21.08.2023 | 06:00
Chinas Schattenbanken senden erste Schock-Wellen: Deutsche Bank, Allianz, Viva Gold
China galt vielen Marktbeobachtern schon als das eigentliche Zugpferd der Finanzmärkte. Selbst als das US-Wachstum in Folge von Krisen an seine Grenzen stieß, punkteten die Chinesen noch mit Wachstumsraten deutlich jenseits der Marke von 5 %. Doch die Situation hat sich verändert. China ist zunehmend ein Problemfall. Der chinesische Immobilienmarkt steckt in einer misslichen Lage. Die Situation um Projektentwickler Country Garden könnte, wie einst bei Evergrande, international Wellen schlagen – und auch deutsche Finanzinstitute in die Bredouille bringen.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | DE0005140008 , ALLIANZ SE NA O.N. | DE0008404005 , VIVA GOLD CORP. | CA92852M1077 , COUNTRY GARDEN HLDGS CO. | KYG245241032
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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Country Garden ist nicht das einzige Problem
Wie das Handelsblatt in der vergangenen Woche berichtete, greifen die Probleme am Immobilienmarkt auf die Finanzbranche über. Der Treuhandfonds Zhongrong International Trust räumte zuletzt kurzfristige Liquiditätsprobleme ein. Derartige Trusts gelten als Teil von Chinas Schattenbanken-System und spielten in der Vergangenheit für die Entwicklung des chinesischen Immobilienmarktes eine bedeutende Rolle. Auch Immobilienentwickler Country Garden hat bereits Liquiditätsprobleme eingeräumt. Daten aus den vergangenen Monaten legen außerdem nahe, dass Dollar-Anleihen von Country Garden auch viele internationale Finanzunternehmen im Bestand haben. Darunter etwa Blackrock, aber auch die Deutsche Bank und Allianz. Bei letzterer lag das Engagement per Ende Juni laut Handelsblatt bei rund 301 Mio. USD. Inzwischen könnten sich die Bestände der genannten Banken verändert haben.
Deutsche Bank und Allianz: Wo sind die Anleihen von Country Garden?
Obwohl die genannten Banken Ausfälle verschmerzen dürften, zeigt die hohe Zahl internationaler Institute, die auf dem chinesischen Immobilienmarkt investiert sind, welches Risiko in China steckt. Zugleich machen sich immer mehr Anleger Gedanken darüber, wie aussagekräftig die Wachstumszahlen aus China überhaupt noch sind. China wird immer wieder vorgeworfen, Konjunkturdaten zu schönen. Wie rigoros Peking wird, wenn Fakten nicht ins Bild passen, zeigt auch der Umstand, dass China ab sofort keine Details zur Jugendarbeitslosigkeit mehr veröffentlichen will. Rund ein Fünftel der Absolventen sind in China ohne Job. Während Peking der chinesischen Jugend Verzicht und Leidensfähigkeit predigt, gärt es nicht erst seit den Protesten gegen die rigorosen Lockdowns während der Pandemie im Land.
Aktien aus dem Finanzsektor, wie etwa Deutsche Bank und Allianz, gaben in der vergangenen Woche bereits nach. Während das Kurs-Comeback im Ein-Jahres-Chart der Deutschen Bank in weite Ferne gerückt ist, befindet sich Allianz noch immer in der Nähe des Jahres-Hochs. Ziehen die Probleme auf dem chinesischen Immobilienmarkt weiter Kreise und wächst die Unsicherheit, könnte es zu einer Neuauflage der Banken-Panik vom vergangenen März kommen. Um sich gegen derartige Unsicherheit abzusichern, können Anleger Banken-Titel entweder shorten oder aber auf exotischere Instrumente, wie etwa Volatilitäts-ETFs setzen. Auch Gold, das aktuell fast so günstig wie seit einem halben Jahr nicht mehr ist, könnte profitieren.
Viva Gold: Mini-Bewertung – riesiger Hebel
Willem Middelkoop, Gründer des Commodity Discovery Fund, verwies kürzlich in einem Interview in nordamerikanischen Medien auf anhaltende Gold-Käufe von Notenbanken. Insbesondere China habe seit dem Jahreswechsel rund 100 t Gold gekauft. Laut Middelkoop votiere China damit gegen den US-Dollar. Auch die Volatilität auf dem US-Anleihenmarkt deute nach Ansicht des Marktkenners darauf hin, dass das Vertrauen in den Greenback schwinde. Für Anleger, die in Gold eine Krisen-Versicherung sehen, könnte das kanadische Gold-Unternehmen Viva Gold interessant sein.
Viva Gold ist lediglich mit 12,3 Mio. CAD bewertet und bietet aufgrund dessen einen großen Hebel auf den Goldpreis. Das Besondere an Viva Gold ist, dass das operative Geschäft der Kanadier für ein Explorationsunternehmen vergleichsweise weit fortgeschritten ist. Ende des Jahres will das Unternehmen mit einer Machbarkeitsstudie beginnen und sich anschließend binnen eines weiteren Jahres für den Bau einer Mine entscheiden. Erste Berechnungen legen einem solchen Projekt durchaus gute Chancen nahe. Auf dem aktuellen Goldpreis-Niveau könnten sich Investitionen in eine Mine bereits nach weniger als zwei Jahren amortisiert haben. Das Tonopah-Projekt befindet sich im Walker Trend im US-Bundesstaat Nevada und könnte sowohl im kostengünstigen Haufenlaugungs-Verfahren als auch als Tagebau in Produktion gehen. Das Management, das in der Vergangenheit bereits Gehalte von 15,7 g/t Gold und 16,4 g/t Silber auf Tonopah erbohrt hat, sieht auf dem Projekt darüber hinaus weiteres Potenzial für neue Entdeckungen. Die Aktie hat in den vergangenen Monaten stark nachgegeben. Operative Gründe hatte der Ausverkauf nicht. Mutige Investoren können in Viva Gold aktuell Chancen sehen.
Nach der Börsen-Euphorie der vergangenen Monate legen immer mehr Anleger einen Fokus auf Risiken und werden vorsichtiger. In der Tat, könnten Probleme von China ausgehen und für einen heißen Herbst sorgen. Stark überverkaufte Titel aus dem Gold-Sektor könnten davon profitieren. Junior-Unternehmen, wie Viva Gold, können erfahrenen Investoren mit einem guten Sinn für Timing die Chance auf dynamische Renditen eröffnen.
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