Menü schließen




06.04.2021 | 05:00

BYD, Silkroad Nickel, Nornickel: Wer profitiert vom Elektro-Boom?

  • Elektromobilität
Bildquelle: pixabay.com

Visionäre stehen am Anfang ihres Weges oft alleine da. Als Tesla irgendwann um 2011 herum deutsche Journalisten zu Testfahrten einlud, war das Projekt „Elektroauto" noch Zukunftsmusik. Doch schon nach dem besagten Pressetermin hatte sich im Bewusstsein der Öffentlichkeit etwas getan. Die fulminante Beschleunigung des ersten Tesla-Roadsters zauberte allen Testfahrern ein Lächeln aufs Gesicht. Selbst die größten Zweifler waren zumindest besänftigt und interessiert daran, was von Tesla noch kommt. Der Rest ist Geschichte. Heute eifern auch Unternehmen wie Volkswagen oder Daimler den Visionären um Elon Musk nach. Doch damit Elektromobilität Mainstream werden kann, kommt es neben innovativen Herstellern von Elektroautos auch auf die Versorgung mit Rohstoffen an. Wir stellen drei Unternehmen vor.

Lesezeit: ca. 2 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: SGXE31916740 , CNE100000296 , US55315J1025

Inhaltsverzeichnis:


    BYD: Warum die Aktie nicht mehr unter Strom steht

    Der chinesische Autobauer BYD ist ebenso wie auch Tesla ein Elektroauto-Pionier. Schon vor rund zehn Jahren fokussierte sich das Unternehmen auf Akkus und entwickelte später Kleinfahrzeuge, Scooter und Busse in Kooperation mit anderen Unternehmen. Heute gilt BYD als Unternehmen, das große Teile der Wertschöpfung abdeckt. Die Automarke bietet neben Bussen auch Taxen, einen SUV und eine schnittige Limousine. Die Akkus kommen auch weiterhin aus eigener Fertigung – und die Rohstoffe dafür hat sich das Unternehmen über Jahre in aller Welt gesichert.

    Während die Versorgung mit kritischen Batteriemetallen, wie etwa Lithium, Kobalt oder auch Nickel, hierzulande erst nach und nach als Voraussetzung für die Mobilitätswende erkannt wird, gehen die Chinesen seit vielen Jahren sehr strategisch dabei vor, wenn es darum geht, Vorkommen zu sichern. Schon 2016 startete das Land eine Elektrooffensive und adressierte in erster Linie den öffentlichen Personennahverkehr. Dadurch konnte die chinesische Autoindustrie schon früh Kontakte zu Zulieferern etablieren und hat heute einen Vorteil. Die Aktie von BYD hat in den letzten Monaten etwas eingebüßt. Nach dem Elektro-Hype des vergangenen Jahres ist das aber kein Wunder. Das Unternehmen ist gut positioniert und will 2021 auch in Deutschland angreifen.

    Silkroad Nickel: Profitabler Produzent mit gutem Draht nach China

    Wenn es um die gefragten strategischen Metalle Nickel und Kobalt geht, ist das indonesische Unternehmen Silkroad Nickel eine gute Adresse. Schon heute hat Silkroad Nickel Abnahmeverträge mit chinesischen Industrie-Konglomeraten. Insgesamt liefert Silkroad Nickel bis zu 900.000 Tonnen Nickelerz jährlich an die beiden chinesischen Unternehmen Tsingshan Holding Group und Hua Yue Nickel Cobalt. Indonesien ist seit jeher ein gefragter Produzent von Industriemetallen, 27% des weltweiten Nickel-Angebots kommt aus Indonesien. Vor einigen Jahren beschloss das Land, dass Rohstoffe künftig im Land verarbeitet werden müssen, um mehr Wertschöpfung innerhalb des Landes zu leisten. Silkroad Nickel hat selbst in die Logistik investiert und sich beispielsweise an Lastschiffen beteiligt um seine Produkte an Abnehmer verbringen zu können.

    In den kommenden Monaten und Jahren will Silkroad diese Strategie fortsetzen. Als nächsten Schritt will das Unternehmen in die Produktion von Laterit-Erz investieren. Der Stoff ist Voraussetzung dafür, um rostfreien Stahl herzustellen und kann auch Grundstoff für die Batterieproduktion sein. Um die Pläne umsetzen zu können, will Ganfeng Lithium, der weltweit größten Hersteller von Lithiumverbindungen, 30 Mio. USD mittels einer Wandelanleihe in Silkroad Nickel investieren. Aktuell läuft die Due Diligence. Da die Nachfrage nach Nickelprodukten im Zuge der Elektrifizierung der Mobilität in den nächsten Jahren stark ansteigen soll, könnte Silkroad Nickel als Produzent mit niedrigen Kosten und guten Verbindungen nach China profitieren.

