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13.10.2025 | 05:20

Die Gewinner im Zoll-Krieg: Almonty Industries, MP Materials, Bayer

  • Kritische Rohstoffe
  • Chemie
  • rüstung
  • Agrar
Bildquelle: Rheinmetall AG

Börsenbeben am Freitag: Donald Trump droht wieder mit der Zoll-Keule. Damit reagierte er auf die Ankündigung Chinas, die Exportkontrollen auf Seltene Erden zu erweitern. Doch es gibt auch Gewinner im Rohstoffkrieg zwischen den beiden Supermächten. So hat sich die US-Regierung in den vergangenen Monaten in Unternehmen wie MP Materials eingekauft. Dabei ging es bisher um Seltene Erden und Lithium. Folgt bald Wolfram? Das kritische Metall wird schon lange nicht mehr in den USA abgebaut. Um dies zu ändern, wäre Almonty der logische Partner. Bezeichnend: Während US-Aktien am Freitag teils massiv verloren, konnte sich die Almonty-Aktie vom Tagestief deutlich erholen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203987072 , MP MATERIALS CORP | US5533681012 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    Rohstoffkrieg zwischen China und den USA

    Die jüngste Zoll-Drohung von Donald Trump in Richtung China richtet den Blick der Welt erneut auf einen schon länger schwelenden Konflikt der Supermächte: den Kampf um Rohstoffe. Denn Peking dominiert weltweit die Verarbeitung von Schlüsselrohstoffen wie Wolfram, Seltene Erden, Graphit oder Lithium – Materialien, die für Batterien, Mikrochips, Rüstung und Energiewende unverzichtbar sind. Exportbeschränkungen werden als Druckmittel eingesetzt. Washington reagiert mit massiven Förderprogrammen für den Ausbau eigener Lieferketten. Der Rohstoffkonflikt ist damit längst ein geopolitischer Machtkampf um technologische Souveränität und wirtschaftliche Sicherheit geworden.

    Um Zugriff auf kritische Rohstoffe zu erhalten und, soweit möglich, die Produktion in den USA aufzubauen, hat sich die US-Regierung in den vergangenen Monaten bereits an zahlreichen Unternehmen beteiligt. Den Anfang machte im Juli MP Materials. Das US-Verteidigungsministerium investierte rund 400 Mio. USD. MP Materials gehört die einzige größere Produktionsstätte für Seltene Erden in den USA. Die Produktion soll in den kommenden Jahren deutlich ausgebaut werden. Ähnliche Beteiligungen wurden in den vergangenen Wochen auch im Lithium-Bereich gemeldet. Mindestens ein Schlüsselrohstoff fehlt bisher: Wolfram. Das extrem harte Material ist nicht nur in Rüstung und Raumfahrt unverzichtbar. Und eigentlich unglaublich: Die USA sind zu 100 % von Importen abhängig.

    Almonty Industries: Es darf auf US-Einstieg spekuliert werden

    Gleich zu Beginn: Dass sich die US-Regierung an Almonty Industries beteiligen könnte, ist reine Spekulation. Doch es gibt verschiedene Bausteine, die den Schritt durchaus logisch erscheinen lassen. Da ist zunächst der dringende Bedarf der USA bei gleichzeitig fehlender inländischer Produktion und der Tatsache, dass China mehr als 80 % des Wolfram-Marktes beherrscht. Und der Abbau von Wolfram ist komplex, da das Material sehr hart ist. Almonty verfügt über die nötige operative Erfahrung. In Portugal betreibt man bereits eine Mine und in Südkorea hat man in den vergangenen Jahren mit der Sangdong-Mine die größte Mine außerhalb Chinas entwickelt und bringt sie derzeit in Produktion. Almonty-CEO Lewis Black hatte bereits angekündigt, dass die Produktionsmengen aus Südkorea künftig im ganz Wesentlichen in die USA gehen – übrigens verlegt man derzeit auch den Firmensitz von Kanada in die USA.

    Black hatte vor einigen Wochen in einem Interview mit Bloomberg zudem angekündigt, dass Almonty Übernahmekandidaten in den USA prüfe, um einen Produktionsstandort vor Ort aufzubauen. Dies dürften Explorer sein, die die Unterstützung von Almonty bei dem Aufbau der Produktion sehr gut gebrauchen könnten. Um den Produktionsaufbau zu finanzieren, könnte die US-Regierung ins Spiel kommen und einsteigen. Bei Lithium hat sie es bei vergleichbaren Fällen in den vergangenen Wochen so gemacht. Letzter Baustein ist der Aktienkurs. In den vergangenen Wochen ist die Almonty-Aktie um über 50 % im Kurs gestiegen. Da wäre es verständlich gewesen, wenn Anleger das Börsenbeben vom Freitag für Gewinnmitnahmen genutzt hätten und die Aktie deutlich verloren hätte. Doch dies war nicht der Fall. Vom Tagestief konnte sich die Aktie spürbar erholen und ging mit nur -1 % aus dem Handel.

    Übrigens: Welche Bedeutung eine Beteiligung der Trump-Regierung auf ein Unternehmen und dessen Aktie haben kann, hat MP Materials eindrucksvoll gezeigt. Vor dem Einstieg lag die Aktie Anfang Juli bei 26 EUR. Am Freitag notierte sie über 78 USD.

    https://youtu.be/24TSlyX22aM?si=HfFGTfWGFubr7HEh

    Bayer: Goldman Sachs rät zum Kauf

    Ein indirekter Gewinner des Trump-Gewitters sind konservative Aktien. Zu diesen gehört Bayer. Goldman Sachs hatte die Aktie der Leverkusener zuletzt erneut zum Kauf empfohlen. Dabei sind die Analysten bei den Gewinnschätzungen für das dritte Quartal konservativ. Beim EBIT erwarten sie 11 % weniger als der Konsens und beim Ergebnis je Aktie sogar 45 % weniger.

    Aufgrund der Saisonalität erwarten sie ein eher schwaches Agrargeschäft. Außerdem sollten die Kosten insgesamt höher sein als von Analystenkollegen geschätzt. Die Goldman-Analysten sehen den fairen Wert der Bayer-Aktie dennoch bei 34,50 EUR. Derzeit notiert die Aktie bei rund 28 EUR. Laut marketscreener.com raten 12 von 19 Analysten derzeit die Bayer-Aktie zu halten. Weitere 7 raten zum Kauf. Das höchste Kursziel liegt bei 39 EUR.

    In diesem Jahr gehört die Bayer-Aktie wohl zu den positiven Überraschungen. So konnte das Wertpapier trotz der ewig laufenden Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten fast 45 % zulegen.

    Fazit

    Die Almonty-Aktie zeigte am Freitag vor dem Hintergrund der Kursgewinne der vergangenen Wochen eine beeindruckende relative Stärke. Ein Einstieg der US-Regierung ist reine Spekulation, würde aber Sinn ergeben und den Kurs wohl über die Marke von 10 EUR treiben. Aber auch ohne diese Spekulation dürfte der Newsflow bei dem Wolfram-Play positiv bleiben. Die Aktie von MP Materials hat sich nach dem Einstieg der US-Regierung auf hohem Niveau gehalten. Der jüngste Streit der beiden Supermächte zeigt, wie wichtig Seltene Erden in den USA sein werden. Dagegen drängt sich ein Kauf der Bayer-Aktie nicht auf.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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