22.06.2021 | 05:00
JinkoSolar, Defense Metals, Gazprom: Werte für den Rendite-Kick
Der Kampf gegen den Klimawandel ist vielerorts ein ideologisches Thema. Deswegen gibt es auch erbitterte Gegner der Maßnahmen. Eigentlich sollte saubere Energie aber im Interesse aller sein – zumindest dann, wenn sich deren Erzeugung auch rechnet. Zu Recht haben viele Menschen Bedenken, wenn es darum geht, Technologie nur aufgrund von Subventionen in den Markt zu drücken. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass dadurch falsche Anreize entstehen und Technologie, die sich langfristig durchsetzen kann, sogar in ihrer Entwicklung eingeschränkt wird.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
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US47759T1007 , CA2446331035 , US3682872078
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Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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JinkoSolar: So können Anleger jetzt handeln
Ein gutes Beispiel für fehlgeleitete Subventionen rund um erneuerbare Energien ist der deutsche Solarboom vor mehr als zehn Jahren. Damals machten Unternehmen wie Solarworld und Q-Cells Furore und dank staatlich garantierter Mindestpreise, pflasterten sich viele Menschen wenig effiziente Solarpanels aufs Dach. Doch dann kamen die Chinesen und waren günstiger und nach einiger Zeit auch besser. Die Folge: Viele deutsche Solar-Pioniere schlitterten in die Insolvenz. Heute werden Solarzellen vorzugsweise in Asien gebaut, wie etwa von JinkoSolar. Das Ergebnis der staatlichen Maßnahmen in Deutschland: Eine deutsche Solarindustrie gibt es so gut wie nicht. Außer Spesen, nichts gewesen.
Indirekt profitierten damals aber die Solar-Krösusse von heute: Die deutsche Technologie brachte die Industrie voran und auch die Chinesen ließen sich davon inspirieren. Doch diese Zeit ist vorbei. Erst kürzlich erhielt JinkoSolar Auszeichnungen für Effektivität und Langlebigkeit ihrer Solarzellen. Zugleich ist das Unternehmen konkurrenzfähig und hat es zum Marktführer gebracht. Die Aktie hat zuletzt 13% in nur fünf Handelstagen eingebüßt, ist zuvor aber auch stark gestiegen . Im deutschen Handel wird es darauf ankommen, dass die Aktie die Marke von 38,20 EUR nachhaltig überwindet. Dann sollte der Wert wieder in ein besseres Fahrwasser kommen. Wer an die Technologie glaubt, kann das aktuelle Niveau aber bereits für den vorsichtigen Positionsaufbau nutzen.
Defense Metals: Seltene Erden in Kanada
Um vorsichtig einen Fuß in die Tür zu stellen, könnte sich zum gegebenen Zeitpunkt auch die Aktie von Defense Metals anbieten. Das Unternehmen betreibt mit dem Wicheeda-Seltene-Erden-Projekt eine spannende Lagerstätte rund um die kritischen Metalle in Kanada. Wie das Unternehmen meldet, befinden sich auf dem Projekt 4,9 Mio. t Gestein mit einem gemittelten Gehalt von 3,02% leichter Seltenerdmetalle. Hinzu kommen abgeleitete Ressourcen in Höhe von 12,1 Mio. t. bei einem Gehalt von gemittelt 2,9%. Zuletzt sammelte Defense Metals 5 Mio. CAD ein, um die weitere Exploration voranzubringen.
Vor allem in der Nähe der Oberfläche will das Unternehmen fündig werden und richtet das Bohrprogramm entsprechend aus. Das Wicheeda-Seltene-Erden-Projekt ist in eine bestehende Infrastruktur eingebunden und könnte deswegen Förderkosten unterhalb des Branchenschnitts bieten. Oberflächennahe Vorkommen würden diese Kostenvorteile sogar noch verstärken. Die Aktie war in der Vergangenheit immer wieder für Rallyes gut. Wegen der Finanzierung hat sich der Wert bei 0,20 EUR eingependelt. Aufgrund der strategischen Bedeutung von Seltenen Erden, deren Markt von China weitgehend kontrolliert wird, ist das Projekt in Kanada aussichtsreich. Hinzu kommt die Perspektive auf eine nachhaltige Förderung. Das ist vor allem Unternehmen mit ESG-Profil wichtig. Die Aktie von Defense Metals ist ein wenig zur Ruhe gekommen – gerade deswegen können sich Anleger mit dem Wert auseinandersetzen.
Gazprom: Platzhirsch mit Risiken
Ein ESG-Profil gibt auch das russische Unternehmen Gazprom vor zu haben: Auf der Webseite verweist Gazprom auf eingespartes CO2. Blickt man aber auf unabhängige ESG-Ratings, so fällt das Risiko bei Gazprom hoch aus. Wie sollen Anleger mit einer solchen Information umgehen? Kurzfristig dürfte das eher schwache ESG-Rating keinen Einfluss auf den Kurs haben. Langfristig könnte Gazprom aber durchaus ins Hintertreffen geraten. Dem stehen aber die niedrigen Förderkosten gegenüber, mit denen das Unternehmen glänzt. Es besteht also durchaus Potenzial, falls nötig in mehr Nachhaltigkeit zu investieren.
Gazprom baut gerade die Pipeline Nord Stream 2. Trotz der politischen Kontroversen rund um das Mega-Projekt ist Gazprom gut positioniert. Wenn Europa das russische Gas nicht möchte, dürften die Asiaten bereits stehen und Gazprom sichere Umsätze bescheren. Die Aktie glänzt darüber hinaus mit einer Dividendenrendite von mehr als 6%. Gazprom ist ein riesiges Unternehmen mit guter Kostenstruktur und bestehendem Wachstum. Demgegenüber stehen aber politische sowie ESG-Risiken. Auch dürfte die Aktie keine Rally mehr aufs Parkett legen. Als solides Dividendeninvestment ist der Wert bei Schwäche aber zu gebrauchen.
Welcher Wert bringt den Rendite-Kick?
Ähnlich wie JinkoSolar ist auch Gazprom durchaus gut positioniert und kann als Marktführer gelten. Anders ist das bei Defense Metals. Das Unternehmen entwickelt sein Seltene-Erden-Projekt erst. Zwar sind die Signale bereits positiv, doch muss jedes Investment als spekulativ gelten. Im Gegenzug kann das Unternehmen, das aktuell lediglich mit 13,5 Mio. EUR bewertet ist, auch leichter eine fulminante Kursrally aufs Parkett legen. Anleger müssen Werte wie Defense entsprechend ihres persönlichen Risikoprofils dem Depot beimischen. Dann können sie auch eine wichtige Rolle im Portfolio einnehmen – beispielsweise als Rendite-Kick in Zeiten steigender Preise.
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