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20.04.2021 | 05:00

Curevac, Biontech, PsyBio: Gamechanger von gestern – und morgen?

  • Biotech
Bildquelle: pixabay.com

Die Impfstoffe gegen das Coronavirus verändern alles. Wer noch vor Wochen ängstlich zu Hause saß, traut sich nach dem Pieks wieder in Gesellschaft. Auch wenn Kontaktbeschränkungen weiterhin gelten – das Lebensgefühl ist nach der Impfung ein anderes. Vor allem deutsche Impfstoff-Hersteller haben mit innovativer mRNA-Technologie Impfstoffe geschaffen, die weitgehend ohne Skandale auskommen – und einen guten Schutz bieten. Im Windschatten bereiten sich schon neue, innovative Unternehmen darauf vor, die nächsten Gamechanger auf den Markt zu bringen. Für Investoren kann das ein lohnendes Umfeld sein.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
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Inhaltsverzeichnis:


    Curevac: Vom Bummel-Unternehmen zum Hoffnungsträger

    Der Tübinger Impfstoffhersteller Curevac stand lange im Schatten von Biontech, der Konkurrenz aus Mainz. Der Grund: Die Mainzer waren schneller auf dem Markt und gehörten zu den ersten Impfstoffen, die weltweit eingesetzt wurden. Doch das Image-Problem rund um AstraZeneca und auch die Schwierigkeiten beim ähnlich konzipierten Vektor-Impfstoff von Johnson & Johnson geben den Tübingern von Curevac jetzt Rückenwind. Selbst im regeltreuen Deutschland werden Rufe nach einer Sonderzulassung laut.

    Selbst wenn dieser Schritt nicht gelingt, so ist Curevac spätestens seit der Kooperation mit Bayer, die im Dezember geschlossen wurde, auf der Zielgeraden. Das Unternehmen hat früh auf Perfektion gesetzt und das Ziel, bei den Ersten zu sein, hintenangestellt. Während das Geschäft mit Impfstoffen in Ländern wie Großbritannien, Israel oder den USA bereits weitgehend vorbei ist, könnte der moderne mRNA-Impfstoff von Curevac für Europa zur rechten Zeit kommen. Die Aktie schickt sich bereits an, vergangene Verlaufshochs wieder zu erreichen. Neben der EU könnten auch andere Länder, die verstärkt auf Johnson & Johnson gehofft hatten, zu Curevac wechseln. Sicher ist schon heute, dass die Nachfrage nach dem Tübinger Impfstoff das Angebot übersteigt. Die Aktie könnte auf den letzten Metern der Pandemie noch zu einem Gewinner werden.

    Biontech: Was kommt da noch?

    Ein Gewinner ist Biontech bereits – aktuell handelt die Aktie bei rund 127 EUR so hoch wie noch nie. Dass das Unternehmen vielversprechend ist, war auch nach der erfolgten Zulassung in den USA, Europa und vielen anderen Ländern klar. Einige Marktteilnehmer hatten zwar erwartet, bei Biontech sei die Luft nach dem erfolgreichen Marktstart raus, doch ist heute klar, dass es erstens weiterer Auffrischungs-Impfungen bedarf und dass Biontech zweitens rund um die mRNA-Technologie führend ist. Perspektivisch rücken damit auch Präparate in den Fokus, die gegen Erkrankungen, wie etwa Krebs helfen. Das Unternehmen und auch die Aktie bleiben vielversprechend. Anleger sollten aber bedenken, dass bei Biontech bereits viel Phantasie eingepreist ist.

    PsyBio Therapeutics: Paradigmenwechsel im Kampf gegen Depressionen

    Ganz am Anfang steht stattdessen das US-Unternehmen PsyBio Therapeutics. Das Unternehmen nutzt die in den USA weit verbreitete Forschung rund um den Wirkstoff Psilocybin, um Medikamente gegen Depressionen zu entwickeln. Psilocybin kommt unter anderem in sogenannten Zauberpilzen vor und ist als Halluzinogen bekannt. Immer mehr Wissenschaftler glauben, dass der Wirkstoff in klarer Dosierung und unterstützt von therapeutischen Maßnahmen sehr effektiv gegen Depressionen sein kann. Selbst wenn der Wirkstoff nicht mehr im Menschen nachgewiesen wird, bleiben die psychischen Effekte. Da Menschen unter dem Einfluss dieser Wirkstoffe oftmals überwältigende metaphysische Erfahrungen machen, sind Medikamente auf deren Basis ein potenzieller Gamechanger.

    PsyBio arbeitet eng mit der Universität von Miami zusammen und genießt dank der engen Beziehung zur Wissenschafts-Community einige Vorteile, wie etwa die Möglichkeit, mit mehreren Wirkstoffen zu arbeiten und diese zu kombinieren, betont PsyBio-CEO Evan Levine in einem Interview: „Wir haben eine einzigartige Beziehung zu einer großen Forschungsuniversität, die uns Zugang zu Dienstleistungen und Talenten bietet, die viele andere Unternehmen nicht haben. Unsere Zusammenarbeit sowohl mit dem Fachbereich Ingenieurwesen als auch mit dem Fachbereich Psychologie an der Universität Miami bietet uns eine beispiellose Möglichkeit, neuartige Kombinationen zu erforschen, für die Wettbewerber bei kommerziellen Dienstleistern Schlange stehen müssten."

    Geringe Bewertung trifft potenziellen Milliardenmarkt

    Während Konkurrenten, wie etwa Compass Pathways, bereits mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet sind, ist PsyBio Therapeutics an der Börse aktuell lediglich rund 33 Mio. USD wert. Weiterhin verfügt das Unternehmen über einen zweistelligen Millionenbetrag in der Kasse. PsyBio Therapeutics sieht sich gemeinsam mit Ankeraktionären, die rund vierzig Prozent des Unternehmens halten, auf einer langfristigen Mission und will die Forschung rund um psychoaktive Wirkstoffe zur Behandlung von Depressionen weiter fortsetzen. „Psilocybin und die damit verbundene Forschung bieten einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie psychische Krankheiten und andere Störungen behandelt werden, indem das Gehirn "neu verdrahtet" und der Geist verändert wird. Darüber hinaus macht diese neue Klasse von Substanzen weder süchtig noch ist sie tödlich und hat kein negatives Nebenwirkungsprofil", so Levine optimistisch. Da die Aktie seit Wochen seitwärts tendiert, könnte das aktuelle Niveau für weitsichtige Investoren ein guter Zeitpunkt sein – noch steht PsyBio am Anfang.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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