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28.03.2023 | 06:00

E-Autos – aus der Traum! BYD, BMW, First Phosphate

  • Phosphat
  • E-Autos
Bildquelle: pixabay.com

Während die deutsche Politik noch über das Aus des Verbrennungsmotors diskutiert, haben sich große Autokonzerne längst festgelegt. Die Zukunft ist elektrisch. Doch die Mobilitätswende ist noch längst nicht in trockenen Tüchern! Wir erklären, wo es noch Fallstricke gibt und warum ein kleines Unternehmen aus Kanada schon bald an großen Hebeln sitzen könnte, um den Traum von der rundum sauberen E-Mobilität für alle wahr werden zu lassen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: FIRST PHOSPHATE CORP | CA33611D1033 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , BAY.MOTOREN WERKE AG ST | DE0005190003

Inhaltsverzeichnis:


    BMW: Hoffnungsmarkt China

    Der Streit zwischen der Bundesrepublik und der EU-Kommission über das Aus für den Verbrennungsmotor und die Ausnahmen für Motoren, die mit sogenannten E-Fuels betankt werden, also synthetischen Kraftstoffen, die theoretisch klimaneutral sein können, hat in der vergangenen Woche die Diskussionen bestimmt. Dabei ist unter Auto-Herstellern wie BMW längst klar, dass die Zukunft elektrisch ist. Lediglich Porsche scheint überhaupt ein Interesse daran zu haben, in Zukunft mit E-Fuel-Modellen durchzustarten.

    Bei BMW und Co. setzt man längst auf E-Autos. Diese Entscheidung ist für Unternehmen wie BMW auch ein Stück weit von China abhängig. China gilt als letzter Wachstumsmarkt für deutsche Industrieunternehmen. Schon vor Jahren setzte die Zentralregierung in Peking dort allerdings auf die E-Mobilität. Um im Rennen um Marktanteile in China am Ball zu bleiben, zogen deutsche Autohersteller nach. Inzwischen wächst auch in Deutschland der Zuspruch zum E-Auto – Zweifel an dessen Nachhaltigkeit aber bleiben – vor allem gemessen an der Weiternutzung eines Verbrenners mit moderner Abgasnorm und sparsamem Motor.

    BYD kann aus den Vollen schöpfen – Nachhaltigkeit als Problem

    Auch ob westlichen Industrieunternehmen überhaupt die nötigen Rohstoffe zur Verfügung stehen, um mit Konkurrenten, wie etwa BYD , mithalten zu können, bleibt offen. Die chinesische Konkurrenz scheint aktuell einen besseren Zugriff auf kritische Metalle rund um GreenTech-Lösungen zu haben. Doch Chinas Vormachtstellung ist nicht unangefochten. Vor allem unter nachhaltigen Gesichtspunkten mahnen immer mehr kritische Verbraucher die möglichst saubere Herkunft von Batteriemetallen an. Das kanadische Unternehmen First Phosphate schickt sich jetzt an, einen großen Teil der Wertschöpfungskette rund um Lithium-Eisenphosphat-Batterien am Standort Québec, Kanada, abzudecken. Dazu bedient sich First Phosphat einerseits hochgradigen Lagerstätten und modernster Verarbeitungsverfahren.

    First Phosphate will Lieferketten für E-Autos ESG-konform machen

    „First Phosphate plant, Phosphat aus Anorthositen abzubauen. Die Phosphatvorkommen aus Eruptivgestein haben den Vorteil, dass sie keine radioaktiven Elemente enthalten, so dass der Prozess nach der Phosphatgewinnung sehr einfach ist und nicht zu einer Kontamination führt. Große Abraumhalden, wie sie bei der Phosphatgewinnung aus Sedimentgestein entstehen, wird es bei unserem Verfahren nicht geben. Folglich werden wir in der Lage sein, eine qualitativ hochwertige und nachhaltige Phosphatabbaupraxis zu betreiben und haben damit alle ESG-Voraussetzungen, um die Autoindustrie als Kunden zu gewinnen", erklärt John Passalacqua, CEO und Director bei First Phosphate.

    Nach der Förderung will das Unternehmen Phosphatgestein sortieren und gemeinsam mit Partnern Phosphorsäure herstellen und letztlich unter Zuhilfenahme von Lithium Kathodenmaterial für Lithium-Eisenphosphat-Batterien zu erhalten, welches über einen nahegelegenen Tiefseehafen an Batteriefabriken in Kanada, USA, Mexiko oder in andere Länder verschifft werden könnte. In den kommenden Monaten will First Phosphate die Pilotproduktion starten. „Die Rahmenbedingungen für innovative Unternehmen wie das unsere, die moderne Batterietechnologie vom Tagebau an ESG-konform machen und die weitere Wertschöpfung nachhaltig gestalten werden, sind äußerst günstig" so Passalacqua. Die Aktie von First Phosphate ist erst vor einigen Wochen in Kanada an die Börse gegangen. Trotz des turbulenten Umfeldes hielt sich die Aktie sehr stabil. Da Phosphat in erster Linie für die Landwirtschaft produziert wird, das weltweite Angebot in diesem Bereich sinkt und zudem oftmals nicht ESG-konform produziert wird, könnte First Phosphate mit seinem Ansatz eine vielversprechende Nische gefunden haben. Mehr Hintergründe zu First Phosphate finden sich in einem kürzlich veröffentlichten Interview mit CEO John Passalacqua.


    Auch wenn die Zukunft der E-Autos bereits festzustehen scheint: Ob E-Autos der Zukunft wirklich sauber und nachhaltig sind, könnte von Projekten wie dem von First Phosphate abhängen. Während BYD auch weiterhin Rohstoffe aus China verbauen wird, müssen sich Unternehmen wie BMW von den Chinesen abgrenzen und unabhängiger werden. Da nachhaltig förderbares Phosphat in westlichen Industrieländern rar ist, läuft vieles auf den Standort in Québec hinaus. Unternehmen wie First Phosphat könnten ein entscheidendes Puzzleteil der Mobilitätswende werden.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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