23.11.2023 | 05:05
Jetzt kaufen? Morphosys, Siemens Energy und Desert Gold Aktie
Was haben Erneuerbare Energien, Biotech und Gold gemeinsam? Aktien aus diesen Branchen haben ganz überwiegend im Jahr 2023 stark verloren. Exemplarisch dafür stehen Morphosys, Siemens Energy und Desert Gold. Doch oft gehören die Underperformer im laufenden Jahr zu den Topperformern im kommenden Jahr. Kann dies für diese drei Aktien gelten? Bei Morphosys haben die jüngsten Studiendaten verwirrt und die Aktie hat ihre Kursgewinne des Jahres wieder abgegeben. Jetzt melden sich Analysten zu Wort. Siemens Energy hat aufgrund operativer Probleme über 30 % an Wert verloren. Die Kursziele der Experten gehen deutlich auseinander. Bei Explorer Desert Gold war es zuletzt ruhig, ist es die Ruhe vor dem Kurssprung? Die Aktie ist jedenfalls alles andere als teuer.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , MORPHOSYS AG O.N. | DE0006632003
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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Desert Gold: Ruhe vor dem Kurssprung?
Der Goldpreis konsolidiert derzeit, hält sich dabei aber über 1.800 USD je Unze. Damit ist eine Steigerung von rund 10 % für das Gesamtjahr 2023 weiterhin drin. In den vergangenen 5 Jahren liegt die Performance bei rund 70 %. Davon sind die Aktien von Goldproduzenten weit entfernt. Insbesondere Explorationsunternehmen notieren inzwischen weit unter ihren Goldressourcen. Zu diesen gehört beispielsweise Desert Gold. Bei einem Kurs von 0,024 EUR liegt die Marktkapitalisierung (inklusive Optionen und Warrants) nur noch bei 6,71 Mio. EUR. Dem steht eine identifizierte Goldressource von rund 1 Mio. Unzen gegenüber**. Da dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, wann einer der großen Produzenten zwecks einer Übernahme anklopft. Denn Desert Gold ist in einer spannenden Region in Westafrika aktiv. Das SMSZ-Projekt der Kanadier befindet sich in Mali, hat eine Größe von 440 km² und befindet sich in der Nachbarschaft der großen Gold-Konzerne wie Barrick Gold und B2Gold.
Bringt die Erhöhung der Goldressource Schwung in die Aktie? Sehr wahrscheinlich. Und mit einer positiven Nachricht ist bald zu rechnen. Denn Desert Gold hat Anfang des Jahres ein weiteres Bohrprogramm gestartet. Dazu müsste es bald ein Update geben. Damals hatte CEO Jared Scharf gesagt: "Das Bohrprogramm bei Mogo South ist der erste Schritt in dem Versuch, eine der wichtigsten Fragen beim SMSZ-Projekt zu beantworten: Hat Mogo South das Potenzial, eine Goldlagerstätte mit mehreren Millionen Unzen zu werden, die mit den regionalen Goldvorkommen in der Nähe der Senegal-Mali-Scherzone übereinstimmt?"
Morphosys: Pelabresib nur für die Nische?
Bis Dienstag dieser Woche konnten Morphosys-Aktionäre mit der Entwicklung der Aktie durchaus zufrieden sein. In der sonst schwächelnden Branche gehörte das Wertpapier des deutschen Biotech-Urgesteins mit einem Anstieg von rund 100 % zu den Gewinnern im Jahr 2023. Dann sorgten Studienergebnisse für Verwirrung und den Absturz der Aktie. Denn die Studiendaten zum Hoffnungsträger Pelabresib konnten nicht überzeugen. Nach einer Telefonkonferenz haben sich inzwischen zwei Analysten gemeldet und versuchen die Lage einzuordnen.
Die Analysten der UBS bestätigen, dass es viele offene Fragen zur Wirksamkeit von Pelabresib gebe. Insbesondere was die Wirksamkeit des Krebsmittels bei der Hochrisikogruppe der Myelofibrose-Patienten angehe. Diese Details würden voraussichtlich Mitte Dezember vorliegen und zur Jahrestagung der US-Hämatologen (ASH) veröffentlicht werden. Bis dahin empfiehlt die UBS die Aktie von Morphosys weiterhin zum Kauf. Das Kursziel liegt bei 47 EUR.
Dagegen hat Goldman Sachs das Kursziel von 33,50 EUR auf 17,50 EUR fast halbiert. Die Einstufung bleibe bei "Neutral". Die Umsatzschätzungen für Pelabresib wurden deutlich reduziert. Aus Sicht der Analysten wird das Krebsmedikament zwar zugelassen werden aber wohl nur für die Myelofibrose-Patienten hilfreich sein. Das Marktpotenzial wäre also deutlich eingeschränkt.
Siemens Energy: Analysten uneins
Auch bei Siemens Energy gehen die jüngsten Analystenmeinungen nach dem Kapitalmarkttag auseinander. Am Dienstag hatte der Vorstand von Siemens Energy persönlich die aktuelle Situation und die Zukunftsstrategie erläutert. Insgesamt sei die Nachfrage nach den Technologien des Konzerns hoch. Neben Windkraftanlagen stellt Siemens Energy unter anderem auch Gas- und Dampfturbinen, Generatoren und Transformatoren her. Insbesondere bei der Tochter Gamesa will der Konzern massiv Kosten reduzieren, um in 2026 wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Im laufenden Jahr werde Gamesa voraussichtlich einen Verlust von 2 Mrd. EUR einfahren. Dies könne von den übrigen Konzernteilen nicht vollständig aufgefangen werden. Eine Dividende wolle man schnellstmöglich wieder ausschütten.
Goldman Sachs hat zwar das Kursziel für die Aktie von 20,50 EUR auf 18,60 EUR leicht gesenkt, bleibt aber bei der Kaufempfehlung. Zum einen seien die Finanzierungsrisiken durch die Unterstützung des Bundes und Siemens reduziert worden. Damit könne man sich wieder mehr auf die Abarbeitung des Auftragsbestands konzentrieren. Insgesamt sei der Energietechnikkonzern gut aufgestellt, um wieder Werte zu schaffen.
Zurückhaltender ist Bernstein Research. Aus Sicht der Analysten habe der Kapitalmarkttag keine Klarheit über die Situation und die Perspektiven von Gamesa geschaffen. Ihr Kursziel für die Aktie von Siemens Energy liegt bei 12 EUR. Daher stufen die Analysten das Wertpapier auch nur mit "Underperform" ein.
Es ist kaum einzuschätzen, ob bei Gamesa jetzt alle Probleme auf dem Tisch liegen. Falls dem so ist, hat die Aktie von Siemens Energy durchaus Potenzial. Bei Morphosys ist Pelabresib der einzige Hoffnungsträger. Kann das Medikament wirklich nur in der Nische eingesetzt werden, dürfte das Potenzial der Aktie überschaubar sein. Bei Desert Gold scheinen die Chancen die Risiken deutlich zu übersteigen.
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