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19.10.2022 | 06:00

Biotech-Fonds über die Schulter schauen: Bavarian Nordic, Cardiol Therapeutics, Valneva

  • Biotech
Bildquelle: pixabay.com

Eine aktuelle Studie von Accenture zeigt, dass Konsumenten nicht bereit sind, ihre Ausgaben für Gesundheit und Wohlbefinden zu reduzieren – auch wenn es wirtschaftlich gerade nicht so wirklich rund läuft. Trotz Unsicherheiten sehen die Befragten Ausgaben in den Bereichen „Gesundheit" und „Fitness" als „essenziell" an. Wer für diese Bereiche sogar bezahlt, dürfte auch bei Kassenleistungen, wie Medikamenten und Impfstoffen den Anspruch haben, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Informierte Patienten und Verbraucher machen ihren Ärzten Druck, wenn es neue Therapien gibt. Krankenkassen, die ebenfalls in Konkurrenz zueinander stehen, tragen dem Rechnung. Wir beleuchten drei Biotech-Werte und machen den Anlage-Check.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006 , BAVARIAN NOR NAM. DK 10 | DK0015998017 , VALNEVA SE EO -_15 | FR0004056851

Inhaltsverzeichnis:


    Bavarian Nordic: Guter Mix aus Substanz und Fantasie

    Die Aktie von Bavarian Nordic wurde zuletzt wieder wachgeküsst. Der Grund: Mehrere Länder, darunter der Bund, kaufen weitere Impfdosen gegen Affenpocken. Zugleich hat das Unternehmen vermeldet, dass ein Covid-19-Impfkandidat, der als Booster gedacht ist, auch nach sechs Monaten noch eine robuste Immunreaktion bei verschiedenen Corona-Varianten zeigt. Ebenfalls in einem klinischen Stadium ist der Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), das Erkrankungen der unteren Atemwege auslösen kann. Einen Impfstoff gibt es bislang nicht, allerdings wird in der zweiten Jahreshälfte mit einem ersten Zulassungsantrag gerechnet. Der Markt für RSV-Impfungen hat Milliarden-Potenzial.

    Bereits auf dem Markt sind seitens Bavarian Nordic Impfstoffe gegen Pocken, Ebola sowie Tollwut, FSME und Affenpocken. Damit bietet auch die Aktie einen ausgewogenen Mix aus Wachstumschancen und kontinuierlichen Cashflows. Das sehen auch Analysten so. Die sieben Analysten, die die Aktie aktuell auf dem Schirm haben, geben im Mittel eine Kaufempfehlung ab. Im Mittel liegt das Kursziel rund 88% über dem aktuellen Kurs. Selbst das Kursziel des pessimistischsten Analysten sieht noch ein Potenzial von rund 30%. Nachdem die Aktie nach Ihrem Affenpocken-Hype zurückgekommen ist, können Anleger wieder über einen Einstieg nachdenken. Anleger sollten aber bedenken, dass Rückschläge in klinischen Studien nicht ausgeschlossen sind.

    Cardiol Therapeutics: Studie zeigt positive Signale

    Blickt man auf den Kursverlauf der Aktie von Cardiol Therapeutics, könnte man glauben, der Wert hätte einen solchen Rückschlag bereits erlitten – die Aktie kennt seit Monaten kein Halten mehr und ist inzwischen wieder ein Pennystock. Dabei gilt Cardiol Therapeutics noch immer als Hoffnungsträger für entzündliche Erkrankungen des Herzens. Vor weniger als einem Jahr nahm das Unternehmen rund 50 Mio. USD im Zuge einer Kapitalerhöhung auf. Der Preis je Einheit lag damals bei 3,07 USD. Heute handelt die Aktie an der NASDAQ bei 0,61 USD. Operative Rückschläge seitdem? Fehlanzeige!

    Vor einigen Wochen präsentierte Cardiol Therapeutics vorklinische Ergebnisse beim jährlichen Wissenschaftskompendium dier US-Gesellschaft für Herzversagen (Heart Failure Society of America). Deren Grundtenor: Der Wirkstoff CardiolRx ist dazu geeignet, die Herzfunktion zu schützen und für eine antifibrotische Wirkung zu sorgen. "Unsere Forscherkollegen vom Houston Methodist DeBakey Heart & Vascular Center haben bereits gezeigt, dass CardiolRx™ die Herzfunktion in einem präklinischen Modell der Herzinsuffizienz erhält. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie liefern weitere Belege für die kardioprotektiven Eigenschaften von CardiolRx, die auf antifibrotische Mechanismen mit therapeutischem Potenzial bei Herzinsuffizienz hindeuten", erklärte Dr. Andrew Hamer, Chief Medical Officer und Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung von Cardiol Therapeutics. Da Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems eine Volkskrankheit sind und derartige Symptome auch im Zusammenhang mit schweren Verläufen von Covid-19 auftreten können, sollten Anleger die Aktie von Cardiol Therapeutics nicht abschreiben. Gut möglich, dass hinter dem Ausverkauf der Aktie auch Gründe stecken, die nichts mit Cardiol Therapeutics zu tun haben. Aktuell scheint die Aktie einen Boden auszubilden – für schwache Nerven ist der Wert trotzdem nichts. Hartgesottene Spekulanten mit einem effektiven Money- und Risikomanagement können sich den Wert aber bereits wieder ansehen.

    Valneva: Biotech-Profis greifen ins fallende Messer

    Ein Comeback vollzogen hat kürzlich auch die Aktie von Valneva. Nachdem die Corona-Pläne der Franzosen zu einem Fiasko wurden, fokussiert sich das Unternehmen jetzt auf Vakzine gegen das Chikungunyafieber und Borreliose. Auch Großinvestoren sind dem Unternehmen zugetan und zeichneten zuletzt eine Kapitalerhöhung über 100 Mio. EUR. Neben bestehenden Aktionären soll auch der Biotech-Investor Deep Track Capital zugegriffen und soll Gerüchten zufolge rund die Hälfte der neuen Aktien gezeichnet haben. Der Vertrauensbeweis von Branchenkennern dürfte auch bisherige Aktionäre beruhigen. Wie auch bei Cardiol Therapeutics bleibt abzuwarten, ob der Kurs auf dem aktuellen Niveau einen Boden findet.


    Der Einstieg der Biotech-Profis von Deep Track Capital trotz des während der vergangenen Monate desaströsen Kursverlaufs bei Valneva sollte auch ehemaligen Biotech-Hoffnungsträgern, wie Cardiol Therapeutics, Mut machen. Sobald klinische Studien Erfolge zeigen, greifen hartgesottene Investoren zu – im Fall von Deep Track Capital gerne auch im großen Stil. Bei Cardiol Therapeutics dürfte hinzukommen, dass einige Investoren, die zugleich Warrants des Unternehmens hielten, in den vergangenen Monaten bei herausfordernden Marktbedingungen die Reißleine gezogen haben. Potenzial ist rund um innovative Wirkstoffe und Vakzine aber weiterhin vorhanden.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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