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20.02.2023 | 06:00

Wasserstoff-Pleite? Das sind die lachenden Dritten: Plug Power, Amazon, First Hydrogen

  • Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

Wasserstoff ist kein Selbstläufer. Die Pleite des LKW-Spezialisten Clean Logistics zeigt: Gerade Hype-Themen müssen solide finanziert sein. In welchen Nischen Anleger noch guten Gewissens investieren können, welche Märkte perspektivisch Wachstum versprechen und wo Wasserstoff auch in Depots für Schübe sorgen kann. Wir stellen drei spannende Unternehmen vor.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , AMAZON.COM INC. DL-_01 | US0231351067 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042

Inhaltsverzeichnis:


    Plug Power tanzt auf vielen Hochzeiten

    Der Wasserstoff-Spezialist Plug Power ist ein wahrer Tausendsassa: Ein Joint-Venture mit Renault mit Namen Hyvia rund um leichte Nutzfahrzeuge sowie den Logistik-Giganten Amazon als Investor und Partner zu haben, ist bereits eine Hausnummer. Doch Plug Power hat noch mehr zu bieten. Auch mit dem südkoreanischen Unternehmen SK E&S arbeitet Plug Power zusammen und will in der Hafenstadt Incheon ein Werk zur Herstellung von Brennstoffzellen errichten. Ab 2024 soll die Produktion starten. Südkorea gilt als Wasserstoff-Land. Hyundai hat mit dem Nexo bereits ein Serienfahrzeug mit Brennstoffzellen-Antrieb. Als Kooperationspartner profitiert Plug Power von seinen zahlreichen Joint-Ventures – im Zweifel ist Blut eben doch dicker als Wasser und Aufträge aus dem erweiterten Dunstkreis des Unternehmens sehr wahrscheinlich.

    Die Aktie von Plug Power hat dennoch ein rabenschwarzes Jahr hinter sich: Auf Sicht von sechs Monaten büßte der Wert rund 45% ein. Wenn selbst große Player Federn lassen müssen, ist kein Wunder, wenn kleinere Startups ohne nennenswerte Kooperationen in einem schwierigen Marktumfeld in die Insolvenz schlittern. Da die Aktie sich inzwischen stabilisiert hat und Plug Power als Tausendsassa gut am Markt positioniert ist, bleibt der Wert eine Art Blue-Chip im Sektor. Auch eine Expansion nach Europa ist für Plug Power denkbar. Dass der Markt auf dem „alten Kontinent" immer übersichtlicher wird, ist für Plug Power kein Nachteil.

    First Hydrogen: Mehr als nur Lieferwagen

    Ebenfalls gut am Markt positioniert ist First Hydrogen. Das kanadische Unternehmen hat sich auf den Bau leichter Nutzfahrzeuge mit Wasserstoff-Antrieb spezialisiert. Auch First Hydrogen plant die Expansion nach Europa und verfügt über wertvolle Kooperationen, etwa mit Ballard Power und AVL Powertrain. Auf den Straßen Großbritanniens werden in einigen Wochen Testfahrzeuge unterwegs sein. Potenzielle Kunden sollen die Möglichkeiten leichter Wasserstoff-Nutzfahrzeuge unter realen Bedingungen testen können. Zugleich profitiert das Unternehmen von zahlreichen Förderprogrammen. Da man auch rund um die Herstellung von Wasserstoff und bei Tankstellen mitmischt, entsteht die Chance auf verschiedene Fördertöpfe. Aktuell liefern sich große Volkswirtschaften einen Wettlauf darum, wer grüne Energie am besten voranbringt.

    First Hydrogen, Robert Campbell am 15. Februar 2023 beim 6. IIF

    Während viele Wasserstoff-Aktien 2022 unter die Räder gekommen sind, feierte First Hydrogen beeindruckende Erfolge – die Aktie kletterte fast von Pennystock-Niveau auf über 5 CAD. Inzwischen hat der Wert konsolidiert und handelt um 4 CAD. Angesichts der verschiedenen Projekte und der Chance, das Wasserstoff-Geschäft entlang der gesamten Wertschöpfungskette abdecken zu können, können erfahrene Investoren den Wert als spekulative Beimischung sehen. Mehr Hintergründe liefert ein Beitrag von researchanalyst.com von vergangener Woche.

    Amazon: Hauptsache grün!

    Dass Wasserstoff für viele Unternehmen aus klassischen Branchen wichtig ist, zeigt etwa Amazon. Der Handelsriese will sich ein grünes Image verpassen. Schon heute sind viele Dächer von Amazons Logistikzentren mit PV-Modulen belegt. Dort entstehende Energie könnte entweder in Form von Strom direkt verbraucht oder mittels Elektrolyse zu grünem Wasserstoff werden. Dass damit Lieferwagen gut fahren können und auch LKW grundsätzlich für Brennstoffzellen geeignet sind, zeigen Beispiele wie First Hydrogen und Nikola. Bei Amazon profitieren Anleger dennoch kaum von der Wasserstoff-Fantasie – zu groß ist das klassische Geschäft. Nachdem die Aktie vor Wochen wegen Konjunktur-Ängsten ein wenig unter Druck war, ist die Zuversicht zurück: Der schlimmste Ausverkauf scheint vorbei, die Aktie dürfte bald in USD wieder dreistellig notieren. Für Wasserstoff-Anleger ist Amazon ohne eher als potenzieller Kunde oder Joint-Venture-Partner interessant. Lieferwagen von First Hydrogen, die Päckchen von Amazon bringen? Das könnte passen!

    PV-Anlagen gehören für Amazon inzwischen dazu - bald auch Wasserstoff-Lieferwagen? (Foto: Amazon)

    Bei Investments in Wasserstoff-Aktien müssen Anleger trotzdem das allgemeine Sentiment im Hinterkopf behalten. Aufkommende Zinsängste lassen Investoren aktuell wieder etwas vorsichtiger werden. Dennoch ist die Stimmung heute deutlich besser als noch 2022. Wenn die Finanzierungsbedingungen auf absehbare Zeit besser werden, könnten Wasserstoff-Aktien sogar wieder anspringen. Kleinere Unternehmen wie First Hydrogen sind dafür gut positioniert. Doch auch Evergreens wie Plug Power sind für Anleger eine Überlegung wert.


    Interessenskonflikt

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    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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