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02.08.2022 | 05:30

Diese Rendite-Quellen gehen uns alle an: Fresenius, Defence Therapeutics, BioNTech

  • Biotech
Bildquelle: pixabay.com

Wenn Menschen eine unerwartete Diagnose erhalten oder ein liebgewonnener Mensch plötzlich stirbt, wird sie auf einmal ganz wichtig: unsere Gesundheit. Auch wenn im Alltag von Anlegern oft kein Platz für derartige Themen ist, lohnt es doch aus gleich mehreren Gründen, sich mit der Gesundheit auseinanderzusetzen. Einerseits bringt Vorsorge die wichtigste aller Renditen, andererseits birgt das im Alltag eher unangenehme Thema auch Chancen, wenn man Gesundheitsrisiken in den Fokus nimmt und sich mit möglichen Lösungen auseinandersetzt. Wir stellen drei Aktien aus dem Gesundheitswesen vor, die Aufmerksamkeit verdient haben.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , FRESENIUS SE+CO.KGAA O.N. | DE0005785604

Inhaltsverzeichnis:


    Fresenius: Was ist denn da los?

    Die Aktie des Dialyse-Spezialisten Fresenius ist aktuell ein Trauerspiel: In den vergangenen zehn Jahren notierte der Anteilsschein nicht so niedrig wie heute. Berücksichtigt man zusätzlich einen Aktiensplit, ist die Aktie heute auch deutlich geringer bewertet als damals. Grund für das zu Jahresbeginn schwächere Ergebnis waren Belastungen im Zuge der Pandemie. Besonders gut läuft es für Fresenius aktuell bei der Krankenhaus-Kette Helios , die in den vergangenen Monaten ihre Umsätze merklich steigern konnte. Wer in Fresenius investiert, profitiert indirekt immer auch vom Geschäft der Tochter Fresenius Medical Care – auch hier stieg der Umsatz zu Beginn des Jahres um immerhin 8%. Doch warum kommt dann die Aktie von Fresenius nicht in die Gänge?

    Der Fremdkapital-Anteil bei Fresenius liegt aktuell bei rund 60% - Tendenz weiter steigend. In Zeiten steigender Zinsen werden Anleger deswegen vorsichtig. Bis Ende kommenden Jahres will das Unternehmen zwar deutlich profitabler werden und jährlich rund 150 Mio. EUR einsparen, doch ist diese Information schon einige Zeit am Markt bekannt, ohne dass Anleger bei fallenden Kursen zugegriffen hätten. Vor einem drohenden weiteren Pandemie-Herbst erscheint die „covid-sensitive" Aktie von Fresenius keine gute Wahl zu sein. Positiv wiegt aber die stabile Dividende, die aktuell mit einer Rendite von mehr als 3% lockt.

    Defence Therapeutics: Renommierte Institute ebnen den Weg für Zulassungsverfahren ab 2023

    Eine Dividende gibt es bei Defence Therapeutics nicht. Eine Ausschüttung ist aber auch das Letzte, was Anleger vom Biotech-Unternehmen aus Kanada erwarten. Defence Therapeutics hat mehrere Standbeine und arbeitet unter anderem an Impfungen gegen Krebs , wie etwa Haut- oder Brustkrebs. Der eigene patentierte Wirkstoffverstärker Accum™ hat neben seiner eigentlichen Eigenschaft auch Potenzial als Wirkstoff, da er sehr toxisch ist und zielgenau angewandt Potenziale bei Tumoren bieten soll. Vor einigen Wochen vermeldete das Unternehmen, dass man die Technologie in Zusammenarbeit mit internationalen renommierten Instituten wie dem Curie Institute, dem Institut de Recherche en Cancérologie de Montpellier sowie dem HUS Comprehensive Cancer Center aus Finnland weiter erforschen will. Diese Zusammenarbeit mit verschiedenen Schwerpunkten und unterschiedlichen Experten könnten für Defence wichtige Erkenntnisse bringen.

    Anfang 2023 will Defence Therapeutics gleich drei Phase-1-Studien starten, um die Zulassung seiner Technologie zu forcieren. "Die AccumTM-Plattform von Defence wurde in erster Linie entwickelt sowie in vitro und in vivo getestet, um die intranukleare Wirkstoffabgabe bei mehreren von der FDA zugelassenen Antikörper-Konjugaten oder neuen Konjugaten in der Entwicklung zu verbessern. Wir sind der festen Überzeugung, dass all diese wichtigen Ergebnisse, die in diesem Jahr im Zusammenhang mit AccumTM-ADCs erzielt werden, die Wirksamkeit unserer AccumTM-Technologie weiter unter Beweis stellen und Defence auf ein neues Niveau bringen werden", so Sebastien Plouffe, CEO von Defence Therapeutics. Nachdem die Aktie in den vergangenen Wochen deutlich gefallen ist, könnte der Wert mit Blick auf den Winter wieder interessant werden. Im Juni veröffentlichte das kanadische Analysehaus Canaccord Genuity eine detaillierte Untersuchung zum Unternehmen. Defence Therapeutics dürfte daher auf einigen Beobachtungslisten stehen.

    BioNTech: Rechtsstreit lässt den Markt kalt

    Vor dem nahenden Herbst ist auch die Aktie von BioNTech einen Blick wert. Der Corona-Impfstoff-Pionier arbeitet gerade an verbesserten Versionen seiner Vakzine für den Herbst. Parallel ging der Patentstreit mit dem Tübinger Rivalen Curevac in eine neue Runde. BioNTech hat sich in den USA mit einer Feststellungsklage zur Wehr gesetzt und geht davon aus, keine Patente der Schwaben verletzt zu haben. Auch wenn Rechtsstreitigkeiten am Markt in der Regel nie gut ankommen, hat sich die Aktie zuletzt freigestrampelt und befindet sich inzwischen am oberen Ende des seit Jahreswechsel intakten Seitwärtstrends. Folgen neue Impulse, kann es für BioNTech schnell wieder Richtung 200 EUR gehen. Anleger sollten sich aber darüber im Klaren sein, dass neue Höchstkurse bei BioNTech eher unwahrscheinlich sind.


    Wer den Alltag bewusst hinter sich lässt und den Fokus auf Gesundheitsrisiken legt, dem wird schnell klar, wie wichtig innovative Unternehmen aus den Bereichen Pharma und Biotech sind. Während die Fresenius-Aktie aus den genannten Gründen trotz ihrer Eigenschaft als Dividenden-Aristokrat aktuell wenig Perspektive bietet, erscheint BioNTech auf dem Sprung. Auch Defence Therapeutics könnte aufgrund der geringen Bewertung und der zahlreichen Perspektiven rund um die patentierte Accum™-Technologie große Chancen bieten.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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