10.10.2025 | 04:30
Paukenschlag bei Plug Power! Bei Standard Lithium und Graphano Energy wird es "kritisch"! Donald Trump mischt Rohstoffaktien auf!
Anleger stürzen sich derzeit auf Aktien im Bereich der Seltenen Erden, Wolfram und Lithium. Treiber ist die US-Regierung, die in Unternehmen aus dem Bereich der kritischen Rohstoffe investiert, um sich gegenüber China sicher aufzustellen. Vielleicht folgt eine Beteiligung in Graphano Energy? Jedenfalls läuft ohne das kritische Mineral keine Batterie. Graphano Energy ist günstig bewertet und verfügt über Projekte in Kanada. Vom Hype rund um kritische Metalle profitiert Standard Lithium. Ist nach über 60 % innerhalb von 4 Wochen eine Korrektur gekommen? In dieser befindet sich Plug Power. In dieser Woche ging es über 20 % nach unten. Eine Kapitalmaßnahme und der überraschende Abschied des CEO verunsichern.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
STANDARD LITHIUM LTD | CA8536061010 , Graphano Energy Ltd. | CA38867G2053 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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Standard Lithium im Hype ganz vorne dabei
Die Lithium-Branche erlebt derzeit eine Wiederbelebung. Grund ist, dass die US-Regierung verstärkt in Unternehmen investiert, die kritische Metalle fördern. Dazu gehört auch Lithium. So hat das US‐Energieministerium einen 5 % Anteil an Lithium Americas und 5 % am Thacker Pass Joint Venture mit GM übernommen. Damit will man die heimische Lithiumversorgung sichern und Abhängigkeiten von Auslandslieferanten reduzieren. Zusätzlich hat die US-Regierung ihr Engagement auf Trilogy Metals ausgeweitet, mit einem geplanten Einstieg von 10 % Eigenkapital plus Kaufoptionen für weitere Anteile (7,5 %), um die Erschließung des Ambler-Gebiets in Alaska (Upper Kobuk Mineral Projects) voranzutreiben.
Der strategische Grund für diese Beteiligungen liegt weniger in kurzfristigen Renditeerwartungen als in geopolitischen und industriepolitischen Motiven: Die USA wollen ihre Versorgung mit kritischen Rohstoffen – insbesondere für Rüstungsgüter, Batterien und Technologie – absichern.
Davon hat auch Standard Lithium profitiert. Allein in den vergangenen 4 Wochen hat die Aktie über 60 % an Wert gewonnen. In dieser Woche gab es bereits Spekulationen, dass die US-Regierung auch bei Standard einsteigt. Immerhin verfügt das Unternehmen nicht nur über spannende Projekte in den USA, sondern auch über eine innovative Fördertechnik.
Das Engagement der US-Regierung kommt dem gesamten Rohstoffsektor zugute. Denn es wird immer klarer, wie knapp einige Metalle und Mineralien sind, bzw. wie groß die Abhängigkeit von Ländern wie China und Russland ist.
Graphano Energy: Auch kritisch für die US-Regierung
Noch etwas unter dem Radar fliegt derzeit ein Mineral, welches unter anderem von den USA, der EU und Japan als kritisch eingeschätzt wird: Graphit. Ohne Graphit läuft keine Batterie – weder in Elektroautos noch in stationären Energiespeichern oder in Smartphones. Gleichzeitig ist das Lieferrisiko hoch. Denn auch bei Graphit beherrscht China den Weltmarkt.
Zur Reduzierung der Abhängigkeit des Westens will Graphano Energy mit Projekten in Kanada beitragen. Zuletzt wurden Bohrergebnisse aus dem Black Pearl Graphitprojekt in Quebec veröffentlicht, die auf bedeutende oberflächennahe Mineralisierung hinweisen. Das Projekt umfasst 84 Claims über 4.149 Hektar und liegt östlich der bestehenden Standard-Mine des Unternehmens. Die Bohrlöcher zeigen Graphitgehalte von bis zu 11,33 % Cg über 8,6 Meter, während Kanalproben Werte von bis zu 17,9 % Cg über 9 Meter ergaben. Laut CEO Luisa Moreno bestätigen die Resultate das Explorationsmodell und deuten auf das Potenzial eines bedeutenden neuen Vorkommens hin, ähnlich den großen Lagerstätten der Region Lac des Iles. Das Unternehmen plant nun, die Ausdehnungen weiter zu konkretisieren. Die ersten fünf Bohrlöcher durchteuften mehrere mineralisierte Zonen mit Mächtigkeiten von 0,5 bis 8,6 Metern, die sich bis in 35 Meter Tiefe verfolgen lassen und nach unten offen sind. Weitere Analyseergebnisse sollen in den kommenden Wochen folgen.
