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23.08.2022 | 06:00

Wann werden diese Aktien von der Leine gelassen? TUI, Barsele Minerals, ThyssenKrupp

  • Comeback
Bildquelle: pixabay.com

Dieses Phänomen haben wohl alle Anleger schon einmal erlebt: Operativ und fundamental geht es bei Unternehmen richtig gut voran. Der Kurs aber kommt nicht so wirklich in die Gänge. Wir erklären, ob das in jedem Fall ein Warnsignal ist und wie Investoren mit einer solchen Situation umgehen können. Heute mit dabei: Der Reisekonzern TUI, bei dem aktuell wenig Reisefieber eingepreist ist, der Stahlkonzern ThyssenKrupp, der unter der Energiekrise leidet und Barsele Minerals, wo ein wertiges Gold-Projekt seine PS noch nicht auf die Straße bringt.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000 , BARSELE MINERALS | CA0688921083

Inhaltsverzeichnis:


    TUI: Wann wirkt der „neue Besen"?

    Der Reisekonzern TUI müsste eigentlich gerade in diesen Tagen Hochkonjunktur spüren: Die Sommer-Reisezeit erreicht ihren Hochpunkt und inzwischen dürfte sich abzeichnen, ob das Sommer-Quartal für TUI erfolgreich war oder nicht. Nach Monaten der Entbehrung und Corona-Maßnahmen war dieser Sommer vergleichsweise unbeschwert. Viele Menschen sind in den Urlaub geflogen. Erstmals waren auch fernere Ziele wieder angesagt. Doch die öffentliche Diskussion um Energiepreise dürfte manch eine Familie letztlich doch von einer kostspieligen Reise abgebracht haben. Wie war sie also, die Reise-Saison 2022?

    Glaubt man dem DERTOUR Reisebarometer 2022, dann hängt der Himmel für die Branche voller Geigen : Urlauber geben im Mittel mehr als 50% mehr für den Hotelaufenthalt aus, wählen bessere Hotel-Kategorien, bleiben länger und setzen zudem auf All-inclusive. Am Aktienkurs von TUI lässt sich dieser Reise-Hype allerdings noch nicht ablesen. Zwar fielen die Quartalszahlen vor zwei Wochen noch vergleichsweise gut aus, doch macht sich bei TUI Unruhe breit. Der designierte CEO Sebastian Ebel regiert laut der Wirtschaftswoche bei TUI bereits hart durch und will den Reiseveranstalter auf digitale Lösungen und „mehr Masse" trimmen. Vorbild seien die Ticket-Verkäufer im Internet. Die Aktie handelt aktuell am Tief und erscheint auch weiterhin überverkauft. Gemäß dem Motto „neue Besen kehren besser" könnte Neu-CEO Ebel leicht für einen Befreiungsschlag sorgen. Die kommenden Wochen werden spannend.

    Barsele Minerals: Günstiger als die Profis einsteigen

    Spannend war es auch lange um Barsele Minerals. Das Unternehmen, das das gleichnamige Gold-Projekt in Schweden hält und gemeinsam mit dem Joint-Venture-Partner Agnico Eagle betreibt, spekulierte über Monate auf eine Komplett-Übernahme des Projekts. Die Gründe: Rohstoff-Produzent Agnico Eagle wollte sich auf Nordamerika fokussieren und bei Barsele glaubte man, das Projekt in Schweden mit größeren Finanzmitteln schnell in Produktion führen bzw. für einen Käufer aufhübschen zu können. Diese Pläne haben sich bisher nicht bewahrheitet. Agnico Eagle bleibt bei Barsele an Bord und trägt auch weiter die Explorationskosten im Rahmen des geschlossenen Joint Ventures. Hinzu kommen schon bald Mittel aus einer zusätzlichen Finanzierung, die Barsele Minerals vor einigen Tagen angekündigt hat.

    Das Unternehmen wollte zunächst 1 Mio. CAD in Form von 3,33 Mio. Aktien zu 0,30 CAD aufnehmen. Jede Zeichnungseinheit hätte neben einer Aktie auch einen halben Warrant enthalten. Jeder volle Warrant hätte zum Kauf weiterer Barsele-Aktien zu 0,45 CAD innerhalb von 24 Monaten berechtigt. Schon nach wenigen Tagen verdoppelte Barsele Minerals das Gesamtvolumen der Kapitalmaßnahme aufgrund der hohen Nachfrage und bekräftigte, dass sich auch bisherige Insider an der Maßnahme beteiligen werden. Bei Barsele Minerals geht man auch weiter davon aus, mit den nötigen Mitteln eine Ressource von bis zu 4 Mio. Unzen Gold ausweisen zu können. Die inzwischen weltweit stark gestiegenen Energiekosten sollten auch weiterhin für das Barsele-Projekt sprechen: In Schweden ist Strom dank Atom- und Wasserkraft unschlagbar günstig. Die Aktie handelt in Deutschland aktuell unterhalb des Niveaus der Privatplatzierung. Antizyklische Investoren behalten Barsele Minerals auf dem Schirm.

    ThyssenKrupp: Es gibt berechtigte Hoffnung

    Als Antizykliker haben sich zuletzt auch die Analysten der Credit Suisse einen Namen gemacht – sie riefen für den Stahlkonzern ThyssenKrupp ein Kursziel aus, das drei Mal höher als der aktuelle Kurs liegt. 19,40 EUR könnte eine Aktie erreichen, so die Schweizer. Auch die Experten von Jefferies sehen den Wert immerhin noch bei 13,80 EUR und damit deutlich über dem aktuellen Niveau von 5,71 EUR. Die Aktie von Thyssenkrupp leidet unter den anhaltenden Konjunktursorgen und der Angst vor einem Energie-Chaos im Winter. Doch der Konzern mit Wurzeln im Ruhrgebiet ist besser als sein Ruf: Thyssenkrupp hat sich in den vergangenen Jahren neu erfunden, einige Beteiligungen verkauft und andere ausgebaut. Unter anderem will man rund um grünen Wasserstoff eine bedeutende Rolle spielen. Auch konnte man sowohl Absatzmengen als auch Preise steigern. Bei Thyssenkrupp zeichnet sich eine Trendwende ab – auch Analysten sehen offenbar einen Silberstreif am Horizont. Dieser wird aktuell jedoch noch von Gewitterwolken überlagert. Wer Geduld hat und mutig ist, kann langfristig davon profitieren.


    Kurzfristig kann die Aktie von Thyssenkrupp durchaus noch einmal nach unten durchgereicht werden. Auch TUI steht entsprechend unter Druck. Bei Papieren wie Barsele Minerals sorgen die nackten Zahlen dafür, dass das Risiko nach unten begrenzt sein müsste – noch im vergangenen Jahr sah Barsele-CEO Gary Cope den Wert des Barsele-Projekts bei 450 Mio. CAD. Kurzfristig sind aber auch hier Schwankungen möglich. Investoren, die langfristig denken, können von derartigen Phasen der Unsicherheit profitieren und mit einem gut geeichten Investment-Kompass schon früh die richtige Richtung einschlagen!


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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