24.03.2022 | 06:00
Ist dies das Ende für E-Auto-Aktien wie Tesla? Rock Tech Lithium, Edison Lithium, Volkswagen
Immer mehr E-Autos auf unseren Straßen, doch das Handelsblatt sieht den E-Auto-Boom in Gefahr. Was ist da los? Das deutsche Leitmedium für Wirtschaft und Märkte sorgt sich um die steigenden Preise für Batteriemetalle und verweist unter anderem auf den Preis für Nickel, der sich allein im März binnen weniger Tage fast verdoppelt hat. Droht jetzt ein Dämpfer für den E-Auto-Hype? Oder trennt die Entwicklung in der Branche die Spreu vom Weizen? Wir beleuchten drei Aktien und erklären, was es damit auf sich hat.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
Edison Lithium Corp | CA28103Q1090 , ROCK TECH LITHIUM | CA77273P2017 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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Rock Tech Lithium: Gut positioniert als Teslas Nachbar
Neben den steigenden Preisen für Batteriemetalle kommt es immer mehr Kunden darauf an, dass E-Autos auch entlang der Lieferketten nachhaltig sind – Nickel aus Russland hat dabei ohnehin schlechte Karten. Die Sanktionen treffen also vermehrt diejenigen Abnehmer, die sich bereits in der Vergangenheit nicht so sehr um die Herkunft ihrer Rohstoffe geschert haben. Als Partner von Unternehmen, die großen Wert auf Nachhaltigkeit legen, hat sich das deutsch-kanadische Unternehmen Rock Tech Lithium positioniert. Als in Brandenburg der erste in Deutschland gefertigte Tesla vom Band ging, stand Rock-Tech-Chairman Dirk Harbecke auf der Gästeliste und nutzte den Termin mutmaßlich zum Networking – neben Bundeskanzler Olaf Scholz war auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vor Ort. Dass die etwas skurrile Inszenierung in der brandenburgischen Provinz für Rock Tech Lithium mehr war, als ein Networking-Event, zeigte sich am darauffolgenden Abend im ZDF heute-journal: Rock-Tech-Chairman Harbecke kam in einem kurzen Einspieler zu Wort und unterstrich die Entwicklung der Region zum E-Auto-Standort.
Und was machte die Aktie? Bereits am Dienstag war ein gehöriger Teil der Tesla-Fantasie auf die Aktie von Rock Tech Lithium, das im Umkreis des Tesla-Werks eine Fabrik plant, übergesprungen. Am Tag nach dem kurzen Fernsehauftritt kletterte der Wert weiter – der Fernseh-Auftritt schlug Wellen. Damit aus dem kurzfristigen Hype eine langfristige Begeisterung wird, muss Rock Tech Lithium operativ nachlegen. Schon vor einiger Zeit hat das Unternehmen eine zweite Fabrik in Rumänien angekündigt und betont immer wieder, wie wichtig nachhaltige Lieferketten und Recycling sind. Mit dem Fraunhofer-Institut startete das Unternehmen eine Initiative zur Kontrolle von Lieferketten.
Edison Lithium: Early-Stage für Risikobereite
Mit seiner Arbeit dürfte Rock Tech Lithium auch vielen jüngeren Unternehmen aus der Branche den Weg weisen. Die kanadische Gesellschaft Edison Lithium fokussiert sich auf die Batterie-Metalle Lithium und Kobalt und hat dazu Projekte in Kanada (Kobalt) und Argentinien (Lithium). Zuletzt hat Argentinien in der Gunst der Investoren gewonnen, nachdem Chile im Umgang mit Bergbau-Unternehmen zunehmend restriktiv geworden ist. Die Lithium-Liegenschaft in Argentinien umfasst 148.000 Hektar und befindet sich rund 20 km von einer Abbaustätte des größten argentinischen Lithium-Unternehmens Livent entfernt. Da die Lagerstätte als vielversprechend gilt, Edison aber nur 1,85 Mio. USD dafür bezahlt hat, könnte im Falle positiver Explorationsergebnisse Upside-Potenzial auch bei der Aktie entstehen.
Auch das Kobalt-Projekt in Kanada, das sich in Ontario bezeichnenderweise in der Nähe der Ortschaft „Town of Cobalt" befindet, verfügt über historische Explorationsdaten, die neben Kobalt (bis zu 4% in Schürfproben) auch Gold, Kupfer und Nickel ausweisen. Die Aktie von Edison Lithium steht deutlich am Anfang, was auch die Marktkapitalisierung von rund 13,6 Mio. EUR unterstreicht. Während die Preise für Batterie-Elemente, wie Kobalt oder auch Lithium immer weiter steigen, können Unternehmen profitieren, die darauf spezialisiert sind, entsprechende Projekte ökonomisch nutzbar zu machen. Jedes Investment in derartige Unternehmen ist äußerst spekulativ, jedoch zeigt die Geschichte, dass auch Trendsetter wie Rock Tech Lithium einmal klein angefangen haben.
Volkswagen liefert, was der Markt sich wünscht
Während Unternehmen wie Rock Tech Lithium und Edison Lithium aus Investorensicht als dynamisch gelten müssen, fällt ein vergleichbares Urteil mit Blick auf Volkswagen eher schwer. Der gigantische Autokonzern war viele Jahre eher mit sich selbst beschäftigt und hielt zu lange an Verbrennungsmotoren fest. Seit einiger Zeit hat man bei VW aber umgedacht – der damalige Diesel-Skandal gilt im Rückblick oftmals als Weckruf. Heute hat VW einige vielversprechende E-Auto-Modelle im Angebot und sichert sich zunehmend Vorprodukte mit nachhaltiger Herkunft. Das freut auch Analysten. Zuletzt hoben sowohl die Deutsche Bank als auch die Credit Suisse den Daumen. Auch die Versorgungslage mit Kabeln oder Chips habe sich zuletzt ein wenig entspannt, so Medienberichte.
In Zeiten, in denen Branchen-Größen wie VW von Analysten für ihre Elektro-Strategie gefeiert werden und ESG das Gebot der Stunde ist, dürften auch kleinere Unternehmen profitieren. Wer gefragte Rohstoffe nachhaltig anbieten kann, hat alle Trümpfe in der Hand. Rock Tech Lithium ist sowohl operativ als auch bei der Bewertung schon fortgeschritten. Edison Lithium bietet Lagerstätten, ein klares Bekenntnis zu deren Entwicklung aber sonst nicht viel mehr. Das spiegelt sich in einer Bewertung von nur etwas mehr als 13 Mio. EUR wider und kann für alle, die die Klaviatur des spekulativen Investierens beherrschen, eine große Chance sein. Das Ende der Elektromobilität wird durch steigende Preise für Rohstoffe nicht eingeleitet, doch Themen wie Innovation und ESG werden immer wichtiger.
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