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27.09.2022 | 06:00

Wo Schatten ist, ist auch Licht: Plug Power, dynaCERT, Varta

  • GreenTech
  • Elektromobilität
  • Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

GreenTech-Aktien hatten während der vergangenen Wochen zu Recht Sonderkonjunktur: Regenerative Energiequellen und innovative Antriebe sind inzwischen oftmals sogar günstiger, als bewährte Technologie. Wenn wundert dies eigentlich noch, es ist schließlich eine kaufmännische Entscheidung. Gepaart mit Null-Emissionen ist dies ein entscheidender Vorteil. Wir erklären, wieso manche Aktien dennoch schwächeln und zeigen auf, wo es interessante Chancen gibt.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55

Inhaltsverzeichnis:


    Plug Power: Warum die Aktie nach dem Amazon-Deal schwächelt

    Im August vollzog die Aktie von Plug Power einen Freudensprung. Der Grund: Amazon ist beim Wasserstoff-Pionier eingestiegen und kündigte zudem an, Hubwagen in Logistikzentren künftig mit Wasserstoff zu betreiben. Alles Nötige dafür kommt in Zukunft von Plug Power. Gepaart mit der Nachricht wurde die Fantasie laut, Amazon könne in Zukunft in noch mehr Bereichen auf die Technologie von Plug Power setzen – der Kurs preschte nach oben. Insgesamt kletterte die Aktie im deutschen Handel allein im August von rund 20 auf über 30 EUR. Nach dem Anstieg um mehr als 50% setzte allerdings eine Gegenbewegung ein.

    Inzwischen hat die Aktie rund die Hälfte ihres Anstiegs wieder korrigiert. Derartige Bewegungen sind nach einer dynamischen Neubewertung üblich. Dabei gilt das Credo, dass der Kaufdruck umso größer ist, je früher sich ein Wert wieder stabilisiert. Doch warum behält der Markt bei Plug Power seinen Optimismus nicht bei? Gerade in diesen Tagen prasseln zahlreiche Nachrichten auf Anleger ein. Der Amazon-Deal liegt angesichts dieses Ereignis-Feuerwerks für viele Marktteilnehmer bereits weit zurück. Es ist angesichts der aktuellen Marktlage völlig normal, wenn die Volatilität hoch bleibt und Aktien nach dynamischen Ausbruchsbewegungen nicht sofort einen „Bilderbuch-Chart" ausbilden. Anleger müssen dieser Gemengelage Rechnung tragen und Positionsgrößen anpassen. So gelingt es leichter, irrationale Kurse auszusitzen. Fundamental scheint Plug Power in eine neue Ära eingetreten zu sein – der wachsende Zuspruch zur Wasserstoff-Technologie ist ein Ritterschlag für die Branche.

    dynaCERT nimmt Industrie-Kunden ins Visier

    In einem gänzlich anderen Stadium befindet sich die Aktie von dynaCERT – das Unternehmen befindet sich gerade in einer Art Schaulaufen um potenzielle Kunden. dynaCERT produziert Elektrolysesysteme für Dieselmotoren. Dank dieser Umrüst-Kits sollen klassische Verbrenner grüner werden, weniger Sprit verbrauchen und weniger CO2 emittieren. In den vergangenen Jahren gestaltete sich der Markteintritt für dynaCERT schwierig. Doch seit einiger Zeit scheint das Unternehmen eine Nische gefunden zu haben: In Zukunft will man die Technologie in erster Linie Kunden aus Industrie und Bergbau anbieten. Hier gibt es teure und schwere Maschinen, bei denen sich eine Umrüstung lohnt. Da dynaCERT zudem anbietet, mittels einer eigenen Telematik-Software sämtliche Einsparungen auch zu dokumentieren, wird die Sache für Unternehmen, die sich weltweit in einem ESG-Wettlauf befinden, interessant.

    Selbst vermeintlich „dreckige" Branchen, wie etwa der Bergbau, unterliegen den ESG-Regeln und duellieren sich nach dem Best-in-Class-Prinzip. Dieses besagt, dass das nachhaltigste Unternehmen einer Branche vom Markt in punkto Finanzierungsbedingungen begünstigt wird – hohe ESG-Scores sind also bares Geld wert! Mit der Technologie von dynaCERT sollen Unternehmen schon bald CO2-Zertifikate erwerben können. Das ist eine Art Joker für das eigene ESG-Profil. In der vergangenen Woche präsentierte dynaCERT auf der IAA Transportation in Hannover. Nach Angaben des Unternehmens war das Feedback der Teilnehmer positiv. Um sich die Technologie noch genauer erklären zu lassen, können interessierte Anleger am Dienstag, den 27.9. kostenfrei am International Investment Forum (IIF) teilnehmen. Neben dynaCERT präsentieren zahlreiche spannende Wachstumsunternehmen, bis hin zu deutschen Klassikern wie Varta und auch Hannover Rück.

    Varta: Jetzt ist es raus – offene Kommunikation als Chance

    Vor allem auch der jüngste Kursverlauf von Varta dürfte auf dem IIF für Diskussionsstoff sorgen. Der MDAX-Wert strich in der vergangenen Woche seine Jahresziele ersatzlos. Wegen der hohen Energiepreise und der Verzögerung von größeren Aufträgen seien die Ziele nicht mehr haltbar. Wie es weitergeht – unklar. Der Markt quittierte die Gewinnwarnung mit einem Minus von rund einem Drittel. Das Beispiel von Varta zeigt, dass es Unternehmen, die konkret liefern können, im aktuellen Marktumfeld schwerer haben, als Anbieter, die gerade erst an ihrem Markteintritt arbeiten. Konkrete Ziele zu erreichen und Produkte konkurrenzfähig zu vermarkten, fällt gerade im aktuellen Marktumfeld schwer. Mittelfristig könnte das Spiel mit offenen Karten für Varta aber sogar positiv sein. Ab jetzt fokussiert sich der Markt auf das folgende Geschäftsjahr.


    Bei Varta scheint der Worst Case für 2022 bereits eingepreist. Fast nur noch Raum für positive Überraschungen bietet auch dynaCERT. Das Unternehmen passt mit seiner Wasserstoff-Technologie in die Zeit und die Aktie wirkt überverkauft. Gerade Nachzügler und gefallene Engel aus dem GreenTech-Bereich könnten in den kommenden Monaten positiv überraschen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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