https://youtu.be/zENi0CH9ypE?si=OymMeHiLgHsh5itz
Mit Black-Pearl scheint sich auch das dritte Projekt neben Lac-Aux-Bouleaux und Standard als echte Perle herauszukristallisieren. Alle Projekte liegen in Quebec, einer Region, die über eine lange Tradition in der Grafitförderung verfügt und Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften sowie sauberer Wasserkraft bietet. Bei Lac Aux Bouleaux gibt es noch einen klaren Vorteil: Das Projekt befindet sich in unmittelbare Nähe zur einzigen Graphit-Mine Kanadas Lac des Iles. Sie wird von Northern Graphite betrieben und die Verarbeitungsanlage kann nicht voll ausgelastet werden. Graphano kann künftig seine Förderung dort verarbeiten lassen. Dies spart signifikant Zeit und Investitionskosten.
Angesichts der drei spannenden Projekte und der geopolitischen Entwicklungen erscheint Graphano mit einer Bewertung von deutlich unter 10 Mio. CAD als viel zu günstig.
Plug Power: Rally am Ende?
Was für eine Woche bei Plug Power. Am Montag fand die Kursrally ihren vorläufigen Höhepunkt bei 4,50 USD. Neben dem Short Squeeze hatte in der Vorwoche eine operative Meldung für gute Stimmung gesorgt. So hat Plug Power seinen ersten 10-Megawatt-GenEcø-Elektrolyseur an den portugiesischen Energiekonzern Galp geliefert. Die Raffinerie von Galp im Hafen von Sines ist derzeit das größte PEM-Wasserstoffprojekt Europas. Insgesamt sollen bis Anfang 2026 zehn Module mit einer Gesamtleistung von 100 MW installiert werden, die jährlich bis zu 15.000 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen. Dadurch sinken die CO₂-Emissionen um etwa 110.000 Tonnen pro Jahr. Mit dieser Lieferung stärkt das US-Unternehmen seine Präsenz auf dem europäischen Markt und unterstreicht die industrielle Einsatzfähigkeit großskaliger Wasserstofflösungen.
Seit Dienstag befindet sich die Plug-Aktie jedoch im Rückwärtsgang und notiert inzwischen unter 3,60 USD – rund 20 % unter dem Hoch vom Montag. Allerdings stand sie Anfang September noch bei 1,48 USD. Gewinnmitnahmen verwundern also nicht.
Es gab jedoch auch konkrete Gründe für den Kursrutsch. So hat der US-Wasserstoffspezialist einen Führungswechsel bekanntgegeben. Jose Luis Crespo übernimmt schon ab dem 10. Oktober 2025 die Positionen des CEO und Präsidenten. Crespo ist seit 2014 bei Plug Power tätig und verantwortete zuletzt als Chief Revenue Officer den weltweiten Vertrieb. Er folgt auf Andy Marsh, der das Unternehmen in den vergangenen Jahren leitete. Mit dem Wechsel tritt Crespo zudem die Nachfolge von Sanjay Shrestha als Präsident an.
Am Mittwoch teilte Plug Power dann auch noch mit, dass man das hohe Kursniveau nutzt, um das Eigenkapital zu erhöhen. So hat man mit einem bestehenden institutionellen Investor eine Vereinbarung über die sofortige Ausübung aller ausstehenden Warrants aus März 2025 getroffen. Dadurch erhält das Unternehmen brutto rund 370 Mio. USD, was seine Liquidität stärkt und Wachstumsinitiativen beschleunigen soll. Im Gegenzug bekommt der Investor 31 Mio. Aktien sowie vorfinanzierte Warrants auf weitere rund 154 Mio. Aktien. Zusätzlich erhält er neue Warrants über insgesamt 185 Mio. Aktien mit einem Ausübungspreis von 7,75 USD. Sollten diese vollständig ausgeübt werden, könnte Plug Power künftig bis zu 1,4 Mrd. USD an zusätzlichen Mitteln einnehmen.
Fazit
Man muss nicht auf den Einstieg der US-Regierung spekulieren, um Graphano Energy als spannendes Investment zu identifizieren. Das Unternehmen verfügt über spannende Projekte und dürfte in den kommenden Wochen weiteren Newsflow liefern. Standard Lithium ist schon sehr stark gelaufen. Eine Konsolidierung wäre keine Überraschung. Die Konsolidierung läuft bei Plug Power bereits. Dass sich das Unternehmen auf dem aktuellen Niveau frisches Kapital besorgt, ist keine Überraschung. Der plötzliche Ausstieg des CEO schon.
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