBITDA von nahezu 780 Mio. CAD. Die Verschuldung – diese war aufgrund der Übernahmefinanzierungen stark angestiegen – sollte zum Jahresende auf etwa 650 Mio. CAD absinken. Damit würde sich auch das Verhältnis von Enterprise Value zu EBITDA auf etwa 1,4 verringern. Bei den mittelgroßen nordamerikanischen Produzenten liegt der Faktor sonst eher bei 3,8. Saturn ist also sehr günstig bewertet. Zudem weisen die Experten darauf hin, dass die Verschuldung sinkt.
Evotec: Übernahmeschlacht und Kursrückgang?
Auch wenn Evotec im Laufe des Jahres öfter als Übernahmekandidat genannt wurde, war es Ende vergangener Woche doch ein Paukenschlag: Das eher unbekannte US-Biotechunternehmen Halozyme Therapeutics bietet 11 EUR je Evotec-Aktie. Das Evotec-Management reagierte zurückhaltend, denn man wurde vorab nicht von der Absicht informiert. Inzwischen hat die "Börsen-Zeitung" berichtet, dass man sich auf eine Abwehr des Übernahmeversuchs vorbereitet und eigenständig bleiben will. Dem Artikel zu folge, soll dazu die US-Bank Morgan Stanley ins Boot geholt worden sein. Daher fiel die Evotec-Aktie gestern auch deutlich. Denn bei einer Eigenständigkeit dürfte es mit der Kurserholung deutlich länger dauern.
Die Meinung der Deutschen Bank bezüglich der Evotec-Aktie ist eindeutig: "Sell". Das Kursziel der Analysten liegt mit 4 EUR weit von den gebotenen 11 EUR entfernt. Nicht zuletzt durch das Übernahmeangebot habe sich der Kurs der Evotec-Aktie von den Fundamentaldaten abgekoppelt.
Bayer: Analysten rasieren Kursziel
Nachdem Bayer in der vergangenen Woche schwache Quartalszahlen veröffentlicht hatte und die Aktie eingeknickt war, geht es in dieser Woche weiter Schlag auf Schlag. Gestern haben die Analysten von Berenberg ihr Kursziel für die Aktie des Agrar- und Pharmakonzerns von 28 EUR auf 22 EUR deutlich reduziert. Damit sehen die Experten auch auf dem aktuellen Mehrjahrestief kein Kurspotenzial. Für eine substanzielle Kurserholung sei es notwendig, dass Bayer wieder über nachhaltig steigende Gewinne berichtet oder die zahlreichen Gerichtsprozesse in den USA beilegen könnte – egal ob durch Siege oder akzeptable Vergleiche.
Wenige Stunden nach der Veröffentlichung des Researchupdates meldete Bayer, dass man die Vermarktungsrechte an einem noch nicht zugelassenen neuartigen Herzmedikament für Japan vom kalifornischen Biopharmaunternehmen Cytokinetics kauft. Dafür zahlt Bayer zunächst 50 Mio. EUR. Weitere 90 Mio. EUR sind an Meilensteinen bis zur Markteinführung gekoppelt. Sollte es zur Markteinführung kommen und die Umsatzziele von Bayer erfüllen, sind weitere bis zu 490 Mio. EUR fällig. Bei dem Medikament handelt es sich um Aficamten zur Behandlung von Patienten mit hypertropher Kardiomyopathie (HCM), einer krankhaften Verdickung des Herzmuskels. Nach der Meldung konnte sich die Bayer-Aktie immerhin leicht von den Tagestiefstständen erholen.
Fazit
Dass Bayer die Pharma-Pipeline stärkt, ist positiv und nötig. Doch wie die Analysten von Berenberg richtig zusammenfassen, braucht es für einen Turnaround bei der Aktie nachhaltig steigende Unternehmensgewinne oder ein halbwegs bezahlbares Ende der Klagen in den USA. Dagegen klingeln bei Saturn Oil & Gas die Kassen. Zudem sprechen der begonnene Aktienrückkauf, die Aussichten auf hohe Dividenden und das politische Umfeld in den USA für einen Kauf der Aktie. Evotec ist immer für eine Überraschung gut. Es bleibt abzuwarten, wie seriös das Übernahmeangebot ist. Sollte die Übernahme scheitern, wird der Kurs voraussichtlich erst mal abtauchen.
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