    Nornickel mit zahlreichen Rückschlägen

    Profiteur des Großtrends dürfte auch das russische Unternehmen Nornickel sein. Obwohl der Name bei Nornickel Programm ist, stellt Nickel mit einem Anteil von 25% vom Umsatz nur die zweitwichtigste Einnahmequelle des Unternehmens dar. Mit 37% ist Palladium der wichtigste Umsatzgarant. Drittes Standbein in Kupfer mit rund 20% Umsatzanteil. 2020 belastete ein Umweltskandal den Kurs von Nornickel: Bei einer Tochterfirma traten große Mengen Diesel aus. Als Antwort auf die Empörungswelle und die Drohungen aus Moskau will Nornickel jetzt grüner werden und auf neue Technologien setzen. Dass kein Weg an einer nachhaltigen Produktion von Industriemetallen vorbeiführt, ist in der Branche ein offenes Geheimnis. Auch kleinere Produzenten wie Silkroad Nickel sind sich dessen bewusst. Nornickel erlebte zuletzt allerdings erneut einen Rückschlag: In zwei Minen kam es zu Wassereinbrüchen. Die Aktie ist ein typischer Zykliker und zudem zu groß für Überraschungen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.esg-aktien.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 11.07.2024 | 05:05

    Aktien mit Befreiungsschlag? Evotec, Varta und Carbon Done Right Developments

    • umweltschutz
    • Klimaschutz
    • Elektromobilität
    • biotechnologie

    Bei Evotec geht es derzeit Schlag auf Schlag. Gestern hat eine Kooperation mit dem Pharmariesen Pfizer die Aktie angetrieben. Fällt jetzt endlich der Widerstand bei 10 EUR? Auch bei Varta gab es zuletzt positive News. Ist die mögliche Zusammenarbeit mit Porsche ein Gamechanger? Dazu haben Analysten eine klare Meinung. Bei Carbon Done Right Developments warten Anleger auf die AIM-Notierung. Danach könnte ein Kursfeuerwerk gezündet werden, schließlich arbeitet das Unternehmen an einem Öko-System in einem Milliardenmarkt. Soll man sich jetzt positionieren? Alle drei Unternehmen arbeiten jedenfalls an einem Befreiungsschlag.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 06.06.2024 | 05:05

    Bei diesen Aktien jetzt einsteigen?! BYD, Varta, Royal Helium!

    • Elektromobilität
    • Batterietechnologie
    • edelgase
    • Rohstoffe

    Jetzt auf Nachzügler-Aktien zu setzen, könnte sich lohnen. Schließlich sind die Highflyer von 2024 aus den Bereichen Künstliche Intelligenz und Rüstung alles andere als günstig bewertet. Hier sind drei Aktien, die sich mindestens auf den ersten Blick jetzt lohnen könnten. BYD hat gegen den Branchentrend positive Verkaufszahlen veröffentlicht, macht Fortschritte beim autonomen Fahren und Analysten sind optimistisch. Wer indirekt vom Boom bei Rüstung oder Quantencomputern profitieren will, sollte sich Royal Helium ansehen. Eine Kapitalerhöhung hat frisches Geld in die Kasse gespült und der Helium-Produzent kann wieder durchstarten. Und was macht Sorgenkind Varta? Der strauchelnde Batteriehersteller hat einen neuen Chef gefunden, aber die alten Probleme bleiben.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 24.04.2024 | 05:05

    Macht China ernst? Rheinmetall und Almonty Industries profitieren! Varta Aktie vor dem Abgrund?

    • Kritische Rohstoffe
    • rüstung
    • Elektromobilität

    Bereitet sich China tatsächlich auf einen Angriff auf Taiwan vor? Dass China seine Goldreserven massiv aufstockt, ist bekannt. Doch warum auch Wolfram? Denn eigentlich ist China selber der größte Produzent des nicht nur in der Rüstungsindustrie begehrten Rohstoffes. Doch wie der Almonty-Chef kürzlich auf einer Investorenkonferenz sagte, kaufen die Chinesen derzeit große Mengen Wolfram. Über die Hintergründe kann nur spekuliert werden. Klar ist, die westliche Welt muss sich Wolfram sichern. Almonty Industries produziert bereits in Europa und will noch in diesem Jahr eine riesige Wolfram-Mine in Südkorea in Betrieb nehmen. Dann sollen Umsatz und Gewinn kräftig steigen und zu einer Neubewertung der Aktie führen. Eine Neubewertung hat Rheinmetall in den vergangenen zwei Jahren vollzogen. Kann es bis auf 600 EUR hoch gehen? Dagegen steht Varta am Abgrund. Analysten sehen auch auf dem aktuellen Kursniveau kein Upside.

    Zum Kommentar